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biomechanik:projekte:ss2016:wpg1605

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biomechanik:projekte:ss2016:wpg1605 [03.07.2016 19:08] – [Charakterisierung der Bewegung] Mario Kurzbiomechanik:projekte:ss2016:wpg1605 [28.11.2022 00:58] (aktuell) – Externe Bearbeitung 127.0.0.1
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 Was zum Beispiel möglich ist, wenn man solche Methoden anwendet, könnt ihr euch in folgendem Video anschauen.  Was zum Beispiel möglich ist, wenn man solche Methoden anwendet, könnt ihr euch in folgendem Video anschauen. 
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-{{youtube>large:9NOncx2jU0Q|TMR/PatternRecognition}}+{{youtube>9NOncx2jU0Q?large|TMR/PatternRecognition}}
  
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 Die EMG-Mustererkennung basiert, wie auch TMR, auf der Messung elektrischer Spannung. Die Spannung, welche sich im Bereich von wenigen Millivolt bewegt, wird durch Muskelaktivität erzeugt und an der Hautoberfläche von Elektroden aufgenommen. Mehr zu EMG hier:[[fm:messmethoden:mmb03|]] Die EMG-Mustererkennung basiert, wie auch TMR, auf der Messung elektrischer Spannung. Die Spannung, welche sich im Bereich von wenigen Millivolt bewegt, wird durch Muskelaktivität erzeugt und an der Hautoberfläche von Elektroden aufgenommen. Mehr zu EMG hier:[[fm:messmethoden:mmb03|]]
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-[[http://ngm.nationalgeographic.com/2010/01/bionics/thiessen-photography#/14-ink-sensors-714.jpg]] +Diese Eigenschaft wird genutzt um mit Hilfe mehrerer Elektroden im Bereich der Amputation Signalmuster zu detektieren, welche intuitiv in eine Bewegung der Prothese umgesetzt werden können. Der folgenden [[http://ngm.nationalgeographic.com/2010/01/bionics/thiessen-photography#/14-ink-sensors-714.jpg|Link]] zeigt eine mögliche Anordnung von mehreren Elektroden. Die Anzahl und Ausrichtung der Elektroden hängt von verschiedenen Faktoren ab, was hier aber nicht thematisiert werden soll.
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-Diese Eigenschaft wird genutzt um mit Hilfe mehrerer Elektroden im Bereich der Amputation Signalmuster zu detektieren, welche intuitiv in eine Bewegung der Prothese umgesetzt werden können. Abbildung 3 zeigt eine Anordnung von mehreren Elektroden. Die Anzahl und Ausrichtung der Elektroden hängt von verschiedenen Faktoren ab, was hier aber nicht thematisiert werden soll.+
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  Das Konzept dahinter verlangt ein System welches die Informationen des EMG-Signals in reproduzierbare Informationen verarbeitet und diese einer Bewegung der Prothese zuordnet. Diese Zuordnungen werden in einer   Das Konzept dahinter verlangt ein System welches die Informationen des EMG-Signals in reproduzierbare Informationen verarbeitet und diese einer Bewegung der Prothese zuordnet. Diese Zuordnungen werden in einer 
 Trainingsphase dem System angelernt. Im Alltag sollen dann die Muster erkannt werden und die Prothese entsprechend steuern. Der Zuordnung unterliegt ein Signalverarbeitungsalgorithmus (Abbildung 3). (Platzner, Boschmann, & Kaufmann, 2012)   Trainingsphase dem System angelernt. Im Alltag sollen dann die Muster erkannt werden und die Prothese entsprechend steuern. Der Zuordnung unterliegt ein Signalverarbeitungsalgorithmus (Abbildung 3). (Platzner, Boschmann, & Kaufmann, 2012)  
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-Allgemein wird der Algorithmus in vergleichbarer Weise beschrieben (vgl. (Platzner, Boschmann, & Kaufmann, 2012) und (Scheme & Englehart, 2011)). Die Abbildung 2a) zeigt den Verlauf des EMG-Signals von vier Elektroden (unterschiedliche Farben). Auf der Abszisse ist die Zeit in Sekunden aufgetragen, auf der Ordinate die Amplitude des Signals in Volt. +Allgemein wird der Algorithmus in vergleichbarer Weise beschrieben (vgl. (Platzner, Boschmann, & Kaufmann, 2012) und (Scheme & Englehart, 2011)). Die Abbildung 3 (a) zeigt den Verlauf des EMG-Signals von vier Elektroden (unterschiedliche Farben). Auf der Abszisse ist die Zeit in Sekunden aufgetragen, auf der Ordinate die Amplitude des Signals in Volt. 
