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fm:lak:lak02

LAK01 Reflexion

Modul Reflexion (Selbstreflexion des eigenen Lernprozesses)
Kategorie Lehr- und Arbeitskonzepte
Autor Schumacher
Voraussetzungen keine
Bearbeitungsdauer ca. 15 Minuten
Letzte Bearbeitung 3.11.2014 finalisiert


Auf dieser Wiki-Seite werden einige Methoden der Selbstreflexion des eigenen Lernprozesses kurz vorgestellt. Durch die Selbstreflexion im Rahmen einer Lehrveranstaltung wird selbstständig geprüft, ob die Lehrinhalte verstanden wurden. Dabei werden die wichtigsten Erkenntnisse der Lehrinhalte sowie offene Fragen und Lücken des Lehrstoffes identifiziert. Im Rahmen der Lehrenden-Lernenden-Kommunikation (Sender: Dozent, Empfänger: Student) wird nicht nur die Informationsübertragung (Bereitstellung der Lehrmaterialien, Vorlesung etc.) sondern auch die Verarbeitung (Verstehensprozess) dieser geprüft. Dabei handelt jeder Student eigenverantwortlich, sodass dieser den Erfolg und den Misserfolg des Lernens selbst reflektiert und reagieren kann. Zusätzlich kann der Student dem Dozenten ein Feedback über den Lehrerfolg geben, sodass dieser frühzeitig in der Lage ist, auf die Studenten einzugehen (vgl. Abbildung 1).

Abbildung 1: Selbstreflexion im Lernumfeld


Im Rahmen von Studentenprojekten (z.B. im Seminar Seminar Quantitative Forschungsmethoden) und Vorlesungen (z.B. Biomechanik) werden die Studenten aufgefordert eine formative Selbstreflexion des individuellen Lernprozesses durchzuführen. Daher soll hier eine Auswahl möglicher Reflexionsmethoden eines solchen Reflexions-Prozesses vorgestellt werden.

Methoden

Im Folgenden werden einige Methoden der Selbstreflexion vorgestellt, die im Rahmen von Lehrveranstaltungen bzw. bei der Evaluation des Lernprozesses angewendet werden können.

the minute paper

Die Methode „the minute paper“ wird genutzt, um die vermittelten Lerninhalte und das verinnerlichte Wissen innerhalb kürzester Zeit zu reflektieren. Die Inhalte der Lehrveranstaltung, die vom Studenten verstanden wurden, werden vom Studenten selbst kurz zu Papier gebracht, sodass dieser eine Selbsteinschätzung des Lernerfolges vornimmt. Dies gibt dem Studenten ein direktes Feedback über den Erfolg des Lernprozesses und motiviert.

Typische Fragestellungen können sein:

  • Was ist das wichtigste, dass ich heute verstanden/ gelernt habe?
  • Was sind die Kernaussagen?
  • Was hat mich überrascht?
  • Was war neu für mich?

the muddiest point

Die Reflexionsmethode „the muddiest point“ zielt darauf ab, in regelmäßigen Abständen die Inhalte zu identifizieren, die (noch) nicht verinnerlicht oder verstanden wurden. Dabei werden die die Wissenslücken, der Studenten identifiziert. Auch hiermit ist eine Einordnung des Lernerfolgs innerhalb von kurzer Zeit möglich.

Typische Fragestellungen können sein:

  • Was sind offene Fragen?
  • Was habe ich nicht verstanden?
  • Was muss ich mir noch aneignen?

Durch eine regelmäßige Anwendung der Methoden „the minute paper“ und „the muddiest point“ können einzelne Lerneinheiten bewertet werden (vgl. Abbildung 2).

Abbildung 2: regelmäßige Selbstreflexion


Die häufige Anwendung dieser schnellen und intuitiven Reflexionsmethoden geben dem Studenten und dem Dozenten Feedback über den Stand und die Entwicklung des Lernprozesses. Dadurch ist es möglich, dass der Dozent auf (noch) vorhandene Wissensdefizite oder nicht verstandene Zusammenhänge eingehen kann. Zusätzlich werden die Sensibilität für die Lehrinhalte und die Selbsteinschätzung des Studenten gefördert.

SOFT - Analyse

Die SOFT-Analyse stellt eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation dar und antizipiert sich daraus ableitende Potenziale und Risiken der zukünftigen Entwicklung. Dafür erfolgt eine Bewertung der Stärken und Schwächen für die gegenwärtigen und die zukünftige Situation (vgl. Tabelle 1).

Tabelle 1
Kategorie Heute Morgen
Stärken Satisfaction
Wo sehe ich Stärken (z.B. des Seminars)?
Was ist gut gelungen?
Womit bin ich zufrieden?
Welche Erwartungen wurden erfüllt?
Opportunities
Was für Möglichkeiten ergeben sich?
Wo lohnt es sich zu investieren?
Was sollte mehr genutzt werden?
Was stimmt mich zuversichtlich?
Schwächen Faults
Wo sehe ich Schwächen (z.B. des Seminars)?
Was ist (mir) weniger gut gelungen?
Womit bin ich unzufrieden?
Welche Erwartungen wurden nicht erfüllt?
Threats
Was für Risiken ergeben sich?
Wo entsteht Verschwendung?
Was sollte ignoriert werden?
Wo habe ich Befürchtungen?

Die SOFT-Analyse eignet sich für den Einsatz im Rahmen der Lehrevaluation gegen Ende der Lehrveranstaltung, um einen allgemeinen Überblick über den erzielten Lernerfolg zu ermöglichen und um Potenziale bzw. Risiken für das kommende Semester zu identifizieren. Hier können die Studenten erkennen, wie die gelernten Inhalten in zukünftigen Lehrveranstaltungen, Projekten und Abschlussarbeiten genutzt werden können. Eventuell sind aus den bearbeiteten Inhalten Ideen oder Fragestellungen für zukünftige Abschlussarbeiten hervorgegangen.

Weiterführende Literatur

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