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biomechanik:projekte:ws2018:wp1803

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biomechanik:projekte:ws2018:wp1803 [17.02.2019 14:19] – [Bewegungsmöglichkeiten und Biomechanik] mustermannbiomechanik:projekte:ws2018:wp1803 [28.11.2022 00:58] (aktuell) – Externe Bearbeitung 127.0.0.1
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 Contact Improvisation vereint verschiedene Tanzformen und die Verknüpfung freier Bewegungen, die durch Körperkommunikation entstehen. Es gibt keine vorherigen Absprachen oder Choreografien unter den Tanzenden.   Contact Improvisation vereint verschiedene Tanzformen und die Verknüpfung freier Bewegungen, die durch Körperkommunikation entstehen. Es gibt keine vorherigen Absprachen oder Choreografien unter den Tanzenden.  
  
-Im Rahmen dieses Wikis wird zunächst die Contact Improvisation und ihre Entstehungsgeschichte beschrieben. Anschließend stellen werden die biomechanischen Grundlagen vorgestellt.+Im Rahmen dieses Wikis wird zunächst die Contact Improvisation und ihre Entstehungsgeschichte beschrieben. Anschließend werden die biomechanischen Grundlagen vorgestellt. 
 Im zweiten Teil werden verschiedene Aspekte der Körperkommunikation im Zusammenhang mit Contact Improvisation thematisiert. Hier stellt sich die Frage inwiefern Contact Improvisation als Bindeglied in der Körperkommunikation verstanden werden kann. Außerdem betrachten wir die Zusammenhänge der körperlichen Berührungen (mit anderen Körpern, dem Raum und dem Boden) der gegenseitigen, kinästhetischen Kommunikation und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Individuen. Im zweiten Teil werden verschiedene Aspekte der Körperkommunikation im Zusammenhang mit Contact Improvisation thematisiert. Hier stellt sich die Frage inwiefern Contact Improvisation als Bindeglied in der Körperkommunikation verstanden werden kann. Außerdem betrachten wir die Zusammenhänge der körperlichen Berührungen (mit anderen Körpern, dem Raum und dem Boden) der gegenseitigen, kinästhetischen Kommunikation und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Individuen.
  
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 ==== Entstehung / Entwicklung ==== ==== Entstehung / Entwicklung ====
-Seine Wurzeln hat der Tanzstil Contact Improvisation im 20. Jahrhundert, um die Jahrhundertwende, als sich Tänzerinnen und Tänzer in Europa gegen die Überbetonung technischer Perfektion des klassischen Balletts auflehnten. Es war ihnen ein Bedürfnis ihr Seelisches in Form von ‚natürlichen‘ Bewegung in einem Tanz zum Ausdruck zu bringen. Im Vordergrund sollte dabei die Kommunikation von Ideen und Emotionen sowie das Individuum der Gesellschaft stehen. Es ist ein Tanz, der vom Körper und nicht vom Geiste ausgeht, während die Bewegungen im Einklang mit den anatomischen Gegebenheiten stehen soll (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 13.). +Seine Wurzeln hat der Tanzstil Contact Improvisation im 20. Jahrhundert, um die Jahrhundertwende, als sich Tänzerinnen und Tänzer in Europa gegen die Überbetonung technischer Perfektion des klassischen Balletts auflehnten. Es war ihnen ein Bedürfnis ihr Seelisches in Form von ‚natürlichen‘ Bewegung in einem Tanz zum Ausdruck zu bringen. Im Vordergrund sollte dabei die Kommunikation von Ideen und Emotionen sowie das Individuum der Gesellschaft stehen. Es ist ein Tanz, der vom Körper und nicht vom Geiste ausgeht, während die Bewegungen im Einklang mit den anatomischen Gegebenheiten stehen soll (vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 13.). 
