abschlussarbeiten:msc:dorschsarah
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abschlussarbeiten:msc:dorschsarah [09.08.2018 18:21] – [Zusammenfassung und Ausblick] Sarah Dorsch | abschlussarbeiten:msc:dorschsarah [16.08.2018 16:43] – [Störverhalten bei asymmetrisch aufgeprägten Störungen] Sarah Dorsch | ||
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| Autor ^ Sarah Dorsch | | Autor ^ Sarah Dorsch | ||
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- | In Deutschland wurden im Jahr 2016 fast 65000 Amputationen des Fußes und der unteren Extremitäten durchgeführt (Statistisches Bundesamt, 2016). Um technischen Ersatz zu entwickeln, der die biomechanische Funktion wieder herstellt und dem Träger das Gefühl gibt, auf den zwei eigenen Beinen zu laufen, ist ein tiefergehendes Verständnis der Lokomotion notwendig. Zudem findet dies Anwendung in der Entwicklung von Orthesen, Exoskeletten und Robotern. Insbesondere | + | Zur Entwicklung von Prothesen, |
- | Das Gehen oder Rennen als grundlegende Arten der Lokomotion erfordern die Schwerpunktbewegung in drei Dimensionen. Aufgrund der Komplexität der Interaktion zwischen Bestandteilen des mechanischen und des neuronalen Systems ist diese noch nicht vollständig verstanden. Um sich diesem Thema anzunähern, | + | Das Gehen oder Rennen als grundlegende Arten der Lokomotion erfordern die Schwerpunktbewegung in drei Dimensionen. Aufgrund der Komplexität der Interaktion zwischen Bestandteilen des mechanischen und des neuronalen Systems ist diese noch nicht vollständig verstanden. Um sich diesem Thema anzunähern, |
Es fragt sich, welchen Einfluss beispielsweise die im Alter verringerte Muskelkraft auf unsere Bewegung hat (Hortobágyi und Devita, 2000). Oder wie wir unsere Bewegung auf anderen unebenen Untergründen anpassen, z. B. auf Kopfsteinpflaster. Auch das Laufen auf weichem Untergrund wie Gras, also ein nachgiebiger Boden, stellt eine alltägliche Bewegung unter Störung dar.\\ | Es fragt sich, welchen Einfluss beispielsweise die im Alter verringerte Muskelkraft auf unsere Bewegung hat (Hortobágyi und Devita, 2000). Oder wie wir unsere Bewegung auf anderen unebenen Untergründen anpassen, z. B. auf Kopfsteinpflaster. Auch das Laufen auf weichem Untergrund wie Gras, also ein nachgiebiger Boden, stellt eine alltägliche Bewegung unter Störung dar.\\ | ||
- | Ziel dieser Arbeit | + | Ziel ist es, die Robustheit eines reflex-nutzenden neuromechanischen Hüpfmodells nach Geyer (Geyer et al., 2003) mittels simulativ aufgeprägter Störungen zu analysieren. Dabei werden sowohl sensorische Störungen, wie Rauschen oder Signalverzögerung, |
- | Zuletzt | + | Zuletzt |
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- | ==== Einführendes Beispiel | + | ===== Robustheit des Hüpfmodells gegen dauerhafte Störungen ===== |
- | Ein einführendes Beispiel | + | ====Störverhalten bei asymmetrisch aufgeprägten Störungen==== |
- | An dieser Stelle wird ein kurzes Video (<3min) gerne gesehen, wenn nicht bereits | + | Für die meisten getesteten Asymmetrien |
+ | die Asymmetrie selbst beeinflusst wird, sondern die Störung das veränderte Hüpfverhalten verursacht, | ||
+ | sodass sich bei symmetrischer Störung lediglich die Änderung verstärkt.\\ | ||
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+ | Besonders auffällig ist, dass eine asymmetrische Aufschaltung eines Delays zu einem vergrößerten Stabilitätsgebiet führt. Die Kombination aus „schnellem“ und „langsamem Bein“ scheint eine stabilisierende Wirkung für Blendings mit ähnlichen Anteilen aller Feedbacks zu haben. Die kurz nacheinander aktivierierenden Muskeln der zwei Beine führen wie die in anderen Winkeln aufkommenden Beine bei der Untersuchung von Merker | ||
+ | zusammensetzungen.\\ | ||
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+ | Die Stabilität wird somit durch die Asymmetrie verbessert, jedoch wird dadurch das Systemverhalten schwieriger voraussagbar, | ||
