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fm:stat:stat01

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fm:stat:stat01 [07.09.2015 10:59] Christian Schumacherfm:stat:stat01 [28.11.2022 00:11] (aktuell) – Externe Bearbeitung 127.0.0.1
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 ^ Bearbeitungsdauer | ca. 45 Minuten | ^ Bearbeitungsdauer | ca. 45 Minuten |
  
-\\ +^ Lehrveranstaltung ^ Lernziel | 
- +| SE Quantitative Forschungsmethoden | - Grundbegriffe der Statistik kennen und anwenden können \\ - Stufen der Statistik kennen \\ - Ansätze der deskriptiven und induktiven Statistik unterscheiden und Beispiele entwickeln können |
-^ Lernziele: | - Grundbegriffe der Statistik kennen und anwenden können \\ - Stufen der Statistik kennen \\ - Ansätze der deskriptiven und induktiven Statistik unterscheiden und Beispiele entwickeln können | +
 ===== Einleitung ===== ===== Einleitung =====
 Mit dem Wandel der Zeit änderte sich auch die Bedeutung des Begriffes Statistik (vgl. Schulze, 2000, S. 1). Das frühere Verständnis der Menschheit nutzte diesen Begriff für die Zusammenstellung von Daten zur Beschreibung realer Erscheinungen bestimmter Umweltausschnitte (z.B. Arbeitslosenstatistik). \\ Mit dem Wandel der Zeit änderte sich auch die Bedeutung des Begriffes Statistik (vgl. Schulze, 2000, S. 1). Das frühere Verständnis der Menschheit nutzte diesen Begriff für die Zusammenstellung von Daten zur Beschreibung realer Erscheinungen bestimmter Umweltausschnitte (z.B. Arbeitslosenstatistik). \\
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 <spoiler| Exkurs: die geschichtliche Entwicklung der Statistik> <spoiler| Exkurs: die geschichtliche Entwicklung der Statistik>
  
 +[{{:fm:stat:tabelle_sterberate.png?nolink&200 |Tab. 1: Gesamtzahlen der Sterbefälle für England (aus Ross, 2006, S.4)}}]
 Systematische Datensammlungen zu Bevölkerung und Wirtschaft wurden erstmals in der Renaissance in den italienischen Stadtstaaten Venedig und Florenz zusammengestellt. Bis zur ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war es in ganz Europa üblich in den Kirchenbüchern alle Geburten, Hochzeiten und Todesfälle zu erfassen. Die hohe Sterblichkeitsrate in Europa vor dem 19. Jahrhundert wurde im Wesentlichen durch Krankheiten, Kriege und Hungersnöte verursacht. \\ Systematische Datensammlungen zu Bevölkerung und Wirtschaft wurden erstmals in der Renaissance in den italienischen Stadtstaaten Venedig und Florenz zusammengestellt. Bis zur ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war es in ganz Europa üblich in den Kirchenbüchern alle Geburten, Hochzeiten und Todesfälle zu erfassen. Die hohe Sterblichkeitsrate in Europa vor dem 19. Jahrhundert wurde im Wesentlichen durch Krankheiten, Kriege und Hungersnöte verursacht. \\
-[{{:fm:stat:tabelle_sterberate.png?nolink&200 |Tab. 1: Gesamtzahlen der Sterbefälle für England (aus Ross, 2006, S.4)}}] + 
-Im Zeitalter des "schwarze Todes" begann die Stadt London im Jahre 1562 wöchentliche Sterbeberichte herauszugeben. Diese nutzte der englischer Kaufmann John Graunt (1620-1675), um die Bevölkerungszahl der Stadt abzuschätzen. Zur Bestimmung der Bevölkerung von London im Jahr 1660 untersuchte Graunt die Haushalte in bestimmten Pfarrbezirken und entdeckte, dass es durchschnittlich 3 Sterbefälle auf je 88 Personen gab (vgl. Ross, 2006, S. 3f.). Die Division durch $3$ ergab, dass zu jedem Sterbefall $\frac{88}{3}$ Personen gehörten. Im Jahre 1600 wurden in London 13.200 Todesfälle verzeichnet. \\+Im Zeitalter des "schwarze Todes" begann die Stadt London im Jahre 1562 wöchentliche Sterbeberichte herauszugeben. Diese nutzte der englischer Kaufmann John Graunt (1620-1675), um die Bevölkerungszahl der Stadt abzuschätzen. Zur Bestimmung der Bevölkerung von London im Jahr 1660 untersuchte Graunt die Haushalte in bestimmten Pfarrbezirken und entdeckte, dass es durchschnittlich 3 Sterbefälle auf je 88 Personen gab (vgl. Ross, 2006, S. 3f.). Die Division durch $3$ ergab, dass zu jedem Sterbefall $\frac{88}{3}$ Personen gehörten. Im Jahre 1600 wurden in London 13.200 Todesfälle verzeichnet. \\ \\
  