-Contact Improvisation entstand als Form des zeitgenössischen Tanzes erstmals im Jahre 1972, als Begründer und Initiator ist an dieser Stelle Steve Paxton zu nennen. Er selbst absolvierte eine Tanzausbildung und ein Studium des modernen Tanzes, entwickelte eigene Solostücke und Gruppenaufführungen, bei denen er sich primär für „Nicht-Tanz-Bewegungen“, wie zum Beispiel das „Gehen“ interessierte, da es eine Bewegung ohne Bewertung für „richtig“ und „falsch“ zulässt. Außerdem sah er darin eine Zusammenführung zwischen Tänzerinnen und Tänzer und Publikum (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 21.).+ 
 +Contact Improvisation entstand als Form des zeitgenössischen Tanzes erstmals im Jahre 1972, als Begründer und Initiator ist an dieser Stelle Steve Paxton zu nennen. Er selbst absolvierte eine Tanzausbildung und ein Studium des modernen Tanzes, entwickelte eigene Solostücke und Gruppenaufführungen, bei denen er sich primär für „Nicht-Tanz-Bewegungen“, wie zum Beispiel das „Gehen“ interessierte, da es eine Bewegung ohne Bewertung für „richtig“ und „falsch“ zulässt. Außerdem sah er darin eine Zusammenführung zwischen Tänzerinnen und Tänzer und Publikum (vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 21.).
 Die erste Improvisationsgruppe entwickelte sich aus dem „Continuous Project Altered Daily“ mit dem Namen „Grand Union“ und existierte von 1970-1976. Die erste Improvisationsgruppe entwickelte sich aus dem „Continuous Project Altered Daily“ mit dem Namen „Grand Union“ und existierte von 1970-1976.
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 Paxton versuchte sich immer mehr an Bewegungen der physikalischen Kräfte wie Schwerkraft, Schwung, Impuls sowie der Kraft die entsteht, wenn zwei Körper aneinander schleudern und dessen Folge. Außerdem brachte er Elemente aus der Akrobatik, des Release und des Tanzes mit ein. Im Vordergrund sollte allerdings eine „nicht-hierarchische-Struktur“ des Tanzes stehen. Paxton versuchte sich immer mehr an Bewegungen der physikalischen Kräfte wie Schwerkraft, Schwung, Impuls sowie der Kraft die entsteht, wenn zwei Körper aneinander schleudern und dessen Folge. Außerdem brachte er Elemente aus der Akrobatik, des Release und des Tanzes mit ein. Im Vordergrund sollte allerdings eine „nicht-hierarchische-Struktur“ des Tanzes stehen.
-Contact Improvisation nimmt zur heutigen Zeit eine zentrale Stellung im Bereich des postmodernen Tanzes ein und ist zum einen als eigene Disziplin, aber auch als Ausgangsmaterial für die Richtung des zeitgenössischen Tanzes sowie des Tanztheaters aufzuzeigen. Außerdem findet es Anwendung im Freizeitbereich, der Tanztherapie sowie der integrativen Behindertenarbeit („danceability“)(Vgl. W. Kirschner: Musik-, Tanz- und Kunsttherapie (2000), 11, pp. 65-79.).+Contact Improvisation nimmt zur heutigen Zeit eine zentrale Stellung im Bereich des postmodernen Tanzes ein und ist zum einen als eigene Disziplin, aber auch als Ausgangsmaterial für die Richtung des zeitgenössischen Tanzes sowie des Tanztheaters aufzuzeigen. Außerdem findet es Anwendung im Freizeitbereich, der Tanztherapie sowie der integrativen Behindertenarbeit („danceability“) (vgl. W. Kirschner: Musik-, Tanz- und Kunsttherapie (2000), 11, pp. 65-79.).
  
-Hier stellen sich nun die Fragen, wie es zum Einen möglich ist auch mit unterschiedlichen Körpervoraussetzungen, krafteffizient in "contact" zu tanzen und zum Anderen, wie es überhaupt zu den verschiedenen Bewegungen kommen kann?+Hier stellen sich nun die Fragen, wie es zum einen möglich ist auch mit unterschiedlichen Körpervoraussetzungen, krafteffizient in "contact" zu tanzen und zum anderen, wie es überhaupt zu den verschiedenen Bewegungen kommen kann?
