biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:atsb1809
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biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:atsb1809 [15.06.2018 11:54] – [Sicherheitshinweise und Gefahren des EMS-Trainings] Henri Schwermer | biomechanik:aktuelle_themen:projekte_ss18:atsb1809 [23.10.2018 13:17] – [Bewertung des Wiki-Moduls] Filip Cengic | ||
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====== ATSB1809 EMS-Training ====== | ====== ATSB1809 EMS-Training ====== | ||
- | Im Folgenden findet ihr die grobe Struktur vor, wie euer Wiki-Projekt aussehen sollte. Das Template ist in sich logisch aufgebaut. \\ | + | |
\\ | \\ | ||
- | In der Einleitung könnt ihr vorab die Inhalte und Schwerpunkte eures Projektes erwähnen, aber noch nicht näher darauf eingehen. Zudem ist es gut die Themenschwerpunkte anhand eines (einführenden) Beispiels zu verdeutlichen. Dazu könnt ihr diverse Medien in das Wiki einbetten, wie z.B. YouTube-Videos, | ||
- | \\ | ||
- | \\ | ||
- | Nachdem die Wiki-Leser (erfolgreich) auf das Thema eingestimmt wurden, könnt ihr mit der Vorstellung der Projektinhalte beginnen. Denkt daran euren Überlegungen freien Lauf zu lassen und keine Bücher wiederzugeben. Ziel des Projektes ist mitunter die Entwicklung eines kritischen Standpunktes (vgl. [[: | ||
- | \\ | ||
- | \\ | ||
- | Eine kurze Zusammenfassung gegen Ende des Wiki-Eintrags ist sicherlich nicht verkehrt. Ich könnt die aussagekräftigsten Informationen aus den Inhalten nochmals hervorheben, | ||
- | \\ | ||
- | Abschließend formuliert ihr noch ein paar Kontrollfragen, | ||
- | \\ | ||
- | Folgend findet ihr ein Template zur Erstellung neuer Wiki-Einträge mit dem ein oder anderen Beispiel für Zitationsvorgaben sowie Formatierungsmöglichkeiten (//Tipp: ihr könnt einfach den Quellcode kopieren und in euer Wiki-Projekt einfügen!// | ||
- | |||
====== Funktionsweise, | ====== Funktionsweise, | ||
^ Modul-Icon | ^ Modul-Icon | ||
- | ^ Veranstaltung | + | ^ Veranstaltung |
^ Autoren | ^ Autoren | ||
- | ^ Bearbeitungsdauer | + | ^ Bearbeitungsdauer |
- | ^ Voraussetzungen | + | ^ Zuletzt geändert am | 20.06.2018 |
- | ^ Status | + | |
- | ^ Zuletzt geändert am | 12.06.2018 | + | |
+ | |||
+ | |||
- | <note important> | ||
- | Achtung: In Bearbeitung! | ||
- | </ | ||
- | <note tip> | ||
- | Hier findet ihr **Hilfestellungen beim Formatieren** des Wikis: [[: | ||
- | Hier gibt es **Hilfe zum Erstellen eines Tutorials/ | ||
- | </ | ||
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===== Einleitung ===== | ===== Einleitung ===== | ||
- | Die Einleitung beinhaltet | + | Muskeln durch Strom - genial oder schädlich? |
+ | |||
+ | " | ||
+ | Doch was ist wirklich dran an diesem Fitness-Trend? | ||
+ | |||
+ | Dieses Wiki-Projekt soll sich genau dieser Skepsis stellen und aufzeigen, was EMS überhaupt ist, was dabei mit unserem Körper geschieht und wie sich ein solches Training überhaupt gestalten lässt, ohne negative Nebenwirkungen befürchten zu müssen. | ||
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- | Abschließend zur Einleitung folgt ein kurzes | + | Nachfolgendes |
{{ youtube> | {{ youtube> | ||
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==== Beschreibung des EMS-Probetrainings (Video) ==== | ==== Beschreibung des EMS-Probetrainings (Video) ==== | ||
- | In diesem Teil soll abschließend | + | In diesem Teil soll kurz auf das in der Einleitung verlinkte YouTube-Video eingegangen werden. In diesem Video sind die Autoren |
- | Vorweg ist festzuhalten, | + | Vorweg ist festzuhalten, |
Das anschließende Trainingsprogramm gliedert sich in ein 10minütiges Krafttraining (einige Übungen werden exemplarisch gezeigt) und eine 10minütige Kardio-Einheit (Rudern und Radfahren). | Das anschließende Trainingsprogramm gliedert sich in ein 10minütiges Krafttraining (einige Übungen werden exemplarisch gezeigt) und eine 10minütige Kardio-Einheit (Rudern und Radfahren). | ||
Auf den prinzipiellen Aufbau eines EMS-Trainings wird erst in einem der folgenden Kapitel genauer eingegangen. | Auf den prinzipiellen Aufbau eines EMS-Trainings wird erst in einem der folgenden Kapitel genauer eingegangen. | ||
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+ | * [[https:// | ||
+ | * [[http:// | ||
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===== Funktionsweise des EMS-Trainings ===== | ===== Funktionsweise des EMS-Trainings ===== | ||
- | \\ \\ | + | |
- | Muskelkontraktionen erfolgen im Normalfall willkürlich, | + | Muskelkontraktionen erfolgen im Normalfall willkürlich, |
Die Kontraktionen des Muskels können bei der Elektrotherapie über eine Anpassung der Stromparameter gesteuert werden: Gleichstrom, | Die Kontraktionen des Muskels können bei der Elektrotherapie über eine Anpassung der Stromparameter gesteuert werden: Gleichstrom, | ||
