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fm:ps_fometh2:ss2014:fmp1409

FMP1409 Stat Dehnen/Maximalkraft

Title Maximalkraft und statisches Dehnen
VeranstaltungForschungsmethoden 2
Leitung Prof. Dr. phil. Andre Seyfarth
Betreuung Martin Grimmer
Autoren Paul Josephs, Steffen Lott, Nico Merx, Benjamin Göttmann
letzte Bearbeitung

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1. Einleitung

Im Rahmen des Proseminars Forschungsmethoden II, testen wir mit Hilfe des Isomed 2000 wie sich statisches Dehnen auf die Maximalkraftleistung auswirkt. Auf die Praxis bezogen, untersuchen wir diese Annahme anhand eines Squad-jumps.

Es ist zu erwarten dass die Maximalkraftleistung des Quadrizeps durch statisches Dehnen abnimmt. Dies wird belegt durch den aktuellen Forschungsstand. Dehnungstraining belastet durch die Auftretenden Dehnungsspannungen die Muskulatur, insbesondere die fibrilären Strukturen innerhalb der Muskelfaser. Somit ist es ist nicht verwunderlich, dass intensives statisches Dehnen zu einer akuten und kurzfristigen Abnahme von Maximalkraftleistung führt.

Definitionen Maximalkraft und statisches Dehnen

  • Maximalkraft: Maximalkraft wird als die höchste Kraft die das neuromuskuläre System bei einer maximal willkürlichen Kontraktion entfalten kann bezeichnet. (Güllich, A., Schmidtbleicher, D., 1999)
  • statisches Dehnen: Statisches Dehnen bezeichnet das langsame und kontrollierte Einnehmen einer maximalen Dehnposition, welche über längere Zeit beibehalten wird. (Lindel, K., 2007)

Forschungsstand

Autoren Dehnmethoden Kraftmethoden Ergebnisse
Kokkonen, Nelson und Cornwell (1998) 20 min. Aktiv und passiv statisches Dehnen der Hüft, Oberschenkel und Wadenmuskulatur, mit 15 Sekunden halten (30 Studenten) Konzentrische Maximalkraft des Kniebeugers und Streckers Signifikanter Kraftabfall, Beuger -7,3 % und Strecker -8,1 %
Jones und Sutlives (2001) 20 min. Aktiv und passiv statisches Dehnen der Hüft, Oberschenkel und Wadenmuskulatur, mit 15 Sekunden halten Konzentrische Maximalkraft des Kniestreckers Signifikanter Kraftabfall, Strecker -4,3 %
Nelson et. al 10 min. Passives Dehnen Quadrizeps und 30 Sekunden halten Isometrische Kraftmessung im Kniestrecker -7% bei Winkel von 162°

2. Methoden

Versuchsaufbau: Die Versuchsgruppe besteht aus 5 Probanden, die an dem Isokeneten „Isomed2000“ gemessen werden. Augrund der Knappheit der Zeit und des Umfangs der Forschung wird auf eine Kontrollgruppe bewusst verzichtet. Zur Kontrolle dient jeweils ein Bein des jeweiligen Probanden. Die Messung wird also jeweils mit beiden Beinen durchgeführt, wobei jedoch nur eines der beiden Beine gedehnt wird. Welches Bein gedehnt wird variiert von Proband zu Proband, d.h einmal wurde das linke und einmal das rechte Bein als Kontrollbein genommen.

Die Maximalkraft soll konzentrisch am Kniestrecker gemessen werden. Dabei beträgt die Winkelgeschwindigkeit 30grad/sec in einem Winkelbereich von c.a 80-110grad. Auf exzentrische Richtung wird keine Gegenkraft aufgewendet. Dies wiederholen Wir ohne Pause dreimal direkt hintereinander.