  
  
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 ==== Bewegungsmöglichkeiten und Biomechanik ==== ==== Bewegungsmöglichkeiten und Biomechanik ====
  
-Der menschliche Körper, welcher die Hauptrolle beim Contact Improvisation spielt, ist ein lebendiger und biologischer Körper, der den physikalischen Naturkräften ausgesetzt ist und über seine eigene Biomechanik verfügt. Außerdem ist dieser Körper neben diesen physikalischen und biologischen Aspekten aber auch ein ‚beseelter Leib‘, der das Herzstück des Tanzstils ausmacht (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S 46).+Der menschliche Körper, welcher die Hauptrolle beim Contact Improvisation spielt, ist ein lebendiger und biologischer Körper, der den physikalischen Naturkräften ausgesetzt ist und über seine eigene Biomechanik verfügt. Außerdem ist dieser Körper neben diesen physikalischen und biologischen Aspekten aber auch ein ‚beseelter Leib‘, der das Herzstück des Tanzstils ausmacht (vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S 46). 
 + 
 +Vor allem spielt das „Gegenwirkungsgesetz“ von Newton eine wichtige Rolle, das besagt: „Jede Kraft erzeugt eine gleich große, entgegengesetzt gerichtete Gegenkraft (actio =reactio)“ (Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S.47). Denn, wenn die eine Partnerin oder der eine Partner ihr/sein Körpergewicht der oder dem anderen zur Unterstützung anbietet und die oder der jeweils andere keinen Widerstand bietet, so gleiten beide zu Boden (vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 47). 
 + 
 +Entgegen dem „Gewicht geben“ steht das „Gewicht nehmen“. Dabei hält die unterstützende Person eine Kraft dagegen, um auf das wirkende Gewicht der anderen Person einen Widerstand zu geben. Dies geschieht entweder durch Einsatz des eigenen Körpergewichts, durch Beachtung der Körperstatik oder aktiven Muskeleinsatz (vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 47). 
 +Um die Improvisation lebendig zu halten, sind sowohl gewichtgebende als auch gewichtnehmende Situationen elementar und kommen durchaus gemischt vor. Wichtig ist es den Fokus darauf zu legen, möglichst wenig Kraft auszuüben und unökonomische Aktionen gering zu halten (vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 47.). 
 + 
 +In Bezug auf die Biomechanik spielt besonders die Schwerkraft, insbesondere der Körperschwerpunkt, beim Contact Improvisation eine entscheidende Rolle. Bei einem Körperschwerpunkt sind sämtliche physikalische Kräfte, welche auf einen Körper wirken, vereint. Die genaue Lage ist sowohl von Körperbau, Körperhaltung sowie der entsprechenden Körperposition in einem Raum abhängig. Der Körperschwerpunkt ist dann gegeben, wenn der Körper perfekt ausbalanciert ist und somit in alle Richtung gedreht werden kann ohne auf eine Seite zu fallen. Im Umkehrschluss wird der Körper bei der Choreographie des Contact Improvisations immer zu der Seite fallen, in der sich der Körperschwerpunkt gerade befindet, sobald dieser nicht über dem Kontaktpunkt liegt (vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 47f.). 
 +Prinzipiell gibt es in unserem Körper ein ständiges Spiel zwischen Schwerkraft und Bewegung. Wir bewegen uns nämlich zwischen den zwei Polen Schwerkraft und gegen die Schwerkraft (vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 49.).
  
-Vor allem spielt das „Gegenwirkungsgesetz“ von Newton eine wichtige Rolle, das besagt: „Jede Kraft erzeugt eine gleich große, entgegengesetzt gerichtete Gegenkraft (actio =reactio)“ (Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S.47). Denn, wenn die eine Partnerin oder der eine Partner ihr/sein Körpergewicht der oder dem anderen zur Unterstützung anbietet und die oder der jeweils andere keinen Widerstand bietet, so gleiten beide zu Boden (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 47). 
-Entgegen dem „Gewicht geben“ steht das „Gewicht nehmen“. Dabei hält die unterstützende Person eine Kraft dagegen, um auf das wirkende Gewicht der anderen Person einen Widerstand zu geben. Dies geschieht entweder durch Einsatz des eigenen Körpergewichts, durch Beachtung der Körperstatik oder aktiven Muskeleinsatz (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 47). 
