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WP1801 [Institut für Sportwissenschaft]

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biomechanik:projekte:ws2018:wp1801

WP1801

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Modul-Titel WP1801 Geschlechterrollen
Veranstaltung Körperinszenierung und Ästhetik
Autor Combs, Gayer, Stüwe
Bearbeitungsdauer 45min
Präsentationstermin 21.01.19
Status
Zuletzt geändert


Einleitung

Wie oft zu beobachten ist, werden spezifische Verhaltensweisen den jeweiligen Geschlechtern zugeordnet. Wie kommt es dazu, dass die Körperhaltung eines Mannes als stark deklariert wird und die einer Frau als schwächer und schutzbedürftiger? Welche Körperinszenierung ist denn weiblich oder männlich? Mit vielen Körperhaltungen kommuniziert man bestimmte Signale, die andere direkt bewusst oder auch unbewusst aufnehmen. Vor allem ist zu beobachten, dass Frauen und Männer unterschiedliche Körperhaltungen einnehmen die als „typisch männlich“ und „typisch weiblich“ gelten. Marianne Wex beschäftigte sich Mitte der 1970er-Jahre im Rahmen ihrer Studie „Weibliche und männliche Körpersprache als Folge patriarchalischer Machtverhältnisse“ mit diesem Thema. Dies hält sie anhand einer fotografischen Dokumentation fest, mit der wir uns im weiteren Verlauf beschäftigen.

Geschlecht und Körperkommunikation

Das Geschlecht beeinflusst, wie Menschen mitteilen. Es ist egal, ob das mündlich ist oder nicht. Alles, von Körperhaltung bis Berührung und Gesichtsausdrücke, kommunizieren wie man sich fühlt und was man denkt. Es gibt viele mehr nonverbale Kommunikation, wie lächeln oder starren, und sie können mehrdeutig sein und schwierig zu definieren. Die Kommunikationsformen müssen nicht immer Emotion kennzeichnen und sind nicht immer authentisch. Manchmal hat eine Kommunikationsform mehr als eine Bedeutung. Zum Beispiel könnte Starren Faszination oder Feindlichkeit symbolisieren und hilft mit uns abwechseln, Handbewegung hilft dem Prozess der Sprachverbesserung, Lächeln kann Freude oder Angst kennzeichnen und Menschen haben viel Kontrolle über ihre nonverbalen Hinweise (Fischer, 2000).

„Die beobachtend Unterschiede könnten durch kulturelle Bildung und Adaption kommen, weil es Reproduktionsunterschiede gibt“ (Fischer, 2000). Zum Beispiel, „durch Geschichte, Laktation braucht, dass Frauen nah Kinder und Babys bleiben mussten“ (Fischer, 2000). Durch Geschichte hat dies ein Stereotyp zwischen Frauen, Kinder und dem Haus gemacht und Stereotypen beeinflussen wie die Geschlechter sozialisiert sind. Es gibt geschlechtsspezifische Muster in Verhalten und Berührung, oder Tastreiz, spielt eine kritische Rolle in gesunder emotionaler, sozialer und physischer Menschenentwicklung. Berühren passiert selten in zwanglosen sozialen Wechselwirkungen, aber Forschungen zeigen, dass es mehr Berührungen zwischen verschiedengeschlechtlichen Freunden als bei gleichgeschlechtlichen Freunden gibt. Eine Untersuchung, mit universitätsalten Leuten, nennt, dass Frauen mehr berührt werden würden und berühren mehr als Männer (Mayo & Henly, 1981). Diese zeigt eine Geschlechtsrolle, dass Frauen berühren anfangen sollten. Händedrücke sind ein gutes Beispiel von Geschlechterrollen und Geschlechtsspezifisch Muster. Männer geben anderen Männern ein festerer Händedruck und Frauen einen eher weicheren Händedruck.

