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Pronationskraft des Schlagarms am Beispiel von Tennisspielern

Leistung: Masterthesis Sportwissenschaft
vorgelegt am: 10. Dezember 2015
vorgelegt von: Jonas Diehl
Thematik: Pronationskraft des Schlagarms am Beispiel von Tennisspielern
Fragestellung: Existiert ein messbarer Unterschied der Pronationskraft zwischen Schlagarm und Nichtschlagarm bei Tennisspielern und ergibt sich daraus ein entscheidender Einfluss auf den Tennisaufschlag?
Zuletzt geändert am: 5. April 2016

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Einleitung

Dieser Beitrag gibt einen kurzen Überblick über die Masterthesis mit dem Thema „Pronationskraft des Schlagarms am Beispiel von Tennisspielern“. Er stellt Pronation und Supination sowie deren Rolle im Tennis vor, spezialisiert sich auf Pronation und Pronationskraft beim Tennisaufschlag und zeigt die Vorgehensweisen und Resultate der eigenen Studie zum Vergleich der Pronationskraft zwischen Schlagarm und Nichtschlagarm bei Tennisspielern sowie zum Einfluss der Pronationskraft auf den Tennisaufschlag.

Pronation und Supination

Wenn sich ein Unterarm um seine Längsachse dreht, handelt es sich um Drehbewegungen, die als Pronation und Supination bezeichnet werden. Diese Drehbewegungen werden durch das Zusammenspiel zweier mechanisch gekoppelter Gelenke ermöglicht (Kapandji, 2006, S. 98). Diese Drehgelenke werden laut Sportmedizin Articulatio radioulnaris proximalis und Articulatio radioulnaris distalis genannt und stellen eine funktionsgemäße Einheit dar, die es ermöglicht, dass sich die Speiche (in Fachsprache Radius genannt) um die unbewegliche Elle (fachlich als Ulna bezeichnet) drehen kann. Elle und Speiche werden durch diese beiden Drehgelenke verbunden, weshalb sie auch als Speichen-Ellengelenke bezeichnet werden (Tittel, 1970, S. 215f). Die Articulatio radioulnaris proximalis wird anatomisch dem Ellenbogengelenk zugewiesen und die Articulatio radioulnaris distalis ist ein eigenständiges Gelenk, das sich in geringer Entfernung vom Radiokarpalgelenk befindet (Kapandji, 2006, S. 98). Das Radiokarpalgelenk verbindet die Speiche mit der Handwurzel (Dornblüth, 1927). Die Flexibilität, die der Gelenkkomplex des Handgelenk zusätzlich durch die Pronation und Supination des Unterarms besitzt, ermöglicht es, einen Gegenstand auf vielseitigste Art und Weise zu greifen und festzuhalten (Kapandji, 2006, S. 98). Pronation und Supination verhelfen zu der Zu-Munde-Führung von Nahrungsmitteln und ermöglichen mit der Hand jede Stelle des Körpers zum Schutz oder zur Reinigung zu erreichen. Durch Hilfe der Beiden kann die Hand heben und drücken sowie einen Schraubenzieher und Hammer präzise bedienen. Pronation und Supination arbeiten allerdings nie isoliert (Kapandji, 2006, S. 102). Um die Umwendbewegungen des Unterarms genau analysieren zu können, muss zwischen Oberarm und Unterarm ein 90° Winkel existieren und der Oberarm seitlich am Körper anliegen. Bei gestrecktem Arm verfälscht der Einfluss des Schultergelenks die Analyse. Wenn bei rechtwinkliger Armstellung die Handfläche medial (Handfläche blickt nach innen) und der Daumen nach oben zeigt, befindet sich der Unterarm in der so definierten Neutralnullstellung (Daniels et al., 1992, S. 114; 116; Kapandji, 2006, S. 100). Das Drehbewegungsmaß der Umwendbewegungen wird ausgehend von der Neutralnullstellung bestimmt. In Pronationsstellung schaut die Handfläche nach unten und der Daumen nach innen. Die Unterarmdrehung ist bei der Supinationsstellung angekommen, wenn die Handfläche nach oben und der Daumen nach außen gerichtet ist (Kapandji, 2006, S. 100). Für die Rotationsbewegungen der Speiche um die Elle sind zusätzlich zu den Gelenken auch Muskeln von großer Bedeutung. Die Pronatoren sind für die Drehbewegung hin zur Pronationsstellung verantwortlich und die Supinatoren für die Drehbewegung hin zur Supinationsstellung. Die Muskeln, die die Pronation durchführen, heißen runder Einwärtsdreher und viereckiger Einwärtsdreher oder in Fachtermini Musculus pronator teres und Musculus pronator quadratus. Die Supination wird von den Muskeln Auswärtsdreher und zweiköpfiger Armmuskel oder in Fachsprache Musculus supinator und Musculus biceps brachii ausgeführt (Tittel, 2003, S. 156).