-Der erste Schritt von (a) nach (b) teilt das Signal in einzelne Zeitbereiche von 100 Millisekunden auf, welche im Folgenden betrachtet werden. Im zweiten Schritt, (b) zu $(c)$, werden die Rohdaten des EMG-Signals behandelt, das heißt es werden unerwünschte Frequenzen, wie z.B. die 50 Hz unseres Stromnetzes (Achtung: 50 Hz liegen im EMG-Frequenzbereich -> spezielle Signalverarbeitung notwendig)und Artefakte durch Elektrodenbewegung gefiltert, gerichtet und geglättet. Das Ergebnis ist ein gut identifizierbarer Verlauf für jedes einzelne EMG-Signal. Aus jedem Signal werden fünf Mittelwerte gebildet und einer Logarithmustransformation unterzogen (d). Für jeden Kanal erhalten wir so fünf Werte. Alle Kanäle zusammen bilden einen charakteristischen Vektor, welcher eine gezielte Bewegung der Prothese abbildet. (Platzner, Boschmann, & Kaufmann, 2012)+Der erste Schritt von (a) nach (b) teilt das Signal in einzelne Zeitbereiche von 100 Millisekunden auf, welche im Folgenden betrachtet werden. Im zweiten Schritt, (b) zu $(c)$, werden die Rohdaten des EMG-Signals behandelt, das heißt es werden unerwünschte Frequenzen, wie z.B. die 50 Hz unseres Stromnetzes (Achtung: 50 Hz liegen im EMG-Frequenzbereich -> spezielle Signalverarbeitung notwendig) und Artefakte durch Elektrodenbewegung gefiltert, gerichtet und geglättet. Das Ergebnis ist ein gut identifizierbarer Verlauf für jedes einzelne EMG-Signal. Aus jedem Signal werden fünf Mittelwerte gebildet und einer Logarithmustransformation unterzogen (d). Für jeden Kanal erhalten wir so fünf Werte. Alle Kanäle zusammen bilden einen charakteristischen Vektor (20 Werte), welcher eine gezielte Bewegung der Prothese abbildet. (Platzner, Boschmann, & Kaufmann, 2012)
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 [{{ :biomechanik:projekte:ss2016:abb_3_feature_extraction.png?700& | //Abbildung 3:// Verarbeitungsschema der EMG-Signale (Boschmann, Kaufmann, Platzner, & Winkler, 2009)}}] [{{ :biomechanik:projekte:ss2016:abb_3_feature_extraction.png?700& | //Abbildung 3:// Verarbeitungsschema der EMG-Signale (Boschmann, Kaufmann, Platzner, & Winkler, 2009)}}]
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 Es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen Klassifikatoren, auf welche hier aber nicht weiter eingegangen wird. Ziel der Klassifikatoren ist, mit geringem Verbrauch von Ressourcen eine präzise und schnelle Generalisierung zu ermöglichen. Zur Evaluierung der Klassifikationsleistung muss jeder Proband ein Schema durchlaufen, welche aus zwei Teilen besteht: Es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen Klassifikatoren, auf welche hier aber nicht weiter eingegangen wird. Ziel der Klassifikatoren ist, mit geringem Verbrauch von Ressourcen eine präzise und schnelle Generalisierung zu ermöglichen. Zur Evaluierung der Klassifikationsleistung muss jeder Proband ein Schema durchlaufen, welche aus zwei Teilen besteht:
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   * Trainingsphase   * Trainingsphase
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 In der Trainingsphase müssen die Probanden eine vorab eingeübte Bewegung, mehrfach wiederholen. Ein PC erstellt aus den extrahierten Signalen der Bewegung ein Klassifikationsmodell. Der Klassifikator wird trainiert. Um ein stabiles Modell zu erstellen ist es notwendig die Bewegung, abhängig vom Amputationsgrad, in vielen variablen Positionen zu trainieren. In der Trainingsphase müssen die Probanden eine vorab eingeübte Bewegung, mehrfach wiederholen. Ein PC erstellt aus den extrahierten Signalen der Bewegung ein Klassifikationsmodell. Der Klassifikator wird trainiert. Um ein stabiles Modell zu erstellen ist es notwendig die Bewegung, abhängig vom Amputationsgrad, in vielen variablen Positionen zu trainieren.
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-[{{ :biomechanik:projekte:ss2016:trainingsphase.jpg?700 | //Abbildung 3:// Trainingsphase zur Erstellung eines Klassifikationsmodells}}]+[{{ :biomechanik:projekte:ss2016:trainingsphase.jpg?700 | //Abbildung 3:// Trainingsphase zur Erstellung eines Klassifikationsmodells (eigene Abbildung)}}]
  