In einer Untersuchung der Medizinische Universität Tübingen, zeigen sie, dass es Unterschiede zwischen den Geschlechter in der Körpersprache gibt. Erkennung Genauigkeit moduliert bei Emotionsgehalt der Bewegungen für Männer aber keine Überlegenheit für Frauen. Diese Untersuchung benutzt ein Video, mit Punkte zeigen der Armgelenke, Schulter und Kopf, eines unsichtbaren Darstellers eine Tür klopfen mit verschiedenen Emotionen, Fröhlichkeit, Neutral und Zorn. Die Frauen hatten, mit mehr Genauigkeit, Zorn und neutrale Körperhaltung und Körperbewegung erkennen. Die Männer erkennen Fröhlichkeit mit mehr Genauigkeit (Sokolov & al). Eine andere Untersuchung spricht dafür, dass die Anerkennung der ängstlich und ärgerlich Körperausdrücke stark bei Geschlechtern beeinflussen ist (He, Liu, Wang, & Zhang, 2018). Frauen hatten ärgerlich Männer besser als ärgerlich Frauen erkennen und Männer hatten ängstlich Frauen besser als ängstlich Männer erkennen. Diese Untersuchung benutzt etwas ähnlich zu die andere, aber nicht klopfen zeigen, sondern Körperhaltung und Zufußgehen.

Verfasst von Justin Combs



Marianne Wex

Marianne Wex ist eine deutsche Künstlerin und Autorin. Sie wurde 1937 in Hamburg geboren. Ihr Interesse galt dem Feminismus, der sich in ihren Werken, in Zeichnungen, Malereien und Fotografien widerspiegelte. In den 1970er Jahren beschäftigte sie sich mit der Körpersprache von Mann und Frau. Vor allem mit der Körpersprache die unbewusst erfolgt, wie beim Laufen, Stehen oder beim Sitzen. Um sich mit dem Thema weiter zu befassen, machte sie mehr als 5000 Bilder, aus dem Alltag. Diese Fotos zeigen die unterschiedlichen Körperhaltungen von Männern und Frauen in den Straßen von Hamburg. Durch die Bilder ist wurde deutlich, dass es unterschiedliche unbewusste Körperhaltungen gab die „männlich“ oder „weiblich“ waren. Als Marianne Wex sich hierbei mit dem möglichen Ursprung beschäftigte, warum dies so ausgeprägt war, fand sie heraus, dass idealisierte Körperhaltungen von Skulpturen aus dem Jahr 2000 v. Chr. in der Gegenwart viel häufiger auftreten als zu der Zeit. Aufgrund dieser Beobachtungen brachte sie 1977 ihr Werk „Let’s Take Back Our Space: ‚Weibliche und männliche Körpersprachen als Ergebnis von patriarchalen Strukturen‘“ heraus.

Verfasst von Denice Stüwe

Let’s Take Back Our Space: „Weibliche und männliche Körpersprachen als Ergebnis von patriarchalen Strukturen“

Marianne Wex versteht jegliche Bewegung als Körpersprache. Meist sind diese Bewegungen unbewusst, dienen jedoch trotzdem zur Kommunikation mit anderen Menschen (vgl. EMMA 1977). Bestimmte Körperhaltungen zeigen vor allem im ersten Eindruck, ob man eher schüchtern oder selbstbewusst auftritt, ob man grad traurig oder glücklich ist. Selbst die empfundenen Emotionen kann man anhand der Körpersprache meist ablesen (vgl. EMMA 1977).Hauptsächlich unterteilt Marianne Wex die Körpersprache in zwei große Kategorien, die wortlose und die Körpersprache, die das Gesprochene unterstützt (vgl. EMMA 1977).