Gleichstrom ist Strom, bei dem sich weder seine Höhe noch seine Richtung ändert, auch „monophasischer Strom“ genannt (Vogelmann, 2013, S. 12). Der Wechselstrom hingegen ändert seine Höhe und Richtung während einer Periode, daher auch „biphasischer Strom“ genannt (Vogelmann, 2013, S. 14). Vorteil der Wechselspannung ist, dass die Spannung leicht verändert werden kann. Somit ist es einfacher, aus einer Wechselspannung eine Gleichspannung zu erzeugen als umgekehrt. Das Frequenzspektrum lässt sich in folgende Frequenzbereiche einteilen: | Gleichstrom ist Strom, bei dem sich weder seine Höhe noch seine Richtung ändert, auch „monophasischer Strom“ genannt (Vogelmann, 2013, S. 12). Der Wechselstrom hingegen ändert seine Höhe und Richtung während einer Periode, daher auch „biphasischer Strom“ genannt (Vogelmann, 2013, S. 14). Vorteil der Wechselspannung ist, dass die Spannung leicht verändert werden kann. Somit ist es einfacher, aus einer Wechselspannung eine Gleichspannung zu erzeugen als umgekehrt. Das Frequenzspektrum lässt sich in folgende Frequenzbereiche einteilen: | ||
- | * Galvanisation: | + | * Galvanisation: |
- | * **Niederfrequenztherapie: | + | * **Niederfrequenztherapie: |
- | * Mittelfrequenztherapie: | + | * Mittelfrequenztherapie: |
- | * Hochfrequenztherapie: | + | * Hochfrequenztherapie: |
- | * Ultraschalltherapie: | + | * Ultraschalltherapie: |
(Bossert, Jenrich & Vogedes, 2006, S. 10; __Hervorhebung H.S.__). | (Bossert, Jenrich & Vogedes, 2006, S. 10; __Hervorhebung H.S.__). | ||
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Die fünf Frequenzbereiche werden nur zur Vollständigkeit genannt, auf alle kann leider nicht genauer eingegangen werden. Lediglich der zweite Punkt, die Niederfrequenz, | Die fünf Frequenzbereiche werden nur zur Vollständigkeit genannt, auf alle kann leider nicht genauer eingegangen werden. Lediglich der zweite Punkt, die Niederfrequenz, | ||
- | Für das EMS-Training hat sich folglich der niederfrequente Reizstrom als gängigste Stromart ergeben. Hierbei wird die Muskelzelle direkt durch elektrische Reize stimuliert, die Nerven werden durch Reize von außen " | + | Für das EMS-Training hat sich folglich der niederfrequente Reizstrom als gängigste Stromart ergeben. Hierbei wird die Muskelzelle direkt durch elektrische Reize stimuliert, die Nerven werden durch Reize von außen " |
- | Somit ergibt sich für das EMS-Training eine Periodendauer von 300-500 µs und eine Frequenz von 100-150 Hz (Vogelmann, 2013, S.17). | + | |
+ | \\ | ||
+ | < | ||
+ | ===== Anwendungsbereiche ===== | ||
- | \\ \\ \\ \\ | + | Bevor ein optimales Trainingsdesign vorgestellt werden kann, ist zunächst über die verschiedenen Anwendungsbereiche des EMS-Trainings zu sprechen. EMS-Training findet heute insbesondere im Rehabilitationsbereich und im Sportbereich Anwendung. Seit neustem sogar im Bereich der HNO, indem mit Hilfe eines Cochleaimplantat eine Elektrostimulation des Hörnervs und somit ein Hören bei starkem Hörverlust ermöglicht werden kann. Im Folgenden soll sich jedoch auf die beiden Bereiche Sport und Rehabilitation beschränkt und näher eingegangen werden. |
- | < | + | <note important> |
+ | |||
+ | **Anwendung im Sportbereich** | ||
+ | |||
+ | Im Sport soll durch EMS-Training die muskuläre Leistungsfähigkeit gesteigert und gleichzeitig der systematische Trainingsprozess unterstützt werden. | ||
+ | Dabei nimmt EMS Einfluss auf die Maximalkraft. Noch größere Effekte lassen sich jedoch insbesondere bei der Schnellkraft nennen. Dieser besonders hohe Effekt auf die Schnellkraft lässt sich darauf zurückführen, | ||
+ | |||
+ | In Hinblick auf den Kraftzugewinn durch EMS-Training ist an dieser Stelle zu nennen, dass mehrere Studien und Untersuchungen auf unterschiedliche Ergebnisse bezüglich einer positiven Effektivität schließen lassen (verglichen mit konventionellen Krafttrainingsmethoden). D.h. die in der Literatur aufgeführten Untersuchungen und Studien liefern heterogene Ergebnisse, welche sich in Hinblick auf die Effektivität teils positiv zu der Effektivität von EMS-Training, | ||
+ | |||
+ | <note warning> | ||
+ | |||
+ | Trotz der unterschiedlichen Ergebnisse bezüglich der Effektivität, | ||
+ | |||
+ | |||
+ | **Anwendung im Rehabilitationsbereich** | ||
+ | |||
+ | Auch im Rehabilitationsbereich geht es darum an Muskelkraft zu gewinnen, jedoch mit einem anderen Hintergrund: | ||
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+ | Neben der Rekrutierung der gewohnten Muskelmasse nach Sportverletzungen, | ||
+ | |||
+ | Ein weiterer Vorteil der Nutzung der EMS-Geräte in diesem Bereich ist, dass Anwendungen zusätzlich sowohl im Sitzen, als auch im Liegen durchgeführt werden können, weshalb somit eine sanfte Alternative zu den konventionellen Krafttrainingsmethoden zum Muskelaufbau gegeben wird. | ||
+ | |||
+ | < | ||
+ | ===== Trainingsdesign ===== | ||
+ | |||
+ | Bevor ein geeignetes Trainingsdesign vorgestellt wird, ist zunächst zu nennen, dass sich auch hier in der Literatur unterschiedliche Designs und Möglichkeiten auffinden lassen. | ||
+ | Besonders große Unterschiede lassen sich bei der Gesamtdauer finden, welche zwischen vier (Mester et al., 2009) und 24 Wochen (Fritzsche et al., 2010) liegt. Zusätzlich gibt es deutliche Differenzen bezüglich der Trainingsdauer einer einzelnen Einheit, welche zwischen einem " | ||