Krafttest #1 3 Wiederholungen
Aufwärmen 10 Minuten auf dem Laufband
Krafttest #2 3 Wiederholungen
Dehnen Durchführung 30s + 30s Pause mit 4 Wiederholungen.
Krafttest #3 3 Wiederholungen
Aufwärmen 10 Minuten auf dem Laufband

Die Dehnübung

kneeling-quad-stretch.jpg

3. Ergebnisse

Im folgenden werden die jeweiligen Testergebnisse pro Bein aufgezeigt. Sie sind jeweils auf drei Messungen aufgeteilt, die Messung vor der Erwärmung (VE) die Messung nach der Erwärmung (NE) und die Messung nach dem Dehnen (ND). In einer Messung wurden jeweils drei Wiederholungen durchgeführt. Wir haben die Vorgabe bekommen die durchschnittliche Leistung der zwei höchsten Maximalwerte als Grundlage unserer Rechnungen zu nutzen.

gedehntes Bein

VE -1507,3
NE -1613,2
ND -1612,2

Der Kraftabfall des Arithmetischenmittels aller Maximalwerte nach der Dehnung im Vergleich zu nach der Erwärmung beträgt -0,06 %.

nicht gedehntes Bein

VE -1536,1
NE -1680,1
ND -1554,5

Der Kraftabfall des Arithmetischenmittels aller Maximalwerte nach der Dehnung im Vergleich zu nach der Erwärmung beträgt -7,48 %.

Streuungsmaße:

linkes Bein

Gruppen Anzahl Summe Mittelwert Varianz Std.abweichung
VE 5 7214.5 1442.9 128323.84 358.22
NE 5 7941.5 1588.3 93350.57 305.53
ND 5 7448 1489.6 97969.54 313

rechtes Bein

Gruppen Anzahl Summe Mittelwert Varianz Std.abweichung
VE 5 8002.5 1600.5 319694.3 565.42
NE 5 8525 1705 259005.45 508.93
ND 5 8385.5 1677.1 252121.04 502.12

Beide Streuungsmaße sind sehr hoch, was bedeutet dass unsere Probandengruppe stark heterogen war.

4. Diskussion

Unsere Hypothese dass sich das statische Dehnen negativ auf die Maximalkraftleistung auswirken würde hat sich nicht bestätigt. Wie schon aufgezeigt hat sich die Dehnung zwar negativ auf die Leistung ausgewirkt, jedoch hat es laut unseren Ergebnissen, den Leistungsrückgank im Vergleich zu unserem nicht gedehnten Kontrollbein um 7,42 Prozentpunkte verringert.

Die Ergebnisse des Versuchs sind jedoch aufgrund mehrerer Faktoren kritisch zu betrachten. Da wäre zum einen die geringe Anzahl an Probanden, welche sich auf 5 beschränkte, wozu noch das Fehlen einer Kontrollgruppe kam. Die Fehlende Kontrollgruppe wurde zwar kompensiert indem immer das zweite Bein als Kontrollbein verwendet wurde, jedoch bleibt die Frage, ob dadurch und durch die geringe Anzahl an Probanden wirklich aussagekräftige Ergebnisse erzielt werden konnten. Ein weiteres Problem besteht darin, dass keine Rücksicht auf eventuelle Erkrankungen oder Verletzungen genommen wurde, welche die Messungen verfälscht haben könnten. Weiterhin könnte die motivation der Probanden die Messergebnisse verfälscht haben, da die Messungen im Rahmen eines Seminars durchgeführt wurden und so einige Probanden aus fehlender Motivation nicht ihre volle Leistung abgerufen haben könnten.

Der Test der Flimmerverschmelzungsfrequenz konnte nicht durchgeführt werden, da das Gerät nicht funktionierte.

5. Zusammenfassung

Abschließend bleibt zu sagen dass wir theoretisch unsere Forschungshypothese wiederlegt haben. Jedoch ist dieses Ergebnis mit äußerster Vorsicht zu genießen. Durch die starke Streuung unserer Testergebnisse und die geringe Zahl an Probanden lies sich kein repräsentatives Ergebnis zu Tage fördern. Die Tests müssten erneut mit einer größeren Probandenzahl durchgeführt werden. Außerdem sollten die Versuchspersonen aus außenstehenden Freiwilligen bestehen um die Stichprobe noch repräsentativer zu machen.

6. Literatur

Güllich, A., Schmidtbleicher, D. (1999). Struktur der Kraftfähigkeiten und ihrer Trainingsmethoden. Zeitschrift für Sportmedizin, 50, 7-8

(Lindel, K. (2007). Muskeldehnung - Grundlagen, Differenzierungsdiagnostik, therapeutische Dehnung, Eigendehnung, Sehen - Verstehen - Üben - Anwenden. Berlin: Springer)

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