Der Vergleich von ihren Fotografien mit Bildern aus Zeitschriften, zeigte, dass der Unterschied gar nicht so groß war. Sowohl Männer als auch Frauen bewegen sich so, wie es ihnen durch Zeitschriften, Werbungen etc. vermittelt wird (vgl. EMMA 1977). Marianne Wex bezieht sich bei den unterschiedlichen „männlichen“ und „weiblichen“ Körperhaltungen darauf, dass dies schon seit dem Kindesalter erlernt wird. Auch wenn ein Mann und eine Frau die gleichen Umrisse hätten, würde durch die Körperhaltung immer „Weiblichkeit“ oder „Männlichkeit“ signalisiert (vgl. EMMA 1997). Aber wieso ist etwas überhaupt „typisch weiblich“ oder „typisch männlich“? Was heißt das denn überhaupt? Es wirkt so selbstverständlich, dass Frauen eher schüchtern, zurückhaltend und das schwächere Geschlecht sind und sich eher verkleinern, auch durch die Körperhaltung. Dies spiegelt sich vor allem in der engen Arm- und Beinhaltung wieder. Mit Männern hingegen wird eher Dominanz assoziiert. Durch die breite Arm- und Beinhaltung nehmen sie mehr Raum ein und zeigen somit ihr selbstbewusstes Auftreten (vgl. EMMA 1977). Auffällig ist dabei, dass auch männliche Personen Körperhaltungen annehmen, die „typisch weiblich“ sind. Dies jedoch eher im Kindesalter oder offensichtlich Unterprivilegierte. Sprich „sozial schwache männliche Menschen haben ähnliche Körperhaltungen wie weibliche Menschen (EMMA 1977)“. Grade die ganz viel dargestellten Ideale auch Werbungen prägen und werden indirekt als Ziel vorgeschrieben, vor allem bei Frauen. Dabei stellt sich die Frage, ob es heute anders ist oder ob Männer vielleicht auch mehr Ideale haben? Oder wird dieses bei Männern nicht so deutlich publiziert wie bei Frauen? Marianne Wex sieht den Ursprung in Jahrtausend alter Tradition. Seither kennen wir die Unterdrückung in der Geschichte der Frauen. Sie sind schon immer dazu da, um niedlich, kindlich und lieb zu sein. Frauen waren schon immer das schwächere Geschlecht. Von klein auf wird den Mädchen beigebracht, lieb, ruhig zu sein und keinesfalls mal wütend, auch vom Körperbau her sollten Frauen nie zu muskulös sein. Ganz zerbrechlich und kraftloser sollen auch die Hände sein und die Körperhaltung dies ausstrahlen (vgl. EMMA 1977).

Anschließend machte Marianne Wex mit ihren fotografierten typischen männlichen und weiblichen Haltungen ein weiteres Experiment. Sie forderte Frauen auf die Haltungen der Männer auf den Bildern einzunehmen und Männer die der Frauen. Dabei fiel auf, dass es den Frauen leichter fiel, die „männliche“ Haltung einzunehmen und den Männern es schwer die „weibliche“ Haltung einzunehmen. Oft übertrieben die Männer diese Haltungen oder behaupteten dies nicht zu können (vgl. EMMA 1977). Das könnte zeigen, dass Frauen sich leichter in die offenere Position stellen können. Männern hingegen fällt es schwer sich in eine engere, verkleinernde Position zu geben. Hierbei stellt sich die Frage, ob man das heute auch noch so beobachten kann, oder gibt es dieses „typisch weiblich“ und „typisch männlich“ gar nicht mehr.

Bei dien Bildern fallen vor allem die enge Beinbreite bei den Frauen und die breite bei den Männern auf. All diese unbewussten Körperhaltungen wirken besonders beim ersten Eindruck und kommunizieren die Persönlichkeit. Grade vom anderen Geschlecht werden bestimmte Körperhaltungen als bestimmte Signale wahrgenommen.

Verfasst von Denice Stüwe



Fragen

1. Was ist denn „typisch weiblich“ und „typisch männlich“? Welche Bedeutungen können die unterschiedlichen Körperhaltungen dabei haben?

2. Gelten Frauen auch heute noch als schüchtern und weniger selbstbewusst als Männer? Woran erkennt man das? Wie haben sich die Körperhaltungen von Mann und Frau entwickelt?

3. Inwieweit wirken die Ideale die gezeigt werden auf Frauen ein? Haben Männer auch solche Ideale die sie prägen? Wie wird hierbei die Körperhaltung beeinflusst?

4. Wie wirken sich die Klamotten von Frauen und Männern auf die Körperkommunikation aus?


Literatur

- Fischer, A. H. (2000). Gender and emotion: social psychological perspectives. Cambridge University Press.

- Hall, J., & Halberstadt, A. (1981). Sex roles and nonverbal communication skills. Sex roles, 7(3), 273-287.

- He, Z., Liu, Z., Wang, J., & Zhang, D. (2018). Gender differences in processing fearful and angry body expressions. Frontiers in behavioral neuroscience.

- Mayo, C., & Henly, N. M. (1981). Gender and nonverbal behavior. Springer-Verlag.

- Sokolov, A. A., et al, e. (2011). Gender affects body language reading.

- EMMA (12/1977), S.39-43. URL: https://www.emma.de/lesesaal/45143#pages/39 (letzter Zugriff: 10.01.19)

- Abbildungen: Marianne Wex (1979): „Weibliche“ und „männliche“ Körpersprache als Folge patriarchalischer Machtverhältnisse.


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