+ | |||
+ | Gemeinsam haben alle Trainingsdesigns, | ||
+ | |||
+ | Nachfolgende Tabelle soll ein Beispiel für ein mögliches Trainingsdesign aufzeigen: | ||
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+ | {{: | ||
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+ | Quelle: Mester et al., 2009, S. 106. | ||
+ | |||
+ | |||
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+ | |||
+ | Da wir nun auch hier auf das Problem stoßen, dass dieses Trainingsdesign für eine Gesamtdauer von vier Wochen angefertigt wurde, sind wir an dieser Stelle angehalten, Experten aufzusuchen, | ||
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+ | {{: | ||
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+ | Quelle: Daten entstammen einer Befragung mit einem Experten (Befragung von Sonny Weihshaupt, ausgebildeter EMS-Trainer). | ||
+ | |||
+ | |||
+ | Prinzipiell ist man hinsichtlich der Trainingsgestaltung in der Praxis nach dem Einstiegtraining variabler. Zu beachten ist jedoch, dass alle sechs bis 12 Wochen die Übungsgestaltung verändert werden sollte, um ein " | ||
+ | |||
+ | Des Weiteren lässt sich EMS auch mit einem HIT Training verbinden, wobei in diesem Fall ohne zusätzliche Belastung beziehungsweise Gewichte trainiert wird und die Übungen direkt aneinandergereiht werden. D.h. es werden zwischen den Übungen keine Pausen eingelegt. Wichtig hierbei ist, dass die Trainingszeit dann 15 Minuten auf keinen überschreiten darf. | ||
+ | |||
+ | Zusätzlich kann mit Hilfe von einem dauerhaften Impuls die Kraftausdauer trainiert werden. Hier wird dann mit einer dauerhaften Belastung von maximal 65 Hz gearbeitet. | ||
+ | |||
+ | Im Leistungssport kann EMS als weitere Trainingsmaßnahme zur Gelenkschonung und neuer Reizsetzung hinzugezogen werden. Dabei sollte die maximale Anzahl der Trainingseinheit pro Woche bei maximal einmal liegen. | ||
+ | |||
+ | Grundsätzlich ist zu sagen, dass insbesondere Anfänger an Trainingstagen mit EMS keinen weiteren großen körperlichen Belastungen ausgesetzt werden sollten und somit keine weitere Trainingseinheit an diesem Tag absolvieren sollten. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | Zusätzlich werden im folgenden Sicherheitsmaßnahmen genannt, welche ein Übertraining und weitere Risiken vermeiden sollen. | ||
+ | < | ||
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- | ===== Effekte des EMS-Trainings | + | |
+ | ===== Eingliederung in das alltägliche Leben ===== | ||
+ | |||
+ | Da das Trainieren mit EMS mittlerweile als großer Sport- und Fitnesstrend zu sehen ist und immer mehr an Bedeutung gewinnt, wächst mit der zunehmenden Popularität auch die Anzahl der Anbieter. | ||
+ | Mit der immer größer werdenden Dichte wird somit auch die Zugänglichkeit erleichtert - Es ist leichter den für sich geeignetsten Standort zu wählen, der für jeden individuell mit einem geringsten Zusatzaufwand verbunden ist. Ob das nun auf dem Rückweg von der Arbeit oder nach kleinen Besorgungen in der Stadt ist, ist dabei jedem selbst überlassen. | ||
+ | |||
+ | Hinzu kommt der zeitliche Aspekt. Dank einer Trainingsdauer von insgesamt ca. 45 Minuten lässt sich eine Trainingseinheit immer und überall einschieben. Menschen sind sich bei ihrer Zeiteinteilung somit (in der Theorie) flexibler denn je, was eine Integration in den Alltag enorm leicht macht. | ||
+ | |||
+ | Ein Nachteil an dem Trainieren mit EMS kann definitiv bei den Kosten gesehen werden. Mit ca. 80 Euro liegt der Preis, den man für diesen Trend zahlen muss sehr hoch. | ||
+ | |||
+ | <note tip> | ||
+ | Die enorm hohen Kosten ergeben im Umkehrschluss eine Zielgruppe von Berufstätigen Personen, welche im Durchschnitt ein Alter von 30 Jahren aufweisen. Dadurch kam es in den letzten Jahren ebenfalls zu Anpassungen seitens der Studios, indem Sie ihre Öffnungszeiten mit beispielsweise 17.00 Uhr bis 21.00 Uhr an die Arbeitszeiten ihrer Klienten und Stammkunden angepasst haben. | ||
+ | < | ||
+ | ===== Sicherheitshinweise und Gefahren des EMS-Trainings ===== | ||
+ | |||
+ | Laut der " | ||
+ | |||
+ | __Allgemein: | ||
+ | * Durchführen eines Anamnese-Gesprächs, | ||
+ | |||
+ | __Zur Vorbereitung auf das Training: | ||
+ | * Gewährleistung einer guten physischen Verfassung des Klienten bzw. der Klientin, schmerzfreien Bewegens sowie keine Stimulanzien o.ä. | ||
+ | * Genügend Kalorien müssen zuvor aufgenommen worden sein. | ||
+ | * Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (vorher, während und nachher). | ||
+ | * Sollten Probleme auftreten, ist ein Arzt aufzusuchen. | ||
+ | |||
+ | __Das Training an sich:__ | ||
+ | * Die allererste Trainingseinheit darf unter keinen Umständen zur vollen Ausbelastung führen. | ||
+ | * Nach einem moderaten Trainingszyklus von 8-10 Wochen sollte das Training sukzessiv gesteigert werden, jedoch auch hier noch nicht bis zur völligen Erschöpfung. | ||
+ | * Das erste EMS-Training sollte der Gewöhnung dienen und darf (auch später!) 20min nicht überschreiten. | ||
+ | * In den ersten 8-10 Wochen sollte nur eine Einheit pro Woche stattfinden. | ||