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+ | Für die asymmetrische Erhöhung von $l_{\text{off}}$ wird bei Blendings nahe des isolierten LFB Stehenbleiben vorausgesagt. Dies kann bei symmetrischer Erhöhung nicht gefunden werden. Durch die Erhöhung des Offsets wird der Muskel des linken Beins erst später aktiviert als der des rechten Beins. Entgegen der sonst auf die Performance positiv wirkenden Verzögerung der Aktivierung, | ||
+ | dazu, dass das Hüpfen hauptsächlich aus dem rechten Bein entsteht und das linke Bein schon kurz nach Anstieg der Aktivierung wieder abhebt. Es kommt dann zum Stehenbleiben, wenn die Aktivierung des linken Beins so gering zum Hüpfen beiträgt, dass das Modell den TO nicht mehr erreicht und daraufhin | ||
+ | stehenbleibt. Das Stehenbleiben | ||
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+ | Nur für den Delay konnte die stabilisiernde Wirkung von Asymmetrien, | ||
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===== Zusammenfassung und Ausblick ===== | ===== Zusammenfassung und Ausblick ===== | ||
- | In dieser Arbeit konnte das Störverhalten eines zweibeinigen reflektorischen Hüpfmodells mit je einem Streckmuskel quantifiziert werden und durch eine adaptive Feedbackgainanpassung eine höhere Robustheit erreicht werden.\\ | + | Basierend auf dem Modell nach Geyer (Geyer et al., 2003), wurde durch Schumacher (Schumacher und Seyfarth, 2017) eine Erweiterung zur Abmischung mehrerer Feedbacks implementiert. Dieses erweiterte Modell wurde in dieser Arbeit zusätzlich um ein zweites Bein ergänzt. Die Störuntersuchungen |
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- | Basierend auf dem Modell nach Geyer (Geyer et al., 2003), wurde durch Schumacher (Schumacher und Seyfarth, 2017) eine Erweiterung zur Abmischung mehrerer Feedbacks implementiert. Dieses erweiterte Modell wurde in dieser Arbeit zusätzlich um ein zweites Bein ergänzt.\\ | + | |
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- | Die Störuntersuchungen anhand der Sensor-Motor Maps haben ergeben, dass die Topologien robust gegen Veränderung der Feedbackgains, | + | |
Dies galt bei Verzögerung des VFB sowie aller Feedbacks und bei Verrauschen des LFB sowie aller Feedbacks. | Dies galt bei Verzögerung des VFB sowie aller Feedbacks und bei Verrauschen des LFB sowie aller Feedbacks. | ||
Überraschenderweise wurde durch das Rauschen der ursprüngliche Instabilitätsbereich verkleinert.\\ | Überraschenderweise wurde durch das Rauschen der ursprüngliche Instabilitätsbereich verkleinert.\\ | ||
Für das LFB-Offset und alle getesteten Verzögerungen der Sensorsignale wurde zusätzlich die Topologie der Performance und der anderen Untersuchungskriterien teilweise grundlegend verändert.\\ | Für das LFB-Offset und alle getesteten Verzögerungen der Sensorsignale wurde zusätzlich die Topologie der Performance und der anderen Untersuchungskriterien teilweise grundlegend verändert.\\ | ||
- | In dieser Arbeit wurden nur einzeln wirkende Störungen betrachtet. In weitergehenden Studien sollten Kombinationen von Störungen getestet werden, da der Mensch in seiner Umwelt auch gleichzeitig von verschiedenen Störungen umgeben ist, wie beispielsweise das Laufen auf einer Wiese (nachgiebiger Boden) mit Löchern (Bodenhöhenvariation). Hier wäre interessant, | + | In dieser Arbeit wurden nur einzeln wirkende Störungen betrachtet. In weitergehenden Studien sollten Kombinationen von Störungen getestet werden, da der Mensch in seiner Umwelt auch gleichzeitig von verschiedenen Störungen umgeben ist, wie beispielsweise das Laufen auf einer Wiese (nachgiebiger Boden) mit Löchern (Bodenhöhenvariation). Hier wäre interessant, |
- | Die asymmetrische Störung durch einseitige Verzögerung der Sensorssignale konnte den Stabilitätsbereich vergrößern. Andere | + | Die meisten |