Pronation und Supination im Tennis

Es existieren kleinere Mechanismen des Körpers, die entscheidenden Einfluss auf ein erfolgreiches Tennisspiel haben können. Zu diesen gehören die Einwärtsdrehung des Unterarms (die Pronation), die die Handfläche von außen nach innen dreht, und dessen umgekehrte Drehbewegung (die Supination) (Roetert et al., 2012, S. 45). Grundsätzlich sind Pronation und Supination sehr wichtige Bestandteile für die Ausrichtung des Schlägers und somit für die Winkeleinstellung des Schlägerkopfs (Schönborn, 2011, S. 55ff). Pronation und Supination ermöglichen allerdings nicht nur eine optimale Ausrichtung des Schlägers, sondern spielen auch bei der Entwicklung einer möglichst hohen Schlägerkopfgeschwindigkeit beim Schlag eine Rolle. Sie sind demnach auch relevant für die Schlagwirkung. Beim Vorhandschlag findet eine Pronation statt. Bei der Ausholbewegung zur Vorhand erfolgt zusätzlich als Unterstützung der Pronation beim Schlag eine Supination als Loading. Loading bedeutet eine optimale Vordrehung in die Supinationsstellung für die Pronationsbewegung. Seitenverkehrt stellt sich die Situation bei der Rückhand dar. Beim Rückhandschlag ereignet sich der Einsatz einer Supination und beim Loading für diesen eine Pronation. Eine Einwärtsdrehung findet wiederum während des Aufschlags statt. Diese Pronation ist mittlerweile ein konstituierender Baustein des Aufschlags. Das Loading stellt sich von der Unterarmdrehung vergleichbar mit der Vorhand dar (Hillmer, 2012).

Pronation beim Tennisaufschlag

Die optimale Ausgangssituation für die Einleitung der Schlagphase des Aufschlags ist der Moment, in dem der Schläger sich in der niedrigsten Position der Schleife hinter dem Rücken und in einer senkrechten Stellung zum Boden befindet. Das Handgelenk ist in diesem Moment geöffnet beziehungsweise aufgedreht (Scholl, 2009, S. 80). An dieser Stelle stehen der Schläger, das Handgelenk und der Unterarm in einer Supinationsstellung, welche als Loading zur Unterstützung einer Pronation mit einer möglichst hohen Intensität dient (Hillmer, 2012). Damit eine maximale Supination als Loading, also eine optimale Vordrehung, für die Pronationsbewegung beim Aufschlag erreicht werden kann, wird der Schläger beim Herausführen aus der Position auf der Rückseite des Körpers etwas seitlich Richtung Schlagarmseite geschwungen (Hillmer, 2014). Darauf folgt eine Streckung des Oberkörpers, Schlagarms und Handgelenks, was zu einer enormen Beschleunigung des Schlägerkopfs aufwärts dem Ball entgegen führt. Während dieser Bewegungskombination startet die Einwärtsrotation des Unterarms und Handgelenks (Scholl, 2009, S. 80). Die Pronationsbewegung spielt sich etwa über dem Kopf ab (Nagel et al., 2013, S. 175f). Ausschlaggebend für die Pronation ist das Abstoppen des Ellenbogens in einer möglichst hohen Ellenbogenstellung, was zu einem Peitscheneffekt führt. Die Pronationsbewegung stellt eine Beschleunigungshilfe dar und besitzt im letzten Moment des Aufschlags ebenfalls eine Ausrichtungsfunktion der Schlägerfläche (Nagel et al., 2013, S. 167f). Wenn man die Pronation nach Abstoppen des Ellenbogens mit der im letzten Moment vor dem Schlagpunkt vergleicht, lässt sich feststellen, dass diese bei einer im besten Fall rechtwinkligen Stellung von Unterarmachse und Schlägerlängsachse eine Unterstützung der Beschleunigung der Schlagbewegung darstellt. Wenn allerdings Unterarm und Schläger eine Längsachse besitzen, hat sie einzig Einfluss auf die Ausrichtung der Schlägerfläche (Hillmer, H., 2014). Man kann davon sprechen, dass sich nach dem Schlagpunkt ein Auslauf der Pronationsbewegung in eine weiche Bewegung des Ausschwungs abspielt (Scholl, 2009, S. 81).

Vorgehensweisen der eigenen Untersuchung zur Pronationskraft

Bevor die eigene Studie vorgestellt wird, gilt es zu klären, was unter dem Begriff der Pronationskraft zu verstehen ist, da die Begrifflichkeit genutzt wird, es sich aber nicht wirklich um eine Kraft handelt. Unter Pronation versteht die funktionelle Anatomie eine Drehbewegung des Unterarms um seine eigene Längsachse. Demnach geht es bei dem Begriff der Pronationskraft viel eher um ein pronierendes Drehmoment (Kapandji, 2006, S. 98; Altenburger et al., 1937, S. 196).