+ | * Die Regenerationszeiten zwischen den Trainingseinheiten sollten möglichst mehr als 4 Tage dauern. | ||
+ | |||
+ | __Sicherheitsaspekte während des Trainings: | ||
+ | * Der Trainer bzw. die Trainerin sollte die Verfassung des Klienten bzw. der Klientin immer im Auge behalten und ggf. eingreifen. | ||
+ | * Die Steuerung des EMS-Geräts sollte immer in Reichweite des Trainers bzw. der Trainerin und des Klienten bzw. der Klientin liegen. | ||
+ | * Nicht privat im eigenen Haushalt ausführen, da kein geschultes Personal zur Aufsicht vor Ort ist. | ||
+ | |||
+ | (Kemmler et al., 2016, S. 219). | ||
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- | ==== Physikalische | + | Auch in unserem Probetraining fand die Trainingseinheit in ständiger Anwesenheit eines Trainers bzw. einer Trainerin statt. Dazu erhielten die Trainer im Voraus eine Ausbildung. Des Weiteren war für ein Einschalten der EMS-Trainingsgeräte eine Trainerkarte erforderlich, |
+ | Als gesundheitliche Risiken sind die hohen Kreatinkenase-Werte nach einem Training zu nennen. Diese erhöhen drastisch das Risiko, an einer Rhabdomyolyse | ||
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+ | <note important> | ||
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- | Zur Erinnerung ist festzuhalten, | ||
- | Jede Stromform (Rechteck-, Dreieck- oder Sinusform) kann zu verschiedenen Zwecken eingesetzt | + | ===== Effekte des EMS-Trainings (auf die Muskulatur) ===== |
+ | |||
+ | Die folgenden Kapitel dienen dazu, die Effekte des Trainings auf die Muskulatur aufzuzeigen. Dazu wird mit der Darstellung biologischer und physikalischer Effekte begonnen. Abschließend werden die physiologischen Anpassungen an die sportliche Belastung des EMS-Trainings beschrieben. Um die Effekte darzulegen, | ||
+ | ==== Physikalische und biologische Effekte ==== | ||
+ | |||
+ | Zur Erinnerung ist festzuhalten, | ||
Wenk schreibt dem niederfrequenten Reizstrom in Abhängigkeit von der Frequenz folgende Effekte zu: | Wenk schreibt dem niederfrequenten Reizstrom in Abhängigkeit von der Frequenz folgende Effekte zu: | ||
Zeile 98: | Zeile 204: | ||
(Wenk, 2007, S. 685; zitiert nach Vogelmann, 2013, S. 19; __Hervorhebung H. S.__). | (Wenk, 2007, S. 685; zitiert nach Vogelmann, 2013, S. 19; __Hervorhebung H. S.__). | ||
- | < | + | < |
+ | \\ | ||
+ | Darüber hinaus mag dem aufmerksamen Leser bwz. der aufmerksamen Leserin aufgefallen sein, dass die im Kapitel **Funktionsweise des EMS-Trainings** genannte Frequenz von den hier beschriebenen abweichen. Dies lässt sich dadurch erklären, dass verschiedene Studien zu verschiedenen Ergebnissen kommen, da jeder Mensch individuell betrachtet werden muss. Allein gemeinsam ist jedoch der niederfrequente Bereich von 1-1000Hz.</ | ||
Hier ist ein weiterer Effekt der niederfrequenten Reizströme zu sehen, die Schmerzlinderung. Dieser ist insbesondere bei klinischen Therapien erwünscht, im EMS-Training nimmt er jedoch eine untergeordnete Rolle ein (Bosse et al., 2003, S. 28). | Hier ist ein weiterer Effekt der niederfrequenten Reizströme zu sehen, die Schmerzlinderung. Dieser ist insbesondere bei klinischen Therapien erwünscht, im EMS-Training nimmt er jedoch eine untergeordnete Rolle ein (Bosse et al., 2003, S. 28). | ||
- | Des Weiteren werden im Frequenzbereich von 0-50 Hz überwiegend die langsamen Typ-I Fasern stimuliert, bei 50-120 Hz werden | + | Des Weiteren werden im Frequenzbereich von 0-50 Hz überwiegend die langsamen Typ-I-Fasern stimuliert, bei 50-120 Hz werden zumeist die schnelleren Typ-II-Fasern beansprucht (Vogelmann, 2013, S. 19). |
Zeile 119: | Zeile 227: | ||
\\ | \\ | ||
+ | Die Universität Bayreuth sowie die Deutsche Sporthochschule in Köln sind die Spitzenreiter in Sachen Forschung über EMS-Training. Die meisten deutschen Publikationen zu diesem Thema beschränken sich auf Arbeiten und Studien dieser beiden Universitäten, | ||
- | ===== Inhalt2 ===== | + | **1. Studie in Bezug auf die Harninkontinenz: |
- | Hier werden weitere theoretische Hintergründe aufgearbeitet, | + | |
- | Verwendete Blockzitate (mehr als 40 Worte) werden dabei wie folgt formatiert: \\ | + | Boeckh-Behrens und Schäfer untersuchten im Jahr 2002, ob ein Elektromyostimulationstraining |
- | Beispielsweise beschreibt Hermann (2001) die Konsequenzen von Verletzungen für Leistungssportler wie folgt: \\ | + | |
- | >Für Leistungssportler . . . bedeuten Verletzungen oftmals einen tiefen Ein-schnitt in den Lebensrhythmus | + | |
- | Andere Zitationsweisen finden sich hier: {{ : | + | |
- | \\ \\ | + | |
- | ==== Tabellen ==== | + | Versuchsdesign: |
- | Um wiederkehrende Fragen nach der Beschriftung von Tabellen vorzubeugen wird in diesem Abschnitt | + | 49 Probanden, darunter 31 Frauen und 18 Männer, welche durchschnittlich 47,5 Jahre alt waren, durchliefen |
- | | Tabelle 1: Beispiel für Tabellenüberschrift (Autor, Jahr, Seite) | + | Ergebnis: |
- | ^ Name ^ Alter ^ Gewicht | + | |
- | | Mustermann | + | |
- | \\ \\ | + | 53% der 17 Probanden mit Harninkontinenz waren nach dem sechswöchigen EMS-Ganzkörpertraining beschwerdefrei oder gaben eine Linderung der Beschwerden an. Die deutliche Verbesserung der Inkontinenz wurde von den Autoren als Erfolg gewertet. |