-Um die Improvisation lebendig zu halten, sind sowohl gewichtgebende als auch gewichtnehmende Situationen elementar und kommen durchaus gemischt vor. Wichtig ist es den Fokus darauf zu legen, möglichst wenig Kraft auszuüben und unökonomische Aktionen gering zu halten (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 47.). 
-In Bezug auf die Biomechanik spielt besonders die Schwerkraft, insbesondere der Körperschwerpunkt, beim Contact Improvisation eine entscheidende Rolle. Bei einem Körperschwerpunkt sind sämtliche physikalische Kräfte, welche auf einen Körper wirken, vereint. Die genaue Lage ist sowohl von Körperbau, Körperhaltung sowie der entsprechenden Körperposition in einem Raum abhängig. Der Körperschwerpunkt ist dann gegeben, wenn der Körper perfekt ausbalanciert ist und somit in alle Richtung gedreht werden kann ohne auf eine Seite zu fallen. Im Umkehrschluss wird der Körper bei der Choreographie des Contact Improvisations immer zu der Seite fallen, in der sich der Körperschwerpunkt gerade befindet, sobald dieser nicht über dem Kontaktpunkt liegt (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 47f.). 
-Prinzipiell gibt es in unserem Körper ein ständiges Spiel zwischen Schwerkraft und Bewegung. Wir bewegen uns nämlich zwischen den zwei Polen Schwerkraft und gegen die Schwerkraft (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 49.). 
 Beim Tanz werden genau diese Schwerpunkte nun absichtlich verändert, damit eine Bewegung entsteht. Beim Tanz werden genau diese Schwerpunkte nun absichtlich verändert, damit eine Bewegung entsteht.
-Eine Bewegungsmöglichkeit ist zum Beispiel das „Rollen“, dabei werden Körperschwerpunkt und Unterstützungspunkt verändert. Durch eine geänderte Körperhaltung kann so eine über die andere Person hinweg rollen und eine Bewegung entsteht allein durch die Veränderung des Körperschwerpunktes, während die Schwerkraft den Impuls für die Bewegung gibt. Ein aktives Schieben oder Abdrücken ist nicht notwendig (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 50.).+Eine Bewegungsmöglichkeit ist zum Beispiel das „Rollen“, dabei werden Körperschwerpunkt und Unterstützungspunkt verändert. Durch eine geänderte Körperhaltung kann so eine über die andere Person hinweg rollen und eine Bewegung entsteht allein durch die Veränderung des Körperschwerpunktes, während die Schwerkraft den Impuls für die Bewegung gibt. Ein aktives Schieben oder Abdrücken ist nicht notwendig (vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 50.). 
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 +{{:biomechanik:projekte:ws2018:bildschirmfoto_2021-09-20_um_23.28.56.png?400|}} 
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 +Abb. 1: **Rollbewegung** 
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 +Quelle: Screenshot aus dem Video "Contact Improvisation #3 Surfen, Heben, Fliegen, Springen" von Matthias Früh ( 03:12 min):   https://www.youtube.com/watch?v=oecMvZAfI_M ( zuletzt aufgerufen am 20.September 2021). 
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 Weitere Bewegungsmöglichkeiten des Contact Improvisations sind das „Heben“, „Springen“ und die „Spiralen“. Weitere Bewegungsmöglichkeiten des Contact Improvisations sind das „Heben“, „Springen“ und die „Spiralen“.
 Bei den Elementen des „Hebens“ oder auch „Lifting“ kommt das, was jede und jeder aus seinem Alltag kennt, zum Tragen: das Tragen von „schweren“ Gegenständen fällt leichter, wenn der gehobene Gegenstand möglichst nahe am eigenen Körper gehalten wird, was daher rührt, dass die einzelnen Schwerpunktachsen beider Körper zu einer einzigen Schwerpunktachse verschmelzen (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 51.). Bei den Elementen des „Hebens“ oder auch „Lifting“ kommt das, was jede und jeder aus seinem Alltag kennt, zum Tragen: das Tragen von „schweren“ Gegenständen fällt leichter, wenn der gehobene Gegenstand möglichst nahe am eigenen Körper gehalten wird, was daher rührt, dass die einzelnen Schwerpunktachsen beider Körper zu einer einzigen Schwerpunktachse verschmelzen (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 51.).
