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biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:atsb1802

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biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:atsb1802 [24.07.2018 14:31] – [Literatur] Alexandra Hartwigbiomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:atsb1802 [31.07.2018 17:51] – [Tabelle] Alexandra Hartwig
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-^ Modul-Icon           |{{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:ln_hocoma_1603_4893.jpg?nolink&200|}} Bild: Hocoma, Schweiz                                              +^ Modul-Icon           | {{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:ln_hocoma_1603_4893.jpg?200&nolink}} Bild: Hocoma, Schweiz  
-^ Veranstaltung        | Aktuelle Themen der Sportbiomechanik                 +^ Veranstaltung        | Aktuelle Themen der Sportbiomechanik                                                                     
-^ Autor(en)            | Svenja Heidl, Angelina Trippler Alexandra Hartwig  +^ Autor(en)            | Svenja H. , Angelina T. Alex H.                                                                        
-^ Bearbeitungsdauer    | 45 Minuten                                           +^ Bearbeitungsdauer    | 45 Minuten                                                                                               
-^ Voraussetzungen      | ...                                                  +^ Voraussetzungen      | ...                                                                                                      
-^ Status               | In Bearbeitung                                       +^ Status               | In Bearbeitung                                                                                           
-^ Zuletzt geändert am  | 26.06.2018                                           |+^ Zuletzt geändert am  | 31.07.2018                                                                                               |
  
  
 ===== Einleitung ===== ===== Einleitung =====
-Der menschliche Gang kann durch verschiedene Faktoren, wie Verschleißerscheinungen, Diabetes, Sportunfälle oder Überlastungen beeinträchtigt werden und daraus resultierend eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität bedeuten (Schaffert et al., 2016, S. 386). +Der menschliche Gang kann durch viele Faktoren, wie z.B. Verschleißerscheinungen, Diabetes, Sportunfälle oder Überlastungen beeinträchtigt werden. Die daraus resultierenden Einschränkungen können eine gravierende Verminderung der Lebensqualität bedeuten. Große Bedeutung kommt hier den Rehabilitationsbehandlungen mit dem Ziel der vollständigen Rekonvaleszens des Bewegungssystems und der Mobilitätsowie der Beseitigung fehlerhafter Bewegungen bei (Schaffert et al.2016, S. 386). 
-Dies zeigt die Bedeutung einer Rehabilitationsbehandlung zur vollständigen Rekonvaleszenz des Bewegungssystems und der Mobilität sowie die Beseitigung fehlerhafter Bewegungen (Schaffert et al. 2016, S. 386). Das primäre Ziel der Rehabilitation ist eine Wiedereingliederung des Patienten in dessen gesellschaftliches, berufliches und sportliches Leben. Biomechanische Instrumente und Methoden unterstützen den Rehabilitationsprozess und sind ein wichtiger Teil der wissenschaftlichen Begleitung und Dokumentation (Jöllenbeck, 2003, S. 13). +Das Ziel ist eine Wiedereingliederung des Patienten <note>Im folgendem wird das generische Maskulinum verwendet, gemeint sind jedoch sowohl die weibliche Form als auch alle anderen Geschlechter (Trans, Inter, etc.).</note>in dessen gesellschaftliches, berufliches und sportliches Leben. Biomechanische Instrumente und Methoden unterstützen den Rehabilitationsprozess und sind ein wichtiger Teil der wissenschaftlichen Begleitung und Dokumentation (Jöllenbeck, 2003, S. 13). 
  
-Durch bewegungsanalytische Verfahren und Systeme können nach Banzer et al. (2004, S.122) schnell veränderliche Größen, Messwertübertragung, -darstellung und -registrierung objektiv gemessen werden. Zudem dienen Bewegungsanalysesysteme und –verfahren beispielweise nach einer Operation Bewegungsabläufe wieder richtig zu erlernen und falsche Bewegungen zu mindern oder zu vermeiden. Häufig ist es auch ein Aufhalten des Verlernens von Bewegungsabläufen wie bei degenerativen Erkrankungen. Zudem können diese Systeme- und Verfahren Orthopäden, Ärzten und Therapeuten ebenfalls wichtige Hinweise über den Rehabilitationsfortschritt ihrer Patienten liefern. Sie machen es möglich, dass genauestens erkannt werden kann, in wie weit die Patienten ihren Bewegungsapparat belasten können oder nicht. Auch für den Patienten selbst ist es durch Bewegungssysteme und – Verfahren einfacherer Fehler in ihren Bewegungsabläufen zu erkennen, da diese sichtbar gemacht werden können. Insbesondere ist das Ziel der Gang- und Laufanalysen die Optimierung des Therapieerfolgs (Schaffert et al. 2016, S.385).+Durch bewegungsanalytische Verfahren und Systeme können nach Banzer et al. (2004, S.122) schnell veränderliche Größen, Messwertübertragung, -darstellung und -registrierung objektiv gemessen werden. Zudem dienen Bewegungsanalysesysteme und –verfahren beispielweise nach einer Operation dazu, Bewegungsabläufe wieder richtig zu erlernen, sowie falsche Bewegungen zu mindern oder zu vermeiden. Häufig ist es auch ein Aufhalten des Verlernens von Bewegungsabläufen wie bei degenerativen Erkrankungen. Zudem können diese Systeme- und Verfahren für Orthopäden, Ärzten und Therapeuten wichtige Hinweise über die Rehabilitationsfortschritte ihrer Patienten liefern. Sie machen es möglich, genauestens zu erkennen, in wie weit die Patienten ihren Bewegungsapparat belasten können oder nicht. Für die Patienten selbst wird es so einfacher Fehler in ihren Bewegungsabläufen zu erkennen, da diese sichtbar gemacht werden. Insbesondere ist das Ziel der Gang- und Laufanalysen die Optimierung des Therapieerfolgs (Schaffert et al. 2016, S.385).
  