+ | <note important> | ||
- | ===== Sicherheitshinweise und Gefahren des EMS-Trainings ===== | ||
- | (Bossert et al., 2006, S. 13) | ||
- | (Kemmler, Froehlich, | + | **2. Studie in Bezug auf die Reduzierung |
+ | ** | ||
+ | Boeckh-Behrens, | ||
+ | Versuchsdesign: | ||
+ | Das Versuchsdesign ist exakt dasselbe, wie bei der Inkontinenzstudie. Daraus lässt sich schließen, dass beide Studien parallel gemacht wurden. Man untersuchte hier die Rückenbeschwerden und nicht die Harninkontinenz. | ||
- | ... Auch in unserem Probetraining fand die Trainingseinheit niemals ohne zuständigen Trainer bzw. zuständige Trainerin statt. Dazu erhielten die Trainer im Voraus eine Ausbildung. Des Weiteren war für ein Einschalten der EMS-Trainingsgeräte eine Trainerkarte erforderlich, | + | Ergebnis: |
- | \\ \\ | + | 89% der Probanden stellten eine Reduzierung der Rückenschmerzen fest, wovon 39% eine starke Minderung der Beschwerden erfuhren. 42% haben eine leichte Verbesserung der Beschwerden angegeben. Während des Zeitraums des EMS-Ganzkörpertrainings verringerten sich auch die Häufigkeit und Intensität der Beschwerden deutlich. Die Wirksamkeit des EMS-Ganzkörpertrainings unterschied sich in Bezug auf die Beschwerderegion. Die besten Ergebnisse hatten Probanden mit Beschwerden im Bereich der Lendenwirbelsäule. Die Trainingsdauer wurde von den Autoren kritisch angemerkt und sie stellten fest, dass die Trainingszeit von 20-25 Minuten zu keinem Verlust der positiven Effekte führte. Auch in dieser Studie wird die Aussagefähigkeit durch eine fehlende Kontrollgruppe gemindert. |
- | < | + | |
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | **3. Studie in Bezug auf den möglichen Unterscheid von EMS- zu HIT-Training bei den Merkmalen der Körperzusammensetzung und der Muskelkraft | ||
+ | ** | ||
+ | |||
+ | Kemmler, Teschler, Weissenfels, | ||
+ | |||
+ | Versuchsdesign: | ||
+ | |||
+ | 46 Männer zwischen 30 und 50 Jahren wurden in eine EMS- und eine HIT-Gruppe verteilt. Die HIT-Gruppe führte zweimal die Woche ein Einsatztraining unter Ausbelastung aus, während die EMS-Gruppe dreimal in zwei Wochen ein EMS-Training durchführte. Dieses dauerte 20 Minuten und bestand aus einer Impulsdauer von sechs Sekunden und einer Impulspause von vier Sekunden bei einer Frequenz von 85 Hz. Bei der Studie sollten die gesamte fettfreie Körpermasse sowie die skeletale Muskelmasse untersucht werden. Auch die dynamische Maximalkraft der Beinextensoren und die isometrische Maximalkraft der Rückenextensoren waren Teil der Untersuchung. | ||
+ | |||
+ | Ergebnis: | ||
+ | |||
+ | Bei beiden Trainingvarianten änderten sich die Werte der fettfreien Körpermasse und der der skeletalen Muskelmasse ähnlich signifikant positiv. Auch die dynamische Maximalkraft der Beinextensoren und die isometrische Maximalkraft der Rückenextensoren waren ähnlich signifikant positiv. Daraus kann man schließen, dass sich das Ganzkörper-EMS-Training in den Effekten zur Steigerung der fettfreien Masse und Muskelkraft nicht von einem HIT-Training unterscheidet, | ||
+ | |||
+ | |||
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- | ===== Zusammenfassung und Ausblick ===== | ||
- | ... | ||
- | < | ||
- | **Themenvorschläge für Folge-Wikis** | + | **4. Studie in Bezug auf die Kurz- und langfristigen Trainingseffekte durch mechanische und elektrische Stimulation auf kraftdiagnostische Parameter** |
- | - ... | + | Wesentliches Ziel der Untersuchung von Mester et al. (2010) war es, klassische und moderne Kraftparameter in ihrer Entwicklung durch mechanische und elektrische Stimulation zu untersuchen. |
- | | + | Hierfür wurden 80 Sportstudenten der Sporthochschule in Köln in folgende acht Trainingsgruppen randomisiert: |
- | | + | |
+ | | ||
+ | * EMS | ||
+ | * EMS/ | ||
+ | * Schnellkraft | ||
+ | * Kraftausdauer | ||
+ | * Vibration | ||
+ | * Vibration/ | ||
- | __Ausblick__: Ob sich auch der mittelfrequente Reizstrom | + | Die Gesamtzeit der Untersuchung betrug sieben Wochen, innerhalb dieser drei Kraftdiagnostik durchgeführt wurden: |
+ | * vor dem ersten Training (Pretest) | ||
+ | * nach der vierwöchigen Trainingsperiode, | ||
+ | * nach einer zweiwöchigen Regenerationsphase (Retest) | ||
+ | |||
+ | |||
+ | Die Kraftdiagnostik (sowie das klassische Trainingsprogramm) fand an der Lex Extension und Leg Carl Maschine statt. Die Belastungsnormative der einzelnen Gruppen wurden aus durchschnittlichen Trainingsdesigns aus bereits bestehender Literatur ausgewählt. Wie die Designs der Gruppen im einzelnen gestaltet wurden, lässt | ||
+ | |||
+ | Für uns von Bedeutung ist das bereits oben aufgeführte Trainingsdesign | ||
+ | |||
+ | __Ergebnis__ | ||
+ | |||
+ | Als Hauptergebnis ist festzuhalten, | ||
+ | * EMS setzt einen positiven Stimulus für neuromuskuläre Verbesserungen bezogen auf die Maximalkraft. Verglichen mit konventionellen Krafttrainingsmethoden fallen hier die Kraftzuwächse jedoch deutlich geringer aus. | ||