-Insbesondere bieten sich für diese Bewegungen die Oberschenkel, die Kreuzbeingegend und die Schultern an. Ohne viel Muskelkraft, gelingt das Heben, wenn eine Person mit ihrer Lendenwirbelsäule unter die der anderen gleitet und dann anhebt, da hierbei sowohl die Schwerpunkte beider als auch der gemeinsame Schwerpunkt auf einer senkrechten Linie liegen. Je mehr Körperspannung bei der „Getragenen“ dabei vorhanden ist, desto leichter fällt es der tragenden Person die Bewegung auszuführen (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 51.). +Insbesondere bieten sich für diese Bewegungen die Oberschenkel, die Kreuzbeingegend und die Schultern an. Ohne viel Muskelkraft, gelingt das Heben, wenn eine Person mit ihrer Lendenwirbelsäule unter die der anderen gleitet und dann anhebt, da hierbei sowohl die Schwerpunkte beider als auch der gemeinsame Schwerpunkt auf einer senkrechten Linie liegen. Je mehr Körperspannung bei der „Getragenen“ dabei vorhanden ist, desto leichter fällt es der tragenden Person die Bewegung auszuführen (vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 51.). 
-Beim „Anspringen“ oder auch „jumping“ ist der Kraftaufwand für den „Fänger“ beim Auffangen am geringsten, wenn sich der eigene Körperschwerpunkt während des höchsten Punktes der Flugbahn direkt unterhalb der Springerin oder des Springers befindet. Zu diesem Zeitpunkt ist die Geschwindigkeit am geringsten und die springende Person kann ohne einen Zusammenprall aufgenommen werden. Der mitgebrachte Schwung aus der Sprungbewegung kann dann weiter für eine gemeinsame Bewegung genutzt werden, was das ganze harmonisch ausgleiten lässt (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 51.).+ 
 +{{:biomechanik:projekte:ws2018:bildschirmfoto_2021-09-20_um_23.36.56.png?400|}} 
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 +Abb. 2: **Hebebewegung** 
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 +Quelle: Screenshot aus dem Video "Contact Improvisation #3 Surfen, Heben, Fliegen, Springen" von Matthias Früh ( 10:52 min):   https://www.youtube.com/watch?v=oecMvZAfI_M ( zuletzt aufgerufen am 20.September 2021). 
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 +Beim „Anspringen“ oder auch „jumping“ ist der Kraftaufwand für den „Fänger“ beim Auffangen am geringsten, wenn sich der eigene Körperschwerpunkt während des höchsten Punktes der Flugbahn direkt unterhalb der Springerin oder des Springers befindet. Zu diesem Zeitpunkt ist die Geschwindigkeit am geringsten und die springende Person kann ohne einen Zusammenprall aufgenommen werden. Der mitgebrachte Schwung aus der Sprungbewegung kann dann weiter für eine gemeinsame Bewegung genutzt werden, was das ganze harmonisch ausgleiten lässt (vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 51.). 
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 +{{:biomechanik:projekte:ws2018:bildschirmfoto_2021-09-20_um_23.31.06.png?400|}} 
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 +Abb. 3: **Bewegung des Jumpings** 
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 +Quelle: Screenshot aus dem Video "Contact Improvisation #3 Surfen, Heben, Fliegen, Springen" von Matthias Früh ( 06:08 min):   https://www.youtube.com/watch?v=oecMvZAfI_M ( zuletzt aufgerufen am 20.September 2021). 
