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biomechanik:projekte:ss2015:fahrrad_sitzposition

WP1506 Sitzposition

Modul-Icon WP 1506 Sitzposition
Veranstaltung PS Biomechanik
Autor Lutz Staake, Laura Kropmaier
Bearbeitungsdauer 30 Min
Präsentationstermin 03.02.16
Zuletzt geändert 18.02.16

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Einleitung

Nahezu jeder Mensch besitzt eins, aber viele benutzen es nicht, die Rede ist von dem Fahrrad. 70 Millionen Fahrräder gibt es in Deutschland. Münster ist die Stadt, wo am meisten geradelt wird, dort machen Fahrradfahrer 40 % des Straßenverkehrs aus. In Deutschland insgesamt, bewegen sich täglich nur 10% mit dem Fahrrad fort. Fahrradfahren kann sehr gesund sein, es beansprucht zahlreiche Muskelgruppen und fördert die Kondition. Wenn aber die Sitzposition und demzufolge die Körperhaltung schlecht ist, kann es zu Schmerzen und erheblichen Folgen, vor allem im Rücken, führen.

Laura K.

Die Wirbelsäule

Die Wirbelsäule ist einer der wichtigsten und kompliziertesten Bestandteile des menschlichen Körpers. Die Wirbelsäule besteht aus der Halslordrose, Brustkyphose, Lendenlordose und Kreuz- und Steißbein. Außerdem ist sie keineswegs ein gerader knochiger Stab, sondern ist je nach Bewegungsablauf bzw. –haltung gekrümmt (Doppel-S-Form). Das dient für eine große Widerstandfähigkeit bei Knickungen und bietet eine gute Abfederung der Stöße bei Lauf- oder Gehbewegungen. Die Rotationen um die Längsachse der Wirbelsäule, die Seitwärtsneigung, sowie die Streckung sind die Hauptbewegungsrichtungen der Wirbelsäule. Die größte Flexibilität hat die Wirbelsäule bei der Streckung. Außerdem hat die Lendenwirbelsäule beim stehenden Mensch einen Bewegungsumfang von ca. 30° für die Rückneigung (Retroflexion). Für die Vorneigung (Anteflexion) hat sie einen Bewegungsumfang von ca. 85°. (vgl. Shibli, 1989, S.17.f)

Laura K.

Die Funktionen

Die Funktionen der Wirbelsäule sind unter anderem das Tragen des Schädels, des Thoraxes (Brustwirbelsäule, 12 Rippenpaaren, Brustbein), des Kreuzbeins und des Schultergürtels und das Schützen des Rückenmarks. Darüber hinaus ermöglicht sie die Bewegung von Rumpf, Arme, Hände und Kopf, hält den Kopf aufrecht und ist Ansatzpunkt zahlreicher Muskel. (vgl. Shibli, 1989, S.19)

Abb. 1 Wirbelsäule


Laura K.


Folgen von Fehlhaltung

Da wir nun wissen, dass die Wirbelsäule ein sehr wichtiges Bestandteil unseres Körpers ist, müssen wir darauf achten sie nicht unnötig in Fehlhaltungen zu bringen oder unnötigerweise zu Belasten. Auch für das Fahrradfahren ist die Sitzposition für die Wirbelsäule wichtig, da es schnell zu Fehlhaltungen kommen kann. Diese Fehlhaltungen sorgen dafür dass z.B. die untere Wirbelsäule einsackt. Das kann Probleme an den Bandscheiben und im unteren Lendenwirbelbereich verursachen. Außerdem ist die Belastung für die Halswirbelsäule hoch. Das führt zu Nackenbeschwerden wie Verspannungen. Darüber hinaus können Nervenenden eingeklemmt werden, sodass es in Armen und Händen kribbelt.

Laura K.

Optimale Einstellung des Fahrrads für eine optimale Sitzposition

Zunächst spielt der Fahrradtyp ein Rolle, sowie Lenker-und Satteleinstellung. Die gesundeste Form des Fahrradfahrens ist, wenn der Rücken seine natürliche S-Form beibehält, denn nur dann kann die Wirbelsäule die Haltearbeit beim Radfahren leisten. Es ist also darauf zu achten, dass man keinen Buckel auf dem Fahrrad macht. Denn wenn man den Rücken zu stark nach vorne beugt, legt sich der Kopf in den Nacken, dies führt zu einer starken Belastung unserer Halswirbelsäule und es kann zu Verspannungen kommen. Auch das Becken spielt eine wichtige Rolle. Wenn der Rücken keinen Buckel macht, sondern gerade bleibt, ist das Becken auf der richtigen Position. Auf diese Weise entsteht kein Kippen zur Seite oder Wegrutschen des Beckens nach vorne oder hinten, beim Treten in die Pedalen. Generell gilt, je sportlicher der Fahrstyle desto wichtiger ist eine gute Becken-und Rumpfmuskulatur. Außerdem wird eine waagrechte Sattelposition von Experten empfohlen. (Dies gilt natürlich nicht für Leistungssportler, die ihre gesamte Muskulatur speziell trainieren.)