Durch die Studie wird auf Basis der Analyse der eigenen Ergebnisse geklärt, ob ein entscheidender Einfluss der Pronationskraft auf den Aufschlag existiert? In der Untersuchung wird die Pronationskraft des Schlagarms mit der des Nichtschlagarms oder dominanter mit nichtdominantem Arm verglichen und es werden aus diesen Ergebnissen mit Gegenüberstellung der Probandengruppen, bestehend aus fünf Handwerkern, zehn Nichttennisspielern und 20 Tennisspielern, Schlüsse über die Auswirkung des pronierenden Drehmoments des Unterarms auf den Aufschlag gezogen. Bei der Messmaschine, die für die eigene Untersuchung zur Messung der Pronationskraft verwendet wird, handelt es sich um einen Isokineten, genauer um das IsoMed 2000. Das maximale pronierende Drehmoment wird an dieser Messmaschine getestet, da ein auffallend stärkerer Schlagarm bei dieser Bewegung im Vergleich zum Nichtschlagarm bedeutete, dass die Beschleunigung des Schlägerkopfs und somit der Aufschlag durch die Pronationskraft beeinflusst werden würde. Der Test geschieht in drei Sätzen mit je drei Wiederholungen pro Arm und die Messungen werden aus der Supinationsstellung mit einer maximalen Drehgeschwindigkeit von 90°/s durchgeführt. Für die Studie wird aus jedem Satz nur das maximale Drehmoment gewertet, demnach ausschließlich der Höchstwert aus den drei Wiederholungen. Es gelten folglich drei integre maximale Drehmomentwerte, aus denen der Durchschnittswert gebildet wird. Dieser aussagekräftige Wert der Pronationskraft wird durch diese Vorgehensweise für beide Arme jedes Probanden ermittelt. Aus diesem für jede Testperson ermittelten und zugewiesenen maximalen Pronationskraftwert des dominanten und nichtdominanten Arms werden für bestimmte Gruppierungen Mittelwerte pro Arm gebildet. Das Verhältnis dieser Mittelwerte der beiden oberen Extremitäten zu einander ist die Basis, auf der die Analyse dieser Studie aufbaut. Aus dieser Relation der Mittelwerte der beiden Arme (Relation gibt an, um wie viele Prozente sich im Durchschnitt der dominante Arm bezogen auf das maximale pronierende Drehmoment stärker oder schwächer darstellt als der nichtdominante Arm) sollen durch Vergleiche von Gruppierungen Schlüsse gezogen werden. Die in der eigenen Untersuchung differenziert betrachteten Gruppen sind die drei Hauptgruppierungen Handwerker, Nichttennisspieler und Tennisspieler sowie die Untergruppierungen Handballer, Sportstudenten, Linkshänder, Nichttennisspielern ohne Handballer, Tennisspielern ohne Handballer, höherklassigere Tennisspieler und niederklassigere Tennisspieler. Des Weiteren finden in der eigenen Studie zwei Nebenuntersuchungen statt, bei denen lediglich Werte des dominanten Arms von Tennisspielern betrachtet werden. In der ersten Nebenuntersuchung soll getestet werden, ob bei der Pronationsbewegung mit einer gemeinsamen Längsachse von Schläger und Unterarm nur eine steuernde Funktion der Pronation existiert? Die zweite Nebenuntersuchung untersucht, ob es ein Loading gibt?

Inhalt2

Hier werden weitere theoretische Hintergründe aufgearbeitet, z.B. aufbauend oder ergänzend zum Abschnitt Inhalt1.

Verwendete Blockzitate (mehr als 40 Worte) werden dabei wie folgt formatiert:
Beispielsweise beschreibt Hermann (2001) die Konsequenzen von Verletzungen für Leistungssportler wie folgt:

Für Leistungssportler . . . bedeuten Verletzungen oftmals einen tiefen Ein-schnitt in den Lebensrhythmus mit unklaren Konsequenzen für die weitere körperliche Leistungsfähigkeit und – damit verbunden – für die weitere sportli-che Entwicklung. Je nach individueller Bedeutung des Sports und der Schwere der Läsion können diese Verletzungen mit deutlichen bis massiven psychischen Problemen behaftet sein und für Professionals noch zusätzlich monetär existenzielle Folgen haben. (S. 5)

Andere Zitationsweisen finden sich hier: Studienleitfaden



Tabellen

Um wiederkehrende Fragen nach der Beschriftung von Tabellen vorzubeugen wird in diesem Abschnitt ein Beispiel gegeben, wie eine Tabelle nach den Zitationsrichtlinien des IFS (vgl. Studienleitfaden) aussehen könnte:

Tabelle 1: Beispiel für Tabellenüberschrift (Autor, Jahr, Seite)
Name Alter Gewicht
Mustermann 23 Jahre 58kg



Zusammenfassung und Ausblick


Themenvorschläge für Folge-Wikis


verfasst von M. Mustermann


Eigener Standpunkt


verfasst von M. Mustermann


Fragen


alternativ mit Show-Button:

<spoiler | 1. Frage 1 ?> Antwort zu Frage 1 </spoiler>

Literatur

Hochmuth, G. (1967). Biomechanik sportlicher Bewegungen. Frankfurt (a. M.): Limpert-Verlag GmbH.



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