+ | * EMS weist deutliche Verbesserungen bezogen auf die Geschwindigkeit bei einer dynamischen Kraftdiagnostik im Langzeiteffekt (Retest +21%). | ||
+ | * Muskelspezifische Anpassungserscheinungen: | ||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Quelle: Mester et al., 2010, S. 108. | ||
+ | |||
+ | Festzuhalten ist, dass mit dem EMS eine Trainingsform gewählt wurde, die den Anstieg der maximalen Leistungsfähigkeit (Pmax) ausschließlich über die Geschwindigkeitskomponente bewirkt, welche gemeinsam mit der Kraftkomponente die dynamische Leistungsfähigkeit bestimmt (Mester et al., 2010, S 107). | ||
+ | |||
+ | |||
+ | **Diskussion** | ||
+ | |||
+ | Prinzipiell ist zu sagen, dass kein direkter Vergleich von Ergebnissen der Studien beziehungsweise mit der Literatur möglich ist, da sich zum einen die unterschiedlichen Untersuchungen hinsichtlich ihres verwendeten des Trainingsdesigns sehr unterscheiden, | ||
+ | |||
+ | Detaillierte Betrachtungen der einzelnen Studien lassen jedoch Rückschluss darauf geben, dass Anpassungserscheinungen vom Muskelspezifischen Anforderungsprofil abhängig sind, weshalb die Funktionsweise der jeweiligen Muskulatur beim Erstellen von Trainingsdesigns unbedingt stärker bedacht werden muss (Mester et al., 2010, S. 107 f.). | ||
+ | |||
+ | In Hinblick auf EMS haben die Untersuchungen gezeigt, dass hier insbesondere dynamische Beanspruchungen mit mittlerer Kraftanforderungen und die Geschwindigkeitskomponente, | ||
+ | |||
+ | Die Tatsache, dass sich signifikante Verbesserungen erst nach einer längeren Regenerationsphase (von beispielsweise zwei Wochen) zeigen und sich die Leistungen überwiegend erst im Retest gesteigert haben, lässt sich zum einen auf eine Langzeiteffekt schließen, welcher wiederum neue Möglichkeiten hinsichtlich der Trainingsperiodisierung bietet. Zum anderen lässt diese verzögerte Anpassung auf eine erhöhte Intensität während eines EMS-Trainings schließen, welche logischerweise auch mit einer längeren Regenerationsphase verbunden ist (Mester et al., 2010, S. 111). | ||
+ | |||
+ | < | ||
+ | ==== EMS-Training im Profisport ==== | ||
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+ | Da wir nun wissen, dass das Ganzkörper-EMS-Training positive Effekte auf unsere Muskulatur und Muskelkraft hat, stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, EMS-Training auch im Profibereich einzusetzen. Hier ist es wichtig sich vor Augen zu halten, dass es beim EMS-Training immer eine eins zu eins Betreuung durch einen Trainer gibt. Mit diesen Voraussetzungen ist es in jedem Mannschaftssport sehr schwer ein EMS-Training durchzuführen. Wie sollen alle Spieler und Spielerinnen gleichzeitig solch ein Training durchführen? | ||
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- | < | + | |
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+ | ===== Zusammenfassung und Ausblick ===== | ||
+ | |||
+ | Das EMS-Training bietet ein zeiteffizientes Training mit Trainingseffekten an. Diese alternative Trainingsmethode füllt eine Nische in unserer heutigen Zeit. Die Menschen gehen immer länger arbeiten, haben wenig Zeit und wollen, dass alles am besten ganz schnell und effektiv abläuft, ohne sich Sorgen machen zu müssen. Genau diese Anforderungen machen das EMS-Training für eine bestimmte Klientel interessant, | ||
+ | |||
+ | < | ||
+ | Knetsch, T. (2016): Der Einfluss dreier unterschiedlicher EMA-Trainingsmethoden auf Pulsfrequenz- und Laktatverläufe. Heidelberg: Institut für Sportwissenschaft.</ | ||
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- | Problem: Pro Person | + | Ich persönlich finde, dass das Ganzkörper-EMS-Training eine geeignete alternative Trainingsmethode ist, um sowohl Ziele aus der Rehabilitation als auch Ziele aus dem Sportbereich erreichen zu können. Meiner Meinung nach hat das EMS-Training drei große Vorteile gegenüber anderen Trainingsmethoden: |
+ | * 1. Es ist sehr zeiteffizient | ||
+ | * 2. Es schont die Gelenke | ||
+ | * 3. Auch Tiefenmuskulatur wird stimuliert, welche bei einem klassischen Training nicht erreicht werden kann | ||
+ | Die Gefahr der Überbelastung und des Übertrainings kann man durch gut geschulte | ||
+ | |||
+ | Ich würde das EMS-Training jedoch lediglich als Ergänzung zu dem eigenen klassischen Training verwenden, da mir das Erlebnis des etwas selbstständig getan und erreicht beziehungsweise geschafft zu haben fehlt. Ich lasse den Strom für mich arbeiten und bin ein zum größten Teil passiver Teilnehmer, was bei mir persönlich mit dem Verständnis vom aktiven Erleben des Sports nicht aufzuwiegen ist. | ||
+ | |||
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+ | ===== Erfahrungsbericht aus dem Probetraining ===== | ||
+ | Wie bereits zu Beginn erwähnt (einführendes Video), haben zwei Autoren ein EMS-Probetraining durchgeführt. Dieses soll nun näher beschrieben und bewertet werden. | ||
+ | Vorweg ist festzuhalten, | ||
+ | Die Entscheidung wurde bewusst auf den folgenden Gründen getroffen: | ||
+ | - Das Probetraining sollte einen breit gefächerten Einblick geben. Dazu gehörte neben einem Krafttraining (4 Sekunden Reizstrom, 4 Sekunden Pause, usw.) auch eine Ausdauereinheit (durchgehende Stromimpulse, | ||