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 Für die Bewegungsformen der „Spiralen“, dies sind eckig-kantig ausgeführte Bewegungen, bedarf es, im Vergleich zu den anderen Formen, an viel Kraft. Hierbei wird zuerst eine laufende Bewegung gestoppt, die Richtung gewechselt und schließlich wieder beschleunigt. Man unterscheidet zwischen runden, schlaufen- und spiralförmigen Bewegungen, bei denen es zu ständigen kleinen Richtungsveränderungen kommt, die allerdings leichter variierbar sind als die eckigen Bewegungen. Permanente spiralige Bewegungsvorstellungen führen zu einem fließenden und ineinander übergehenden Ablauf mit kontinuierlichem Ausnutzen des Schwungs (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 52.). Für die Bewegungsformen der „Spiralen“, dies sind eckig-kantig ausgeführte Bewegungen, bedarf es, im Vergleich zu den anderen Formen, an viel Kraft. Hierbei wird zuerst eine laufende Bewegung gestoppt, die Richtung gewechselt und schließlich wieder beschleunigt. Man unterscheidet zwischen runden, schlaufen- und spiralförmigen Bewegungen, bei denen es zu ständigen kleinen Richtungsveränderungen kommt, die allerdings leichter variierbar sind als die eckigen Bewegungen. Permanente spiralige Bewegungsvorstellungen führen zu einem fließenden und ineinander übergehenden Ablauf mit kontinuierlichem Ausnutzen des Schwungs (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 52.).
 Somit sind Kräfte der Schwere, der Trägheit und des Schwungs, die beim Contact Improvisation bei jeder Bewegung vorkommen elementar. Sie sind es, die bei dem Tanz zu mehr Freude, Leichtigkeit und Spaß führen. Somit sind Kräfte der Schwere, der Trägheit und des Schwungs, die beim Contact Improvisation bei jeder Bewegung vorkommen elementar. Sie sind es, die bei dem Tanz zu mehr Freude, Leichtigkeit und Spaß führen.
-Beim Contact Improvisation handelt es sich um keine abstrakte Form, bei der es um die ‚klassische Physik‘ geht, sondern eher um einen menschlichen Aspekt der physikalischen Kräfte. Es geht um die Kommunikation und den Austausch zweier Individuen in einem Spiel mit den Konsequenzen dieser physikalischen Kräfte (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 53.).+Beim Contact Improvisation handelt es sich um keine abstrakte Form, bei der es um die ‚klassische Physik‘ geht, sondern eher um einen menschlichen Aspekt der physikalischen Kräfte. Es geht um die Kommunikation und den Austausch zweier Individuen in einem Spiel mit den Konsequenzen dieser physikalischen Kräfte (vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 53.).
  
 Aber wie gelingt nun eine Kommunikation zwischen den Tänzerinnen und Tänzern und worauf ist beim Kontakt zu achten? Aber wie gelingt nun eine Kommunikation zwischen den Tänzerinnen und Tänzern und worauf ist beim Kontakt zu achten?
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 Im Fokus des Contact Improvisations liegt die Kommunikation, welche nicht wie viele Kommunikationsmittel über die Distanz geschieht, sondern vor allem die Berührung als „Sprache“ verwendet wird. Wer sich dazu entscheidet diesen Tanzstil auszuführen, entscheidet sich demnach auch für eine Kommunikation über Berührung mit seinen Tanzpartnerinnen und Tanzpartnern. Es entsteht ein während der Ausführung ein körperlicher-seelischer Dialog durch Bewegung, allerdings müssen die Tänzerinnen und Tänzer nicht immer in einem körperlichen Kontakt zueinander stehen: „wenig Berührung schafft Isolation – Berührung durchbricht Isolation“ (Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 59), allerdings kann die Kommunikation durchaus auch über eine größere räumliche Entfernung aufrecht erhalten werden. (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 59.) Im Fokus des Contact Improvisations liegt die Kommunikation, welche nicht wie viele Kommunikationsmittel über die Distanz geschieht, sondern vor allem die Berührung als „Sprache“ verwendet wird. Wer sich dazu entscheidet diesen Tanzstil auszuführen, entscheidet sich demnach auch für eine Kommunikation über Berührung mit seinen Tanzpartnerinnen und Tanzpartnern. Es entsteht ein während der Ausführung ein körperlicher-seelischer Dialog durch Bewegung, allerdings müssen die Tänzerinnen und Tänzer nicht immer in einem körperlichen Kontakt zueinander stehen: „wenig Berührung schafft Isolation – Berührung durchbricht Isolation“ (Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 59), allerdings kann die Kommunikation durchaus auch über eine größere räumliche Entfernung aufrecht erhalten werden. (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 59.)