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 In der Erkennungsphase werden nach Ausführung einer Bewegung wieder charakteristische Merkmale extrahiert und auf das in der Trainingsphase erstellt Klassifikationsmodell angewendet. War das Training erfolgreich führt die mit dem PC verbundene Prothese die vom Probanden angestrebte Bewegung aus. In der Erkennungsphase werden nach Ausführung einer Bewegung wieder charakteristische Merkmale extrahiert und auf das in der Trainingsphase erstellt Klassifikationsmodell angewendet. War das Training erfolgreich führt die mit dem PC verbundene Prothese die vom Probanden angestrebte Bewegung aus.
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-[{{ :biomechanik:projekte:ss2016:erkennungsphase.jpg?700 | //Abbildung 4:// Erkennungsphase zum Überprüfen des Klassifikationsmodells}}]+[{{ :biomechanik:projekte:ss2016:erkennungsphase.jpg?700 | //Abbildung 4:// Erkennungsphase zum Überprüfen des Klassifikationsmodells (eigene Abbildung)}}]
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 Eine einfache Abschätzung der Klassifikationsgüte kann über das Verhältnis von korrekter Klassifikationen und der Gesamtanzahl der Klassifikationen bestimmt werden. Mit Hilfe eines regelmäßigen Trainings lässt sich die Klassifikationsgüte verbessern (Platzner, Boschmann, & Kaufmann, 2012). Zudem zeigt sich, dass ein neues Trainieren der Prothese in bestimmten Intervallen ebenfalls zu Verbesserungen führt  (Boschmann, 2008; Kaufmann, Englehart, & Platzner, 2010). Eine einfache Abschätzung der Klassifikationsgüte kann über das Verhältnis von korrekter Klassifikationen und der Gesamtanzahl der Klassifikationen bestimmt werden. Mit Hilfe eines regelmäßigen Trainings lässt sich die Klassifikationsgüte verbessern (Platzner, Boschmann, & Kaufmann, 2012). Zudem zeigt sich, dass ein neues Trainieren der Prothese in bestimmten Intervallen ebenfalls zu Verbesserungen führt  (Boschmann, 2008; Kaufmann, Englehart, & Platzner, 2010).
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 Noch einmal eine illustrierter Variante könnt ihr euch in folgendem Video anschauen. Todd Kuiken berichtet dort auf TED Talk über TMR und Pattern Recognition. Das Video ist recht lang und bietet keine neuen Informationen, sondern stellt das Thema einfach noch mal vom Experten dar. Noch einmal eine illustrierter Variante könnt ihr euch in folgendem Video anschauen. Todd Kuiken berichtet dort auf TED Talk über TMR und Pattern Recognition. Das Video ist recht lang und bietet keine neuen Informationen, sondern stellt das Thema einfach noch mal vom Experten dar.
  
-{{youtube>large:MLvwTlbj1Y8|TED: Todd Kuike}}+{{youtube>MLvwTlbj1Y8?large|TED: Todd Kuike}}
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 +^ Inhalt (max. 10)  | 8 Pkt      | Gute Aufarbeitung des Themas, kritische Betrachtung wünschenswert, eigener Standpunkt fehlt            |
 +^ Form (max. 5)     | 4 Pkt      | Überschriften ohne Untertext (z.B. "Pattern Recognition/ Mustererkennung"), kaum interne Verlinkungen  |
 +^ Bonus (max. 2)    | 2 Pkt      | Bezug zu relevanten Wikis, Grafiken selber gemacht mit PPT                                             |
 +^ Summe             | 14/15 Pkt  | 93,3 %                                                                                                 |
  
  
  
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biomechanik/projekte/ss2016/wpg1605.1467565738.txt.gz · Zuletzt geändert: 28.11.2022 00:49 (Externe Bearbeitung)


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