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 {{ youtube>large:cXyeXT--Kbs|by Slo Mo Guys }} {{ youtube>large:cXyeXT--Kbs|by Slo Mo Guys }}
-===== 1Bewegungsanalysesysteme und die Anwendung in der Rehabilitation =====+===== 1 Bewegungsanalysesysteme und die Anwendung in der Rehabilitation =====
  
 Dieser Teil des Eintrages beschäftigt sich mit vorhandenen Bewegungsanalysesystemen und welche Anwendung sie in der Rehabilitation finden. Dieser Teil des Eintrages beschäftigt sich mit vorhandenen Bewegungsanalysesystemen und welche Anwendung sie in der Rehabilitation finden.
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-{{ :biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:abbildung_lichtschranke.jpg?nolink&400 |}}+{{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:abbildung_lichtschranke.jpg?nolink&400|}} 
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 +Abb. 1: Funktionsweise einer Lichtschranke
  
 <html><p align="right"> verfasst von Svenja H. </p></html>    <html><p align="right"> verfasst von Svenja H. </p></html>   
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 {{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:rehawalk_weiss_s2.jpg?nolink&400|}} {{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:rehawalk_weiss_s2.jpg?nolink&400|}}
  
-Bild:  zebris Medical GmbH ,  Isny +Abb. 3:  Zebris Medical GmbH ,  Isny (1)
  
 Durch einfaches Gehen auf dem Laufband beginnt die Analyse und der angeschlossene Computer ermöglicht eine direkte Einsicht in die Bewegung. Daraufhin folgend können so die Zielparameter (Schrittlänge, Schrittweite und Fußrotation) für das Gangtraining eingestellt werden. Abschließend kann so eine vergleichende Analyse und ein Feedback über den bisherigen Rehabilitationsstand des Patienten gemacht werden.  Durch einfaches Gehen auf dem Laufband beginnt die Analyse und der angeschlossene Computer ermöglicht eine direkte Einsicht in die Bewegung. Daraufhin folgend können so die Zielparameter (Schrittlänge, Schrittweite und Fußrotation) für das Gangtraining eingestellt werden. Abschließend kann so eine vergleichende Analyse und ein Feedback über den bisherigen Rehabilitationsstand des Patienten gemacht werden. 
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 {{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:visuelles_cueing_vogelperspektive.png?nolink&400|}} {{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:visuelles_cueing_vogelperspektive.png?nolink&400|}}
  
-Bild:  zebris Medical GmbH ,  Isny +Abb. 4:  Zebris Medical GmbH ,  Isny (2)
  
 Des Weiteren ist beim Rehawalk ein Gangtraining mit virtuellen Feedback möglich. Der Patient kann so durch eine virtuelle Laufumgebung selbstständig seine Bewegung wahrnehmen und sehen. Für Patienten nach einer Hüft- oder Knieendoprothese kann ein kontrolliertes Training durchgeführt werden bei dem direkt durch eine eingestellte Belastungsgrenze die Meldung gegeben wird, die weniger zu belastende operierte Seite zu entlasten (zebris Medical GmbH 2018). Des Weiteren ist beim Rehawalk ein Gangtraining mit virtuellen Feedback möglich. Der Patient kann so durch eine virtuelle Laufumgebung selbstständig seine Bewegung wahrnehmen und sehen. Für Patienten nach einer Hüft- oder Knieendoprothese kann ein kontrolliertes Training durchgeführt werden bei dem direkt durch eine eingestellte Belastungsgrenze die Meldung gegeben wird, die weniger zu belastende operierte Seite zu entlasten (zebris Medical GmbH 2018).
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-Bild:  zebris Medical GmbH ,  Isny +Abb. 5:  Zebris Medical GmbH ,  Isny (3)
  
 <html><p align="right"> verfasst von Svenja H. </p></html>    <html><p align="right"> verfasst von Svenja H. </p></html>   
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 {{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:l6_sci_herdecke_renate-gebert_1407_4556.jpg?nolink&400|}} {{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:l6_sci_herdecke_renate-gebert_1407_4556.jpg?nolink&400|}}
  
-Bild: Hocoma, Schweiz+Abb. 6: Hocoma, Schweiz (1)
  
 Das System ist ein Roboter unterstützendes Bewegungsanalysesystem inklusive Gangtraining. Als führend gilt hier die Firma Hocoma. Es ermöglicht dem Patienten durch das individuell einstellbare Exoskelett auf einem Laufband zu laufen. Es ist eine Anpassung aller Parameter, Geschwindigkeit, Belastung und Roboterunterstützung, möglich. Auch hier ist es ebenso wie beim Rehawalk System möglich, durch eine virtuelle Umgebung auf einem Bildschirm die Analyse und das Gangtraining abwechslungsreich zu gestalten.  Das System ist ein Roboter unterstützendes Bewegungsanalysesystem inklusive Gangtraining. Als führend gilt hier die Firma Hocoma. Es ermöglicht dem Patienten durch das individuell einstellbare Exoskelett auf einem Laufband zu laufen. Es ist eine Anpassung aller Parameter, Geschwindigkeit, Belastung und Roboterunterstützung, möglich. Auch hier ist es ebenso wie beim Rehawalk System möglich, durch eine virtuelle Umgebung auf einem Bildschirm die Analyse und das Gangtraining abwechslungsreich zu gestalten. 
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 {{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:l6_hocoma_1603_3942.jpg?nolink&400|}} {{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:l6_hocoma_1603_3942.jpg?nolink&400|}}
  