-In der Improvisation gilt die Berührung als wichtigstes Kommunikationsmittel, sie sensibilisiert und führt zu Behutsamkeit. Außerdem führt sie dazu sich den eigenen und fremden Körpergrenzen bewusst zu machen, sich gegenseitig zu unterstützen und Vertrauen zueinander aufzubauen (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 59.). +In der Improvisation gilt die Berührung als wichtigstes Kommunikationsmittel, sie sensibilisiert und führt zu Behutsamkeit. Außerdem führt sie dazu sich den eigenen und fremden Körpergrenzen bewusst zu machen, sich gegenseitig zu unterstützen und Vertrauen zueinander aufzubauen (vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 59.). 
-Um ein entsprechendes Vertrauen aufzubauen, geschieht die Kommunikation vorerst über eine positive Hinwendung durch Augenkontakt, Aufmerksamkeit sowie Interesse zur Partnerin bzw. zum Partner. Wichtig, dass eine Kommunikation gelingt, ist dabei die persönliche ‚Comfortzone‘ zu respektieren und ‚nicht mit der Tür ins Haus zu fallen‘. Denn wer respektiert bekommt eher eine Einladung weiter in ‚conatct‘ zu tanzen, was dazu führen kann sich selbst wieder zu finden, zu unterstützen, aber auch körperliche und emotionale Risiken einzugehen. Eben Kontrolle aufzugeben und die Isolation durch Berührung und die damit verbundene Bewegung zu durchbrechen (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 60).+ 
 +Um ein entsprechendes Vertrauen aufzubauen, geschieht die Kommunikation vorerst über eine positive Hinwendung durch Augenkontakt, Aufmerksamkeit sowie Interesse zur Partnerin bzw. zum Partner. Wichtig, dass eine Kommunikation gelingt, ist dabei die persönliche ‚Comfortzone‘ zu respektieren und ‚nicht mit der Tür ins Haus zu fallen‘. Denn wer respektiert bekommt eher eine Einladung weiter in ‚conatct‘ zu tanzen, was dazu führen kann sich selbst wieder zu finden, zu unterstützen, aber auch körperliche und emotionale Risiken einzugehen. Eben Kontrolle aufzugeben und die Isolation durch Berührung und die damit verbundene Bewegung zu durchbrechen (vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 60). 
 Dadurch, dass es keine vorgeschriebene Choreographie gibt, sondern sich ein Tanz immer neu kreiert, kommunizieren auch die Tänzerinnen und Tänzer immer neu und im „hier-und-jetzt“ auf der Basis, was sich gerade zu diesem Zeitpunkt ereignet. Dadurch, dass es keine vorgeschriebene Choreographie gibt, sondern sich ein Tanz immer neu kreiert, kommunizieren auch die Tänzerinnen und Tänzer immer neu und im „hier-und-jetzt“ auf der Basis, was sich gerade zu diesem Zeitpunkt ereignet.
-Der Austausch und die Kommunikation durch die gemeinsamen Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer ist das vorherrschende Thema der Contact Improvisation, welche sich sowohl mit der Intuition, der Ästhetik und der Physikalität befasst (Vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 62f.).+Der Austausch und die Kommunikation durch die gemeinsamen Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer ist das vorherrschende Thema der Contact Improvisation, welche sich sowohl mit der Intuition, der Ästhetik und der Physikalität befasst (vgl. Kaltenbrunner, T.: Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001, S. 62f.).
  
  
-<html><p align="right"> verfasst von Anne Lenhard </p></html>+<html><p align="right"> verfasst von Anne Lenhard (Körperinszenierung)</p></html>
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 ==== Contact Improvisation und dessen Einfluss auf zwischenmenschliche Beziehungen ==== ==== Contact Improvisation und dessen Einfluss auf zwischenmenschliche Beziehungen ====
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 **Kaltenbrunner, Thomas:** Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001 **Kaltenbrunner, Thomas:** Contact Improvisation: bewegen, tanzen und sich begegnen; mit einer Einführung in New Dance, Meyer & Meyer, Aachen, 2001
  
-**Kirschner, Werner**: Musik-, Tanz- und Kunsttherapie (2000), Band 11, Heft 2, Hogrefe Verlag+**Kirschner, Werner**: Musik-, Tanz- und Kunsttherapie, Band 11, Heft 2, Hogrefe Verlag, 2000
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