+ | - Unsere körperlichen Voraussetzungen waren ausreichend, | ||
+ | - Die Stärke des Reizstroms wurde nach Empfinden pro Muskelgruppe eingestellt (Impulsgewöhnung). So konnten wir als Trainierende den Strom auf einem erträglichen Level halten, ohne dass er unangenehm wurde. | ||
- | < | + | Zu Beginn des Probetrainings machte sich bereits während der Impulsgewöhnung die Belastung bemerkbar. Bei der Impulsgewöhnung wurde die Stärke des Reizstroms für jeden Muskel bzw. Muskelgruppe einzeln festgelegt. Wurde die als angenehm empfundene Stärke des elektrischen Impulses für einen Muskel gefunden, so wurde der elektrische Reiz dauerhaft aufrechterhalten und der Strom für den nächsten Muskel bzw. Muskelgruppe wurde eingestellt. Am Ende der Impulsgewöhnung lag an jeder Elektrode Strom an, somit kontrahierte jeder Muskel isometrisch. Da ich in meiner Freizeit Gerätturnen betreibe, war die isometrische Anspannung von vielen (großen) Muskelgruppen für mich kein neues Gefühl. Neu war jedoch die Reizung des Muskels von außen mithilfe von elektrischen Impulsen, wodurch ein Kribbeln in den betroffenen Muskeln auftrat. Außerdem war es ein unbekanntes Gefühl, dass die eigenen Muskeln ohne willentliche Anstrengung zur Kontraktion gebracht werden. Dies war nicht unangenehm, sondern lediglich eine neue Erfahrung. Das Gefühl des Kribbelns wechselte im weiteren Verlauf des Krafttrainings beim Ausführen von Kraftübungen von stark bis schwach, da der Strom schrittweise anstieg und abflaute. Später kribbelte es sogar in den Pausen zwischen dem Durchführen von Kraftübungen, |
+ | Nach dem Krafttraining fühlte sich insbesondere die Bauchmuskulatur sehr beansprucht an, obwohl nicht viele Übungen zur Kräftigung des Bauches durchgeführt wurden und die Bauchmuskeln durch das Turnen eigentlich besser trainiert sein müssen. Zusätzlich erschienen die Übungen insgesamt anstrengender, | ||
+ | Nach den weiteren 10 Minuten, in denen ein Ausdauertraining mit dauerhaftem elektrischem Reizstrom absolviert wurde, machte sich bei mir eine allgemeine Erschöpfung bemerkbar. Das Kribbeln in den Muskeln hielt noch ca. eine weitere halbe Stunde an und ich fühlte mich auch eine Stunde danach noch nicht vollends erholt. Auch war ein großer Drang vorhanden, Flüssigkeit aufnehmen zu wollen, obwohl nur 20 Minuten Belastung anfielen. | ||
+ | Das Gefühl eines Muskelkaters war auch zwei Tage danach nicht vorhanden. | ||
+ | Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dies eine sehr lohnende Erfahrung war. Das EMS-Training bietet mit 20 Minuten ein sehr intensives Programm und lässt sich so ohne großen Zeitaufwand in die Freizeitgestaltung einbauen. | ||
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+ | Der Anamnesebogen und die theoretische Einführung zu Beginn des Trainings erzeugten Vertrauen in den Trainer und motivierten zum Start des Ganzkörper-EMS-Trainings. Vor dem Beginn wurde noch die Stärke des Reizstroms an die subjektiven Empfindungen des Trainierenden angepasst, sodass eine Überlastung und eine damit einhergehende Schädigung ausgeschlossen minimiert werden sollen. Als der Strom dann an allen Elektroden eingestellt war kribbelte es am ganzen Körper. Dies war für mich ein neues Gefühl, was jedoch nicht negativ war. Nur das Zucken der Muskeln durch extern übertragene Impulse fühlte sich anfangs komisch an. Bei der Kleidung und der Weste muss darauf geachtet werden, dass diese ausreichend feucht ist und eng am Körper anliegt. Die Elektroden die den Bauch stimulieren sollten waren anfangs nicht auf dem Körper, sodass der Reizstrom bei der Impulsgewöhnung auf 100% aufgedreht wurde, ohne dass etwas zu merken war. Erst als man die Weste enger zog und an sich drückte merkte man den Reizstrom. Mit der Zeit gewöhnte man sich an diese Impulse und konnte das Training ohne Komplikationen durchführen. Das Ganzkörper-EMS-Training würde ich durchaus als anstrengend beurteilen, da man im wahrsten Sinne des Wortes ständig unter Strom steht. Als das Training beendet war fühlten sich die Muskeln sehr erschöpft an. Da ich aus dem Fußball komme und 8 Stunden in der Woche intensives Training/ | ||
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===== Fragen ===== | ===== Fragen ===== | ||
- | <spoiler | 1. Frage: Was besagt das Prinzip der Modulation und wieso ist es wichtig? - Fallen Dir aus dem konventionellen Training weitere Trainingsprinzipien ein, die diesem Prinzip ähneln ?> | + | <spoiler | 1. Frage: Was besagt das Prinzip der Modulation und wieso ist es wichtig? - Fallen Dir aus dem konventionellen Training weitere Trainingsprinzipien ein, die diesem Prinzip ähneln?> |
Das Prinzip der Modulation soll verhindern, dass sich die Muskulatur auf die elektrischen Impulse anpasst (Bossert et al., 2003, S. 12). Dabei wird die Impulsfolge hinsichtlich der Höhe, der Breite und des Abstands verändert (ebd.). \\ | Das Prinzip der Modulation soll verhindern, dass sich die Muskulatur auf die elektrischen Impulse anpasst (Bossert et al., 2003, S. 12). Dabei wird die Impulsfolge hinsichtlich der Höhe, der Breite und des Abstands verändert (ebd.). \\ | ||