-Bild: Hocoma, Schweiz+Abb. 7: Hocoma, Schweiz (2)
  
 Der Vorteil des Lokomat ist, dass er sich an den Zustand des Patienten anpasst. Lässt dessen Aufmerksamkeit nach, passt er das Training an und wählt eine andere Aufgabe aus. Das Feedback wird hier ebenfalls wie beim Rehawalk System über einen Bildschirm zeitgleich angezeigt, so dass Patienten und Therapeut darauf Einsicht haben und handeln können. Das Feedback enthält die plantare Druckverteilung, gibt eine sensorische Rückmeldung, zeigt den Gangzyklus und Gelenkwinkel von Hüfte und Knie, welcher ständig angepasst werden kann (Hocoma AG 2018). Der Vorteil des Lokomat ist, dass er sich an den Zustand des Patienten anpasst. Lässt dessen Aufmerksamkeit nach, passt er das Training an und wählt eine andere Aufgabe aus. Das Feedback wird hier ebenfalls wie beim Rehawalk System über einen Bildschirm zeitgleich angezeigt, so dass Patienten und Therapeut darauf Einsicht haben und handeln können. Das Feedback enthält die plantare Druckverteilung, gibt eine sensorische Rückmeldung, zeigt den Gangzyklus und Gelenkwinkel von Hüfte und Knie, welcher ständig angepasst werden kann (Hocoma AG 2018).
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 {{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:l6-ln-group_hocoma_1603_5119.jpg?nolink&400|}} {{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:l6-ln-group_hocoma_1603_5119.jpg?nolink&400|}}
  
-Bild: Hocoma, Schweiz+Abb. 8: Hocoma, Schweiz (3)
  
 Der Lokomat erleichtert die Arbeit für den Therapeuten enorm, da der Patienten sein Training dank der Roboter-Unterstützung selbstständig durchführen kann und es sofort automatisch auf seine Ermüdung angepasst wird. Der Lokomat erleichtert die Arbeit für den Therapeuten enorm, da der Patienten sein Training dank der Roboter-Unterstützung selbstständig durchführen kann und es sofort automatisch auf seine Ermüdung angepasst wird.
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-===== 2Aktueller Forschungs- und Entwicklungsstand =====+===== 2 Aktueller Forschungs- und Entwicklungsstand =====
 Im Folgenden wird die Entwicklung der Forschung bezüglich der Ganganalyse im Bereich der Rehabilitation beschrieben. Hierbei lässt sich eine Tendenz von stationären Videoanalysen hin zu mobilen Analyseverfahren erkennen, die beispielhaft vorgestellt werden. Im Folgenden wird die Entwicklung der Forschung bezüglich der Ganganalyse im Bereich der Rehabilitation beschrieben. Hierbei lässt sich eine Tendenz von stationären Videoanalysen hin zu mobilen Analyseverfahren erkennen, die beispielhaft vorgestellt werden.
  
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 {{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:abbildung_mechanikjpg.jpg?nolink&400|}} {{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:abbildung_mechanikjpg.jpg?nolink&400|}}
  
-Abb. 6: Differenzierung der Mechanik (Wick, 2013, S. 29)+Abb. 9: Differenzierung der Mechanik (Wick, 2013, S. 29)
  
  
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 {{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:sensorverteilung.jpg?400|}} {{:biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:sensorverteilung.jpg?400|}}
  
-Abb.7: Schuheinlage mit gedruckten Folien-Kraftsensoren, Inertialsensor und Elektronik+Abb.10: Schuheinlage mit gedruckten Folien-Kraftsensoren, Inertialsensor und Elektronik
 (oben); Sensorverteilung und Leiterbahnen (unten) (Schaffert et al., 2016, S. 388) (oben); Sensorverteilung und Leiterbahnen (unten) (Schaffert et al., 2016, S. 388)
  
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 ===== 3 Bewegungsanalysen in der Praxis ===== ===== 3 Bewegungsanalysen in der Praxis =====
  