Die Untersuchung der Asymmetrie sollte in zukünftigen Arbeiten erweitert werden. Merker fand lediglich für eine bestimmte Einstellung der Asymmetrie eine verbesserte Stabilität (Merker et al., 2011). In dieser Arbeit wurden jeweils nur zwei Asymmetrieeinstellungen je Störung betrachtet. Ähnlich wie die Untersuchung der Bodenhöhenstörung sollte die Asymmetrie immer weiter gesteigert und die Stabilitätsgrenzen aufgetragen werden.\\ | Die Untersuchung der Asymmetrie sollte in zukünftigen Arbeiten erweitert werden. Merker fand lediglich für eine bestimmte Einstellung der Asymmetrie eine verbesserte Stabilität (Merker et al., 2011). In dieser Arbeit wurden jeweils nur zwei Asymmetrieeinstellungen je Störung betrachtet. Ähnlich wie die Untersuchung der Bodenhöhenstörung sollte die Asymmetrie immer weiter gesteigert und die Stabilitätsgrenzen aufgetragen werden.\\ | ||
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Zum Vergleich des menschlichen Hüpfverhaltens mit dem Modell wurden zwei Probanden betrachtet. Diese reagierten unterschiedlich auf die unerwartete Bodenhöhenstörung. Proband 1 hielt seine Beinsteifigkeit konstant, Proband 2 erhöhte seine Beinsteifigkeit im gestörten Sprung stark. Dabei war diese Verstärkung umso größer, je höher die Störung war. Entgegen diesen Beobachtungen, | Zum Vergleich des menschlichen Hüpfverhaltens mit dem Modell wurden zwei Probanden betrachtet. Diese reagierten unterschiedlich auf die unerwartete Bodenhöhenstörung. Proband 1 hielt seine Beinsteifigkeit konstant, Proband 2 erhöhte seine Beinsteifigkeit im gestörten Sprung stark. Dabei war diese Verstärkung umso größer, je höher die Störung war. Entgegen diesen Beobachtungen, | ||
- | Zur Validierung des Modells wurden nur zwei Probanden | + | Aufgrund der geringen Anzahl an Probanden, die stark verschiedene Störreaktionen zeigen, kann keine Aussage getroffen werden, wie der Mensch seine Beinsteifigkeit anpasst. Hierzu |
Im letzten Teil konnte gezeigt werden, dass durch lineare Gainanpassung des FFB, die Verringerung der Steifigkeit im gestörten Sprung vermindert und damit auch die Robustheit bei Bodenabsenkungen erhöht werden konnte. Dafür wurden zwei lineare Interpolationen zwischen Gain und Fallhöhe getestet, eine mit kleinen Bodenabsenkungen als Stützstelle, | Im letzten Teil konnte gezeigt werden, dass durch lineare Gainanpassung des FFB, die Verringerung der Steifigkeit im gestörten Sprung vermindert und damit auch die Robustheit bei Bodenabsenkungen erhöht werden konnte. Dafür wurden zwei lineare Interpolationen zwischen Gain und Fallhöhe getestet, eine mit kleinen Bodenabsenkungen als Stützstelle, | ||
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Da die Ergebnisse jedoch stark davon abhingen, welche Stützstellen gewählt wurden, wurde zusätzlich ein Verfahren des Reinforcement Learnings implementiert, | Da die Ergebnisse jedoch stark davon abhingen, welche Stützstellen gewählt wurden, wurde zusätzlich ein Verfahren des Reinforcement Learnings implementiert, | ||
- | Das Lernverfahren konnte bisher nicht zum Hüpfen führen. | + | Es sollten weitere Modifikationen |
Denkbar ist außerdem die Wahl eines anderen Lernverfahrens, | Denkbar ist außerdem die Wahl eines anderen Lernverfahrens, | ||
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in hopping. In: Frontiers in computational neuroscience 11 (2017)\\ | in hopping. In: Frontiers in computational neuroscience 11 (2017)\\ | ||
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- | [56] SCHUMACHER, Christian ; SEYFARTH, André: Sensor-motor maps for hopping – influence of changes | + | SCHUMACHER, Christian ; SEYFARTH, André: Sensor-motor maps for hopping – influence of changes |
in muscle properties. In: Bernstein Conference 2017 (2017)\\ | in muscle properties. In: Bernstein Conference 2017 (2017)\\ | ||
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