Modul | Review (Begutachtung von wiss. Arbeiten und Anträgen) |
---|---|
Kategorie | Lehr- und Arbeitskonzepte |
Autor | Andre Seyfarth |
Voraussetzungen | keine |
Bearbeitungsdauer | ca. 15 Minuten |
Letzte Bearbeitung | 1.12.2013 |
Status | Review ausstehend |
Auf dieser Wiki-Seite werden wesentliche Elemente eines Begutachtungsprozesses („review“) beschrieben. Mit einem Review-Prozess werden Veröffentlichungen (wie hier z.B. ein Wiki-Dokument zu einem Studentenprojekt) oder aber auch Anträge für ein Forschungsvorhaben (siehe Seminar Quantitative Forschungsmethoden) bewertet und entsprechend akzeptiert oder abgelehnt. Häufig werden Veröffentlichungen nicht gleich mit dem ersten Review-Prozess akzeptiert sondern erst nach ein- oder mehrmaliger Überarbeitung. Dadurch entstehen oft starke zeitliche Verzögerungen, da für eine Begutachtung häufig mehrere Wochen oder sogar Monate eingerechnet werden müssen.
Im Rahmen von Studentenprojekten (z.B. im ProSeminar Biomechanik und im Seminar Quantitative Forschungsmethoden) sollt ihr selbstständig eine Begutachtung durchführen. Daher sollen hier die wesentlichen Elemente eines solchen Review-Prozesses vorgestellt werden.
Bei wissenschaftlichen Arbeiten („research paper“) steht in erster Linie der Inhalt der Arbeit im Vordergrund. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie das beschriebene Wissen weiterführend genutzt und weiterentwickelt werden kann. Im Gegensatz dazu wird bei einem Forschungsantrag („research proposal“) auch die Qualität des Antragstellers bewertet sowie die Frage nach geeigneten Rahmenbedingungen für das geplante Forschungsprojekt (z.B. räumliche und technische Vorraussetzungen).
Wesentliche Inhalte eine Reviews werden in dieser Tabelle zusammengefasst:
Kategorie | Was wird bewertet? | Relevanz für wiss. Arbeit („paper“) | Relevanz für wiss. Antrag („proposal“) |
---|---|---|---|
Person | Wissenschaftliche Expertise | mittel | hoch |
Bisherige Projekte / Arbeiten | gering | hoch | |
Führungskompetenz | gering | hoch | |
Managementkompetenz | gering | mittel | |
Inhalt | Origineller Ansatz | hoch | hoch |
Geeignete Methoden | hoch | hoch | |
Neue Methoden / Konzepte | hoch | hoch | |
Verbessertes Verständnis | hoch | hoch | |
Form | Darstellung Grafiken, Tabellen | hoch | mittel |
Gliederung | hoch | mittel, meist vorgegeben | |
Referenzen | hoch | mittel | |
Nutzen | Gesellschaftliches Verwertungspotential | mittel | abhängig von Geldgeber / Ausschreibung |
Wissenschaftliches Verwertungspotential | hoch | hoch |
Im Vergleich zur Begutachtung einer wissenschaftlichen Arbeit wird also beim Review eines Forschungsantrages zusätzlich noch der Autor (Antragsteller) mit bewertet. Einige seiner Kompetenzen (z.B. Führungs- und Managementkompetenz) können dabei meist nur kaum aus dem Antrag heraus beurteilt werden (z.B. aus der Art der Strukturierung des Arbeitsprogramms).
Leider gibt es bislang keine einheitlichen (z.B. internationalen) Standards für die Bewertung von wissenschaftlichen Arbeiten oder Anträgen. Damit könnte der Begutachtungsprozess deutlich vereinfacht werden. Da die Begutachtung viel Zeit in Anspruch nimmt und meist nicht gewürdigt wird (keine sichtbare Anerkennung erfährt), treten hier oft starke zeitliche Verzögerungen auf. Dadurch wird die Qualität der Begutachtung zusätzlich gefährdet.
Zunehmend werden bei der Begutachtung auch Aspekte der Befangenheit geprüft, d.h. ob der Gutachter eine besondere Beziehung zum Autor/Antragsteller hat (z.B. gemeinsame Forschungsprojekte, persönliche Konflikte, ökonomische Beziehungen). Damit soll sichergestellt werden, dass das Urteil des Gutachters tatsächlich unvoreingenommen ist.
Hinweise zur Begutachtung eines Wiki-Projekts finden sich im Wiki-Leitfaden.