Falsch:

FAbb. 2 Falsches Sitzen auf dem Fahrrad: „krummer Rücken“

Richtig:

Abb. 3 Richtiges Sitzen auf dem Fahrrad: „s-förmiger Rücken“

Auch die Rahmeneistellung ist essentiell für eine gute Sitzposition. Wobei hier weniger die Rahmenhöhe, welche lediglich für die Sitzhöhe wichtig ist, als die Rahmenlänge eine Rolle spielt. Denn es ist in jedem Fall darauf zu achten, dass der Sattel zum Lenkrad einen passenden Abstand hat. Ein zu kurzer Rahmen führt zu einem runden Rücke und langen Armen. Hinzu kommt, dass man automatisch den Kopf in den Nacken legt. Die richtige Rahmenlänge ermöglicht eine gute Rückenstreckung und somit einen S-förmigen Rücken. Außerdem wird der Druck auf die Arme und Hände verringert.

Auch die Lenkerform sollte berücksichtigt werden, „je flacher und gestreckter die Sitzhaltung, desto gerader darf der Lenker sein“(Dr. Horst Dekkers, vgl. http://gesund.co.at/rad-fahren-ruecken-12508/ gesehen am 04.01.16). Es ist darauf zu achten, dass die Handgelenke nicht abknicken und so falsch belastet werden. Die Lenkerbreite sollte der Schulterbreite entsprechen.

Der Sattel ist sehr individuell auszurichten. Bei sportlicher geneigter Körperhaltung sollte er lang und schmal sein, während er bei aufrechter Haltung ruhig etwas breiter sein darf. Ansonsten sollte der Sattel waagrecht montiert sein, wobei auch hier eine individuelle Abänderung sinnvoll sein kann. Die perfekte Höhe des Sattels lässt sich ganz einfach berechnen: Schrittlänge (gemessen wird von Fuß bis schritt am Innenbein) * 0,885. Die Länge, die dann bei der Rechnung rauskommt, wird beim Fahrrad vom Tretlager bis zur Sattelmitte eingestellt. wer nicht messen möchte kann sich die Faustregel für die Sattelhöhe merken: Der Sattel ist dann richtig eingestellt, wenn man mit den Fersen die Pedale erreicht. Aber auch diese Einstellung kann individuell verändert werde, jedoch sollte man hier die Einstellung nur in die Höher verändern.

Abb. 4 Benennung der einzelnen Teile des Fahrrads allgemein

Laura K.



Optimale Sitzpositionen

Abb. 5 Tabelle mit verschiedenen Fahrradtypen un die dazugehörigen richtigen Winkel zwischen Arme und Oberkörper, sowie Lenker

Laura K.

Die wichtigsten Winkel und Positionen in Bildern

Abb. 6 Zu hohe Sitzposition von der Seite (Foto: L.Staake)
Abb. 7 Zu hohe Sitzposition von hinten (Foto: L.Staake)
Abb. 8 Zu tiefe Sitzposition von der Seite (Foto: L.Staake)
Abb. 9 Optimale Sitzposition von der Seite (Foto: L.Staake)
Abb. 10 Optimale Sitzposition von hinten (Foto: L.Staake)

Lutz S.



Zusammenfassung und Ausblick

In diesem Wiki wurde verdeutlicht , dass die Wirbeläule ein wichtiger Bestandteil unseres Körpers ist und dass wir deshalb auf sie achten sollen und sie nicht unnötigerweise belasten. Außerdem wurden die Funktionen und die Folgen einer Fehlhaltung näher beleuchtet. Demzufolge wisst ihr jetzt auch, wie die richtige Rückenhaltung auf dem Fahrrad aussehen soll. Bei einer längeren Fahrt sollte man auf eine aufrechte Oberkörperhaltung achten, was die Fahrt komfortabler macht (Touren-Position). Die häufigste Position ist die leicht gestreckte Position, welche auch von Profis gewählt wird (Sportliche-Position). Die letzte Position, ist die, welche eine sehr gebückte und gestreckte Oberkörperhaltung zulässt. Die Fahrräder haben dann auch oft ein langes Oberrohr. Außerdem wurde die richtige Einstellung für den Rahmen , die Lenkerform und die Sattelhöhe erklärt.

Laura K./ Lutz S.



Fragen

<spoiler | 1.) Wie berechnet man die optimale Sattelhöhe ?>

Zunächst muss man die Innenlänge des Beines messen und diese mit dem Indikator 0.885 multiplizieren.

</spoiler>

<spoiler | 2.) Welche körperliche Beschwerden können von einer Fehlhaltung auf dem Fahrrad verursacht werden? >

Eine Fehlhaltung kann dazu führen, dass die Wirbelsäule einsackt. Das kann Probleme an den Bandscheiben und im unteren Lendenwirbelbereich verursachen. Außerdem ist die Belastung für die Halswirbelsäule hoch. Das führt zu Nackenbeschwerden wie Verspannungen. Darüber hinaus können Nervenenden eingeklemmt werden, sodass es in Armen und Händen kribbelt.