Weitere Trainingsprinzipien: | Weitere Trainingsprinzipien: | ||
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- | <spoiler | 2. Frage: | + | <spoiler | 2. Frage: |
- | Antwort zu Frage 2 | + | EMS-Training kann Harninkontinenz entgegenwirken und Rückenleiden lindern. |
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- | <spoiler | 3. Frage: | + | <spoiler | 3. Frage: |
- | Antwort | + | Geschulte Trainer, genügend Flüssigkeit, |
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- | <spoiler | 4. Frage: | + | <spoiler | 4. Frage: |
- | Antwort zu Frage 4 | + | Es ist durchaus möglich, dass sich das EMS-Training im Spitzensport verbreitet und etablieren kann. Argumente hierfür sind die Trainingseffekte bezüglich den Muselfasern, |
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===== Literatur ===== | ===== Literatur ===== | ||
+ | Alon, G., McCombe, S.A., Koutsantonis, | ||
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+ | Boeckh-Behrens, | ||
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+ | Boeckh-Behrens, | ||
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Bossert, F. P., Jenrich, W. & Vogedes, K. (2006). //Leitfaden Elektrotherapie: | Bossert, F. P., Jenrich, W. & Vogedes, K. (2006). //Leitfaden Elektrotherapie: | ||
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+ | Colson, S., Martin, A., Van Hoecke, J. (2000). Re-Examination of training effects by electrostimulation in the human elbow musculoskeletal system. //Int J Sports Med, 21//(4), 281-288. | ||
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+ | Currier, D. P., Mann, R. (1983). Muscular strength development by electrical stimulation in healthy individuals. //Phys There, 63//(6), 915-921. | ||
Felder, H. (1994). Der Einfluß der Elektromyostimulation (EMS) auf ausgewählte Kraftparameter. In: // | Felder, H. (1994). Der Einfluß der Elektromyostimulation (EMS) auf ausgewählte Kraftparameter. In: // | ||
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+ | Filipovic, A., Kleinöder, H. (2013). // | ||
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+ | Fritzsche, D., Freund, A., Schenk, S., Mellwig, K.-P., Kleinöder, H., Gummert, J., Horstkotte, D. (2010). Elektromyostimulation (EMS) bei kardiologischen Patienten. Wird das EMS-Training bedeutsam für die Sekundärprävention? | ||
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+ | Gondin, J., Brocca, L., Bellinzona, E., D´Antona, G., Maffiluletti, | ||
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+ | Halbach, J.W., Straus, D. (1980). Comparison of Electro-Myostimulation ti isokinetic power in increasing power of the knee extensormechanism. //JOSPT, 2//(1), 20-24. | ||
Kaeding, T. S. (2016). // | Kaeding, T. S. (2016). // | ||
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+ | Kemmler, W., Birlauf, A., von Stengel, S. (2009). //Einfluss eines adjuvanten EMS-Trainings auf Körperzusammensetzung und kardiale Risikofaktoren bei älteren Männern mit Metabolischem Syndrom//. Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg: | ||
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+ | Kemmler, W., Teschler, M., Weissenfels, | ||
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+ | Mester, J., Nowak, S., Schmithüsen, | ||
Michel, S. (2003). //Externe Elektromyostimulation und lokale Muskelermüdung: | Michel, S. (2003). //Externe Elektromyostimulation und lokale Muskelermüdung: | ||
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+ | Vatter, J. (2003). // | ||
Vogelmann, T. (2013). // | Vogelmann, T. (2013). // | ||
Zeile 215: | Zeile 454: | ||
Wenk, W. (2007). Einführung in die Elektrotherapie. In: Kramme, Rüdiger (Hrsg.). // | Wenk, W. (2007). Einführung in die Elektrotherapie. In: Kramme, Rüdiger (Hrsg.). // | ||
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+ | Yoshimitsu, K., Shiba, N., Matsuse, H., Takano, Y., Matsugaki, T., Inada, T. (2010). Development of a training method for weightless environment using both electrical stimulation and voluntary muscle contraction. //Tohoku J Exp Med, 220//(1), 83-93. | ||
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+ | Young, W. (2015). // | ||
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+ | ====== Bewertung des Wiki-Moduls ====== | ||
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+ | ^ Kategorie ^ Dimitra A. ^ , Tobias B. ^ Henri S. ^ Anmerkungen | | ||
+ | ^ Inhalt (max. 10) | 8 Pkt | 9 Pkt | 9 Pkt | Eigener Standpunkt etw. kurz | | ||
+ | ^ Form (max. 5) | 4 Pkt | 4 Pkt | 4 Pkt | in 50-60 min durchgearbeitet; | ||
+ | ^ Bonus (max. 2) | 1 Pkt | 1 Pkt | 1 Pkt | sehr ordentliches Wiki; korrekt zitiert; grafische Elemente verwendet; Bildgrößen richtig angepasst; externe Verlinkungen durch Texte ersetzt | ||
+ | ^ Summe | 13 Pkt | 14 Pkt | 14 Pkt | 39/45 Pkt = 86% | | ||
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biomechanik/aktuelle_themen/projekte_ss18/atsb1809.txt · Zuletzt geändert: 28.11.2022 00:58 von 127.0.0.1