-In der orthopädisch-traumatologischen Rehabilitation werden primär vorhandene Bewegungsdefizite mit dem Ziel der Rekonvaleszenz der normalen Funktion behandelt, die "aus Erkrankungen resultieren, ebenso aus  Funktionsstörungen, Funktionseinschränkungen oder Schädigungen des Stütz-,  Haltungs-  und  Bewegungsapparates  durch  Verschleiß, Unfall oder Verletzung" (Jöllenbeck, 2003, S. 13). Dokumentiert, gesteuert und begleitet wird der Rehabilitationsverlauf wesentlich durch biomechanische Instrumente (Jöllenbeck, 2003, S. 13). Dabei ist die instrumentierte Gang- und Bewegungsanalyse ein wichtiges Diagnostikinstrument und Bestandteil zur klinischen Beurteilung des Gehverhaltens. Ihre Ergebnisse sind Hilfsmittel für Ärzte und Therapeuten zur weiteren Planung des Therapieprozesses und dessen Prioritäten, sowie zur Verlaufskontrolle und zum Feedback für die Patienten (Amelung & Seidel, 2005, S. 413). Der Grund hierfür ist, dass sie aufzeigt, wie stark vorhandene vorhandene Defizite, Fehlstellungen und Fehlhaltungen ausgeprägt sind und wie sie sich im Verlauf verändern (Jöllenbeck, 2003, S. 13).+In der orthopädisch-traumatologischen Rehabilitation werden primär vorhandene Bewegungsdefizite mit dem Ziel der Rekonvaleszenz zur normalen Funktion behandelt. Welche "aus Erkrankungen resultieren, ebenso aus  Funktionsstörungen, Funktionseinschränkungen oder Schädigungen des Stütz-,  Haltungs-  und  Bewegungsapparates  durch  Verschleiß, Unfall oder Verletzung" (Jöllenbeck, 2003, S. 13). Dokumentiert, gesteuert und begleitet wird der Rehabilitationsverlauf wesentlich durch biomechanische Instrumente (Jöllenbeck, 2003, S. 13). Dabei ist die instrumentierte Gang- und Bewegungsanalyse ein wichtiges Diagnostikelement. Ihre Ergebnisse sind Hilfsmittel für Ärzte und Therapeuten zur weiteren Planung des Therapieprozesses und dessen Prioritäten, sowie zur Verlaufskontrolle und zum Feedback für die Patienten (Amelung & Seidel, 2005, S. 413). Der Grund hierfür ist, dass sie aufzeigt, wie stark vorhandene Defizite, Fehlstellungen und Fehlhaltungen ausgeprägt sind und wie sie sich im Verlauf verändern (Jöllenbeck, 2003, S. 13).
  
-Die Ganguntersuchung an Diagnostikinstrumenten findet nach definierten Kriterien statt wie zum Beispiel dem Gangrhythmus, der Gehgeschwindigkeit, der Spurbreite, der Schrittlänge, der Beckenbewegungen oder der Arm- und Schulterbewegungen, um nur einige zu nennen.  Dies "ermöglicht dem Untersucher, die Gesamtcharakteristik der Bewegungsabläufe zu erfassen und mit dem virtuellen Bild eines normalen Ganges zu vergleichen" (Amelung & Seidel2005, S. 409).+Bei einer Ganguntersuchung ist nach Amelung & Seidel (2005, S. 409) das Hauptaugenmerk auf folgende Parameter gerichtet:
  
-Wird das Patientengut einer orthopädisch-traumatologischen Rehabilitation genauer betrachet, unterscheiden sich folgende beiden Gruppen voneinander (Jöllenbeck, 2003, S. 14):+Gangrhythmus
  
 +- Gehgeschwindigkeit
  
 +- Spurbreite
  
 +- Schrittlänge
  
-| Tabelle 1: Patientengut der orthopädisch-traumatologischen Rehabilitation (modifiziert nach Jöllenbeck, 2003, S. 15)                                                                                           || +- Einstellung der Fußlängsachsen 
-| **Patienten mit...**                                                                                                  |                                                                                         | + 
-^  ...verschleißbedingten, chronischen Bewegungsdefiziten                                                               ^  ... akuten Verletzungen oder Schädigungen des aktiven und passiven Bewegungsapparates +- Arm- und Schulterbewegungen 
-- Operative Versorgung in den meisten Fällen                                                                          Vorwiegend Sportverletzungen                                                          + 
-Ältere Patienten                                                                                                    Jüngere Patienten                                                                     |+Dies "ermöglicht dem Untersucher, die Gesamtcharakteristik der Bewegungsabläufe zu erfassen und mit dem virtuellen Bild eines normalen Ganges zu vergleichen" (Amelung & Seidel, 2005, S. 409). 
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 +Wird das Patientengut einer orthopädisch-traumatologischen Rehabilitation genauer betrachet, unterscheiden sich folgende beiden Gruppen voneinander: 
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 +Tab. 1: Patientengut der orthopädisch-traumatologischen Rehabilitation (modifiziert nach Jöllenbeck, 2003, S. 15) 
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 +^  Patienten mit verschleißbedingten, chronischen Bewegungsdefiziten  ^  Patienten mit akuten Verletzungen oder Schädigungen des aktiven und passiven Bewegungsapparates 
 +In den meisten Fällen operative Versorgung                          | Vorwiegend Sportverletzungen                                                                      
 +| Ältere Patienten                                                    | Jüngere Patienten                                                                                 |
  
  
 <note warning> <note warning>
-Die weitere Ausarbeitung der praktischen Anwendung von Gang- und Bewegungsanalysen in der Rehabilitation konzentriert sich auf Patienten mit verschleißbedingten, chronischen Bewegungsdefizite, die operativ mit einer Endoprothese versorgt worden sind. \\+Die weitere Ausarbeitung der praktischen Anwendung von Gang- und Bewegungsanalysen in der Rehabilitation konzentriert sich auf Patienten mit verschleißbedingten, chronischen Bewegungsdefiziten, die operativ mit einer Endoprothese versorgt worden sind. \\
 </note> </note>
  