</spoiler>

Literatur

Wendlandt, Torsten. (2011). Krummer Rücken: Fehlhaltung beim Fahrradfahren.Zugriff am 05. Januar.2016 unter http://www.onmeda.de/g-fit/fahrradfahren-138.html

Dipl.-Ing. Fuad Shibli. (1982). Bestimmung der Sitzposition und Körperhaltung von Zweiradfahrern für charakteristische Zweirad-Fahrerplatzkonfiguration. Nordrhein-Westfalen: Westdeutscher Verlag.

Schiebler, Schmidt, Zilles (als Hrsg.) und Arnold G. u. a. (Autoren): Anatomie. 7. korr. Aufl., Berlin: Springer Verlag, 1997(Zu letzt geändert: am 25. März 2014 um 12:14 Uhr) Wirbelsäule.Zugriff am 05.Januar.2016 unter http://www.pflegewiki.de/wiki/Wirbels%C3%A4ule

Kotlar, Kerstin. (2015). Radfahren für den RückenGerade oder gebeugt? So bewahren Sie auf dem Rad die richtige Haltung. Zugriff am 06.Januar.2016 unter http://www.focus.de/gesundheit/mein-ruecken-und-ich/radfahren-fuer-den-ruecken-gerade-oder-gebeugt-so-bewahren-sie-auf-dem-rad-die-richtigehaltung_id_4861807.html;

Dr. Dekkers, Horst. (Erscheinungsjahr unbekannt). In Atefie,Kave (Hrsg.)Fahrrad fahren – die ideale Sportart für den Rücken. gesund.co.at . Zugriff am 04.Januar.2016 unter http://gesund.co.at/rad-fahren-ruecken-12508/;

Dr. Schmidt, Achim. (Erscheinungsjahr Unbekannt). Richtig Radfahren. Zugriff am 04.Januar.2016 unter http://www.peters-zweirad.de/fileadmin/media/pdf/ergotec_Ergonomieberater.pdf;

Schmidt,André (A.S.). (2012). In sechs Schritten zur idealen Sitzposition auf dem Mountainbike.MountainBIKE, (2012) (01/2012) keine Seitenangabe. Zugriff am 13.Januar.2016 unter http://www.mountainbike-magazin.de/know-how/werkstatt/in-sechs-schritten-zur-idealen-sitzposition-auf-dem-mountainbike.598862.2.htm;

Abb. 1 vgl. Wehner, Jürgen. (Erscheinungsjahr Unbekannt). Aufbau der Wirbelsäule. Zugriff am 06.Januar.2016 unter http://www.medizinfo.de/ruecken/images/wbs.jpg;

Abb. 2 vgl. Dr. Schmidt, Achim. (Erscheinungsjahr Unbekannt). Richtig Radfahren. Zugriff am 04.Januar.2016 unter http://www.peters-zweirad.de/fileadmin/media/pdf/ergotec_Ergonomieberater.pdf;

Abb. 3 vgl. Dr. Schmidt, Achim. (Erscheinungsjahr Unbekannt).Richtig Radfahren. Zugriff am 04.Januar.2016 unter http://www.peters-zweirad.de/fileadmin/media/pdf/ergotec_Ergonomieberater.pdf;

Abb. 4 vgl. Metz, Hermann. (2008). Fahrrad Fachausdrücke: Bauteile, Rahmen und Lenkervorbau. Zugriff am 04.Januar.2016 unter http://www.lehrerfreund.de/medien/tecXinha/tec/fahrrad/fahrrad_begriffe.png;

Abb. 5 Spalte „körperhaltung“ und „Lenkrad“ Zeile „Trekkinrad“, „Rennrad“ und „Citybike“ vgl. Dr. Schmidt, Achim .(Erscheinungsjahr Unbekannt).Richtig Radfahren. Zugriff am 04.Januar.2016 unter http://www.peters-zweirad.de/fileadmin/media/pdf/ergotec_Ergonomieberater.pdf;

Abb. 5 Spalte „Fahrrad“ Zeile „Citybike“ vgl. Onlineshop:Das fahrrad kommt zu dir. Zugriff am 07.Januar.2016 unter http://www.fahrrad.de/fileadmin/mediapool/fde/cityrad.jpg;

Abb. 5 Spalte „Fahrrad“ Zeile „Trekkingrad“ vgl.Onlineshop: amazon. Zugriff am 07.Januar.2016 unter http://g-ecx.images-amazon.com/images/G/03/sporting-goods/content/bike/Trekkingrad_hybrid._CB136047993_.gif;

Abb. 5 Spalte „Fahrrad“ Zeile „Rennrad“ vgl. Onlinehop: Velosport Zugriff am 04.Januar2016 unter http://www.velo.bremen42.de/img/rennrad.jpg;

biomechanik/projekte/ss2015/fahrrad_sitzposition.txt · Zuletzt geändert: 28.11.2022 00:58 von 127.0.0.1


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