 <spoiler| Welche Einwohnerzahl schätzte Graunt für das Jahr 1600?> <spoiler| Welche Einwohnerzahl schätzte Graunt für das Jahr 1600?>
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 </spoiler> </spoiler>
- 
  
 ==== Definition ==== ==== Definition ====
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 Ohne Grundbegriffe geht hier nichts. Folgende Begriffe solltet ihr euch einprägen (vgl. Pflaumer et a., 2009, S.13): \\ Ohne Grundbegriffe geht hier nichts. Folgende Begriffe solltet ihr euch einprägen (vgl. Pflaumer et a., 2009, S.13): \\
  
-Als **Merkmalsträger** (//auch:// statistische Variable) werden Personen, Objekte oder Ereignisse bezeichnet, die einer statistischen Untersuchung zugrunde liegen und durch bestimmte Eigenschaften gekennzeichnet sind. Schlittgen (2012, S.5) unterteilt diese Variablen in diskrete, wo endlich viele oder höchstens abzählbar viele unterschiedliche Werte möglich sind, und stetige Variablen. Bei Letzteren sind alle Werte eines Intervalls als Realisationen denkbar. +Als **Merkmalsträger** (//auch:// statistische Variable) werden Personen, Objekte oder Ereignisse bezeichnet, die einer statistischen Untersuchung zugrunde liegen und durch bestimmte Eigenschaften gekennzeichnet sind. Schlittgen (2012, S.5) unterteilt diese Variablen in diskrete, wo endlich viele oder höchstens abzählbar viele unterschiedliche Werte möglich sind, und stetige Variablen. Bei Letzteren sind alle Werte eines Intervalls als Realisationen denkbar. \\ 
-^ Variable ^ Art der Variable | + 
-| Geschlecht |  ?+In folgender Tabelle sind einige Beispiele zu stetigen und diskreten Variablen. Kannst Du bereits beim Lesen der Variablen die Art der Variable zuordnen? \\ 
-| Bruttoverdienst $\in \mathbb{Z}$ (alle ganzen Zahlen 0, 1, 2, ...) |  ?+ 
-| Messungen mit Kraftmessplatte |  ?|+^ Variable                                                            ^ Art der Variable  ^ 
 +| Geschlecht                                                          diskret           
 +| Bruttoverdienst $\in \mathbb{Z}$ (alle ganzen Zahlen 0, 1, 2, ...)  stetig            
 +| Messungen mit Kraftmessplatte                                       stetig            | 
 +| Augenzahl beim Würfeln                                              | diskret           | 
 +| Körpergröße                                                         | stetig            | 
 +| Temperatur                                                          | stetig            | 
 +| Anzahl der Kinder                                                   | diskret           |
  
  
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 +<a href="http://www.hitwebcounter.com" target="_blank">
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fm/stat/stat01.1441616379.txt.gz · Zuletzt geändert: 28.11.2022 00:03 (Externe Bearbeitung)


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