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 <html><p align="right"> verfasst von Alex H. </p></html>    <html><p align="right"> verfasst von Alex H. </p></html>   
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-==== 3.1 Biomechanisch instrumentierte Bewegungsanalysen bei Patienten mit Hüft- oder Knie-Tep im Rehabilitationsverlauf====+==== 3.1 Biomechanisch instrumentierte Bewegungsanalysen bei Patienten mit Hüft- oder Knie-TEP im Rehabilitationsverlauf====
  
  
-Das Kernproblem der Patienten mit Hüft- und Knieprothesen ist das gestörte Gangbild. Hierfür gibt es nach Jöllenbeck zwei verschiedene Ursachen: Dies ist zum einen das Bewusstsein über den Fremdkörper und der damit verbundenen Unsicherheit und dem fehlenden Vertrauen in die Funktionsfähigkeit des Körpers. Zum anderen ist das gestörte Gangbild das Resultat von Schmerzvermeidungsstrategien, die sich über viele Jahre hinweg gefestigt haben. Das unrhythmische Bewegungsbild ist gekennzeichnet durch Ausweichbewegungen, einem einseitige orientierten Gang oder Hinken, das mehr oder weniger stark ausgeprägt ist+Das Kernproblem der Patienten mit Hüft- und Knieprothesen ist das gestörte Gangbild. Hierfür gibt es nach Jöllenbeck (2003, S. 15) zwei verschiedene Ursachen, die in Tabelle 2 dargestellt sind: 
 + 
 +Tab. 2: Ursachen des gestörten Gangbildes 
 + 
 +^  **Bewusstsein über den Fremdkörper**                            **Schmerzvermeidungsstrategien**        ^ 
 +| Fehlendes Vertrauen in die Funktionsfähigkeit des Fremdkörpers Ausweichbewegungen                       | 
 +| :::                                                             | Einseitig orientierter Gang oder Hinken  | 
 + 
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 +Biomechanisch gestützte Bewegungsanalysen vor- und in regelmäßigen Abständen nach der Operation helfen ein derartes Gangbild zu diagnostizieren und therapieren.  Sie zeigen bestehende DefiziteFehlstellungen und Fehlhaltungen im Rehabilitationsverlauf und geben den betroffenen Patienten zudem Sicherheit und geistige Stärke (Jöllenbeck, 2003, S15).  
 + 
 +<note tip> Folgende Daten werden bei Gang- und Bewegungsanalysen erhoben (Jöllenbeck, 2003, S. 15): 
 + 
 +- Dreidimensionalen Bodenreaktionskräfte und -momente 
 + 
 +- Kraftangriffspunkte 
 + 
 +- Parameter wie Impulse, Schrittlänge und Zyklusdauer 
 + 
 +</note> 
 + 
 + 
  
-Biomechanisch gestützte Bewegungsanalysen vor- und in regelmäßigen Abständen nach der Operation können  dabei helfen ein derartes Gangbild zu diagnostizieren und therapieren, denn sie zeigen bestehende Defizite, Fehlstellungen und Fehlhaltungen im Rehabilitationsverlauf dar und geben den betroffenen Patienten zudem Sicherheit und geistige Stärke. Erhoben werden dabei die dreidimensionalen Bodenreaktionskräfte und Momente, ebenso wie die Kraftangriffspunkte und Parameter wie Impulse, Schrittlänge und Zyklusdauer (Jöllenbeck, 2003S. 15). Dass der Einsatz von Bewegungs- und Ganganlysen zur Transparenz des Therapiefortschritts zu verschiendenen Zeitpunkten der Rehabilitation und vor allem am Anfang und am Ende ein wichtiger Bestandteil des Rehabilitationsverlaufs nach einer TEP-Operation ist, kann durch wissenschaftliche Studien belegt werden.+Wissenschaftliche Studien belegendass der Einsatz von Bewegungs- und Ganganlysen zur Transparenz des Therapiefortschritts im Verlauf der Rehabilitationvor allem am Anfang und am Ende ein wichtiger Bestandteil des Therapieverlaufs ist.
  
  
 Eine Studie von Jöllenbeck & Pietschmann (2014) zeigt, dass ein regelmäßiges und feedbackgestütztes Gangtraining auf Grundlage von Bewegungs- und Ganganalysen bei Knie-Tep Patienten eine schnellere Verbesserung und Normalisierung des eigenen Gangbildes ermöglicht. Zur Beurteilung des Fortschritts wurde jeweils eine 3D-Bewegungsanalyse vor und nach dem 14-tägigen Laufbandtraining durchgeführt.  Eine Studie von Jöllenbeck & Pietschmann (2014) zeigt, dass ein regelmäßiges und feedbackgestütztes Gangtraining auf Grundlage von Bewegungs- und Ganganalysen bei Knie-Tep Patienten eine schnellere Verbesserung und Normalisierung des eigenen Gangbildes ermöglicht. Zur Beurteilung des Fortschritts wurde jeweils eine 3D-Bewegungsanalyse vor und nach dem 14-tägigen Laufbandtraining durchgeführt. 
  
-Ebenso zeigt eine Arbeit von Pietschmann et al. (2016) auf, dass sich die Ergebnisse, dazu zählen speziell die wesentlichen Gangparameter einer Ganganalyse zur Bestimmung der kinematischen und kinetischen Gangparametern am Anfang und am Ende der stationären Rehabilitation signifikant verbessert haben. Jedoch zeigen die Eregbnisse ebenso, dass noch kein gleichmäßiges und sicheres Gangbild erreicht ist. +Ebenso zeigt eine Arbeit von Pietschmann et al. (2016) auf, dass sich die Ergebnisse, dazu zählen speziell die wesentlichen Gangparameter einer Ganganalyse zur Bestimmung der kinematischen und kinetischen Gangparametern am Anfang und am Ende der stationären Rehabilitation signifikant verbessert haben. Jedoch zeigen die Ergebnisse ebenso, dass noch kein gleichmäßiges und sicheres Gangbild erreicht ist. 
  
  
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 Neben der Diagnostik und der Therapie von Bewegungsdefiziten werden Ganganalysen bei TEP-Patienten eingesetzt, um die von den Ärzten vorgegebene Teilbelastung nach der Operation zu bestimmen. Dies erfolgt mittels Pedobarographie und Dynamographie. Häufig stehen den Patienten in stationären und rehabilitativen Einrichtungen lediglich Personenwaagen zur Bestimmung der Teilbelastung zur Verfügung. Jöllenbeck, 2003, S. 15).  Neben der Diagnostik und der Therapie von Bewegungsdefiziten werden Ganganalysen bei TEP-Patienten eingesetzt, um die von den Ärzten vorgegebene Teilbelastung nach der Operation zu bestimmen. Dies erfolgt mittels Pedobarographie und Dynamographie. Häufig stehen den Patienten in stationären und rehabilitativen Einrichtungen lediglich Personenwaagen zur Bestimmung der Teilbelastung zur Verfügung. Jöllenbeck, 2003, S. 15). 
-Es wurde diagnostiziert, dass der Großteil der TEP-Patienten die festgelegte Teilbelastung bedingt durch fehlende Kraftfähigkeiten und koordinative Defizite erheblich überschreiten (Jöllenbeck & Schönle, 2005)Beck et al. (o.J.) zeigen auf, dass die Abweichung der Teilbelastungsvorgabe durch Bestimmung der Belastung durch eine Kraftmessplatte in Verbindung mit einem Feedbacktraining des Gangs zum korrekten Einsatz der Gehstützen hochsignifikant verringert hat.+Es wurde diagnostiziert, dass der Großteil der TEP-Patienten die festgelegte Teilbelastung bedingt durch fehlende Kraftfähigkeiten und koordinative Defizite erheblich überschreitetWurde die Teilbelastung jedoch durch eine Kraftmessplatte in Verbindung mit einem Feedbacktraining des Gangs zum korrekten Einsatz der Gehstützen bestimmt, hat sich die Abweichung der Teilbelastungsvorgabe deutlich verringert (Jöllenbeck & Schönle, 2005).
  
  
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 ===== Zusammenfassung und Ausblick ===== ===== Zusammenfassung und Ausblick =====
  
-Es gibt viele verschiedene Systeme, welche die Bewegung analysieren können und direkt ein anschließendes Gangtraining ermöglichen. In den letzten Jahren nehmen die Systeme, die sich mit 3D-Bewegungen beschäftigen stark zu. Ebenso findet die Robotik gerade in der Rehabilitation immer mehr den Weg. Es sind Systeme die gerade Menschen mit kompletter Einschränkung im Laufen wieder mehr in ein normaleres und vor allem selbstständigeres Leben führen. Die Firma Zebris ist mit ihrem Rehawalk auf Gebiet des Laufband gestützten Trainings sehr erfolgreich und ermöglicht Menschen Bewegungen beispielsweise nach Operationen durch Teilbelastung nach und nach wieder zu einer Vollbelastung des betroffenen Körperteils zu führen. Auch die Firma Hocoma ist mit ihrem Lokomat sehr erfolgreich. Hier ist es ein Roboter der beim Wiedererlernen der Laufbewegungen unterstützt und eine Analyse und Feedback über den Zustand gibt. Abschließend lässt sich sagen, dass sich die Systeme gerade für die Rehabilitation enorm weiterentwickelt haben und die Arbeit für alle Beteiligten wesentlich effektiver und einfacher geworden ist.+Es gibt viele verschiedene Systeme, welche die Bewegung analysieren können und direkt ein anschließendes Gangtraining ermöglichen. In den letzten Jahren nehmen die Systeme, die sich mit 3D-Bewegungen beschäftigenstark zu.  
 +Ebenso findet die Robotik gerade in der Rehabilitation immer mehr den Weg. Es sind Systeme die gerade Menschen mit kompletter Einschränkung im Laufen wieder mehr in ein normaleres und vor allem selbstständigeres Leben führen. Die Firma Zebris ist mit ihrem Rehawalk auf Gebiet des Laufband gestützten Trainings sehr erfolgreich und ermöglicht Menschen Bewegungen durch Teilbelastung nach und nach wieder zu einer Vollbelastung des betroffenen Körperteils zu führen. Auch die Firma Hocoma ist mit ihrem Lokomat sehr erfolgreich. Hier ist es ein Roboter der beim Wiedererlernen der Laufbewegungen unterstützt und eine Analyse und Feedback über den Zustand gibt. 
  
-Bewegungsanalysen sind im Rheabilitationsprozess zur Therapieplanung und -überwachung ein wichtiges Instrument und ermöglichen den medizinischen Betreuern den Trainingsfortschritt zu beurteilen, als auch Trainingsdefizite zu erkennen. Für Patienten ist es ein System, um die eigenen Bewegungseinschränkungen zu erkennen, die sie beispielsweise neben der theapeutischen Betreuung über Feebacksysteme verbessern könnten. Studienergebnisse zeigen, dass feedbackgestützes Training beispielweise nach einer Knie-Tep oder Hüft-Tep Operation in Verbindung mit regelmäßigen Bewegungsanalysen zur Kontrolle das Gangbild erheblich verbessern kann+Die Systeme haben sich gerade für die Rehabilitation enorm weiterentwickelt und die Arbeit für alle Beteiligten ist wesentlich effektiver und einfacher geworden.
  
-Es könnte durch die zunehmende Technisierung die Annahme getroffen werden, dass sich auch in den nächsten Jahren die Bewegungs- und Ganganalysen in der Rehabilitation und dem aufrechterhaltenden Training danach noch mehr zunehmen werden und computergestütztes Feeback neben dem medizinischen Know-How die ideale Ergänzung bieten wird. +Bewegungsanalysen sind im Rehabilitationsprozess zur Therapieplanung und -überwachung ein wichtiges Instrument und ermöglichen den medizinischen Betreuern sowohl den Trainingsfortschritt zu beurteilen, als auch Trainingsdefizite zu erkennen. Für Patienten ist es ein System, um z.B. die eigenen Bewegungseinschränkungen zu erkennen, die sie neben der therapeutischen Betreuung über Feebacksysteme verbessern könnten. Studienergebnisse zeigen, dass feedbackgestützes Training u.a. nach einer Knie-TEP oder Hüft-TEP Operation, in Verbindung mit regelmäßigen Bewegungsanalysen zur Kontrolle, das Gangbild erheblich verbessern kann.  
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 +Man erwartet, dass durch die zunehmende Technisierung auch in den nächsten Jahren die Bewegungs- und Ganganalysen in der Rehabilitation und dem aufrechterhaltenden Training danach zunehmen wird und computergestütztes Feeback neben dem medizinischen Know-How die ideale Ergänzung bieten wird. 
  
  
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 ===== Eigener Standpunkt ===== ===== Eigener Standpunkt =====
  
-Ein Gruppenmitglied hat bereits Gang- und Bewegungsanalysen im Rehasport, als auch im Leistungssport durchgeführt. Zudem wurden einige Messsysteme und -verfahren, wie die zebris FDM Druckmessplatte, 3D - Bewegungsanalyse mit dem Lukotroonic System oder dem Optojump-Messsystem eigens ausprobiert.+Ein Gruppenmitglied hat bereits Gang- und Bewegungsanalysen im Rehasport, als auch im Leistungssport durchgeführt. Zudem wurden einige Messsysteme und -verfahren, wie die zebris FDM Druckmessplatte, 3D - Bewegungsanalyse mit dem Lukotroonic System oder dem Optojump-Messsystem selbst ausprobiert.
  
-Gang- und Bewegungsanalysen sind in der Rehabilitation ein hilfreiches Mittel, um den weiteren Therapieverlauf zu planen und den Therapiefortschritt beobachten und bewerten zu können +Gang- und Bewegungsanalysen sind ein hilfreiches Mittel bei der Planung und Bewertung des Therapieverlaufs und -fortschrittsDabei konnte ich sowohl feststellen, dass hauptsächlich bei Patienten mittleren Alters nach Hüft-Tep oder Knie-TEP als auch bei Patienten mit langanhaltenden Schmerzen im Bereich der Beinachsen und des Rückens diese Analysen sinnvoll sein könnenDie Gangbilder hierbei waren häufig hinkend und unsicher. Hinzu kommt, dass die meisten Patientenbesonders die Älteren das Gehen auf dem Laufband nicht kennen und sehr unsicher sind. Teilweise war ein Abstützen auf den Laufbandgriffen erforderlich. Generell bestand eine erhöhte Sturzgefahr aufgrund der Unsicherheit, Ungewohntheit und des hinkenden Bewegungsablaufs
-Aus eigener Erfahrung konnte ich feststellen, dass Bewegungs- und Ganganalysen im Rehabilitationsbereich hauptsächlich bei Patienten ab dem mittleren Alter nach Hüft- oder Knieendoprothesen, genauso wie bei Patienten mit langanhaltenden Schmerzen im Bereich der Beinachsen durchgeführt worden sindHäufig waren die Gangbilder hinkend und unsicher. Ich habe die Erfahrung gemachtdass es schwer ist Ganganalysen bei dem beschriebenen Ganbild durchzuführen. Teilweise ist zudem ein Gehen auf dem Laufband vor allem bei älteren Patienten nicht bekannt und ungewohnt. Teilweise mussten sich Patienten an den Griffen des Laufbandes stützen und es bestand insgesamt durch die Unsicherheit, Ungewohntheit und dem hinkenden Bewegungsablauf eine erhöhte Sturzgefahr.+
  
-Meines Erachtens ist es sinnvoll, dass Gang- und Bewegungsanalysen in der Rehabilitation und in entsprechenden Abständen auch danach zur Kontrolle der Entwicklung des Gangbildes und zur weiteren Therapie durchgeführt werdenJedoch ist in manchen Fällen eine Durchführung durch eine erhöhte Sturzgefahr und ein erhöhtes Verletzungsrisiko für den Patienten zu gefährlich+Meines Erachtens ist es sinnvoll, Gang- und Bewegungsanalysen in der Rehabilitationund in entsprechenden Abständen auch danach zur Kontrolle der Entwicklung des Gangbildes und zur weiteren Therapie durchzuführenAllerdings zeigt sich, dass diese Verfahren durch ein erhöhtes Verletzungsrisiko/ Sturzgefahr nicht für alle Patientengruppen optimal sind 
  
  
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 ===== Literatur ===== ===== Literatur =====
 +Amelung, P. & Seidel, W. (2005). // Die instrumentierte Ganganalyse im Rahmen eines manualmedizinisch orientierten Diagnostik- und Therapiesettings im Krankenhaus bei Patienten mit Schmerzerkrankungen des Bewegungssystems.// Manuelle Medizin, 6, 404 - 413.
  
 Antwerpes, F. (2018). //Totalendoprothese//. Zugriff am 02.07.2018 unter http://flexikon.doccheck.com/de/Totalendoprothese Antwerpes, F. (2018). //Totalendoprothese//. Zugriff am 02.07.2018 unter http://flexikon.doccheck.com/de/Totalendoprothese
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 Jöllenbeck, T. (2003). //Die Stellung der Biomechanik in der orthopädisch-traumatologischen Rehabilitation//. dsv-Informationen, 18, 13 - 17. Jöllenbeck, T. (2003). //Die Stellung der Biomechanik in der orthopädisch-traumatologischen Rehabilitation//. dsv-Informationen, 18, 13 - 17.
  
-Jöllenbeck, T. & Pietschmann, J. (2012). //Feedbacktraining auf dem Laufband zur Normalisierung des Gangbildes bei Patienten nach Hüftgelenkersatz//. Zugriff am 27.06.2018 unter **https://cms.uni-konstanz.de/fileadmin/archive/informatik-saupe/fileadmin/informatik/ag-saupe/Sportinformatik_2012/extended_abstracts/21.pdf**+Jöllenbeck, T. & Pietschmann, J. (2012). //Feedbacktraining auf dem Laufband zur Normalisierung des Gangbildes bei Patienten nach Hüftgelenkersatz//. Zugriff am 27.06.2018 unter https://cms.uni-konstanz.de/fileadmin/archive/informatik-saupe/fileadmin/informatik/ag-saupe/Sportinformatik_2012/extended_abstracts/21.pdf
  
-Jöllenbeck, T. & Pietschmann, J. (**???**). //Gangtraining in virtueller Umgebung nach Hüft-TEP zur Verbesserung des Gangbildes in der orthopädischen Rehabilitation//. Zugriff am 27.06.2018 unter **https://www.klinik-lindenplatz.de/wp-content/uploads/2016/01/2015-VSOU-Joellenbeck_Pietschmann_VT_Hueft_TEP.pdf**+Jöllenbeck, T. & Pietschmann, J. (2015). //Gangtraining in virtueller Umgebung nach Hüft-TEP zur Verbesserung des Gangbildes in der orthopädischen Rehabilitation//. Zugriff am 27.06.2018 unter https://www.klinik-lindenplatz.de/wp-content/uploads/2016/01/2015-VSOU-Joellenbeck_Pietschmann_VT_Hueft_TEP.pdf
  
 Jöllenbeck, T. & Pietschmann, J. (2014). //Normalisierung des Gangbildes bei Patienten nach Knie-TEP durch Gangtraining auf dem Laufband//. Zugriff am 27.06.2018 unter http://www.egms.de/static/en/meetings/dkou2014/14dkou216.shtml  Jöllenbeck, T. & Pietschmann, J. (2014). //Normalisierung des Gangbildes bei Patienten nach Knie-TEP durch Gangtraining auf dem Laufband//. Zugriff am 27.06.2018 unter http://www.egms.de/static/en/meetings/dkou2014/14dkou216.shtml 
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 zebris Medical GmbH (2018). Hg. v. zebris Medical GmbH. Isny. Online verfügbar unter https://www.zebris.de/, zuletzt geprüft am 16.06.2018. zebris Medical GmbH (2018). Hg. v. zebris Medical GmbH. Isny. Online verfügbar unter https://www.zebris.de/, zuletzt geprüft am 16.06.2018.
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 +===== Abbildungsverzeichnis =====
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 +Abb. 1: Funktionsweise einer Lichtschranke
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 +Abb. 2: Motorisierter Anzug: Myosuit (Riener, 2017/18, S. 43)
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 +Abb. 3: Zebris Medical GmbH , Isny (1)
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 +Abb. 4: Zebris Medical GmbH , Isny (2)
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 +Abb. 5: Zebris Medical GmbH , Isny (3)
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 +Abb. 6: Hocoma, Schweiz (1)
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 +Abb. 7: Hocoma, Schweiz (2) 
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 +Abb. 8: Hocoma, Schweiz (3)
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 +Abb. 9: Differenzierung der Mechanik (Wick, 2013, S. 29) 
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 +Abb. 10: Schuheinlage mit gedruckten Folien-Kraftsensoren, Inertialsensor und Elektronik (oben); Sensorverteilung und Leiterbahnen (unten) (Schaffert et al., 2016, S. 388) 
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 +===== Tabellenverzeichnis =====
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 +Tab. 1: Patientengut der orthopädisch-traumatologischen Rehabilitation (modifiziert nach Jöllenbeck, 2003, S. 15)
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 +Tab. 2: Ursachen des gestörten Gangbildes
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