Tennis für Anfänger
Die Schwierigkeiten, die einem Tennisanfänger begegnen, sind vielseitig. In der Natur von Rückschlagspielen sind einige Gegebenheiten vorhanden, die nicht von der Hand zu weisen sind. Diese sind hauptsächlich durch den „Schlag“ gekennzeichnet. Die Komplexität wird hierbei erst richtig deutlich, wenn man betrachtet wie viele Komponenten bzw. Bausteine einen korrekt ausgeführten und von der Spielidee erfolgreichen Schlag ausmachen. Ausgehend von der Stelle an der der Kontakt zwischen Schläger und Ball stattfindet, ergeben sich folgende Bausteine (um nur die wesentlichen zu nennen):
- Treffpunkt in der Schlagfläche (Stichwort „Sweet Spot“)
- Winkel der Schlagfläche
- Bewegungsrichtung des Schlägerkopfes
- Geschwindigkeit des Schlägerkopfes
- optimale Körperhaltung
- optimale Körperposition (Stichwort „Beinarbeit“)
Ein geübter Tennisspieler macht sich über all diese Bausteine keine Gedanken mehr, er hat den Bewegungsablauf automatisiert - die Bewegung läuft weitestgehend unterbewusst ab. Wie stellt es sich aber für einen Anfänger dar? Was sind die größten Schwierigkeiten und wie kann man beim Erlernen hierauf reagieren?
Um die Reihenfolge der genannten Bausteine einzuhalten, zunächst ein paar Gedanken zum Schläger. Der Interaktion von Mensch zu Ball ist der Schläger sozusagen „zwischengeschaltet“. Er ist kein Teil des Körpers und lässt sich daher noch schwieriger koordinieren als bspw. die eigenen Arme und Beine. Bevor man sich also weiteren Bausteinen widmen kann, muss zu Beginn eine Schlägergewöhnung stattfinden.
- Übungen zur Schlägergewöhnung »
Die Kontrolle der Schlagfläche und des Schlägerkopfes umfasst die Bausteine des reinen Schlagens. Die Schwierigkeit des Schlagens- bzw. genauer gesagt des Balltreffens lässt sich mit einer simplen „Stellschraube“ verstellen: Ballgeschwindigkeit! Je schneller ein Ball unterwegs ist, umso schwerer ist es, diesen zu treffen. Die Stellschraube Ballgeschwindigkeit lässt sich mit der beim Schlag zu überbrückenden horizontalen Strecke einstellen. Beginnend beim „Ball auf dem Schläger balancierend“ (mit 0 horizontaler und 0 vertikaler Strecke) kann über ein „Ball hochhalten“ auf der Stelle (mit minimaler horizontaler und ein wenig mehr vertikaler Strecke) bis zum Spielen mit einem Partner über mehrere Meter die Strecke und damit die Schwierigkeit sukzessive gesteigert werden.
- Übungen zur Ballkontrolle »
Zur Körperhaltung, die auch die Beinarbeit als Vorbereitung des Schlages enthält, soll hier gar nicht zu viel gesagt werden, da sie thematisch viel mehr in das erst später im Lernprozess folgende Techniktraining passt. Lediglich eine Stellschraube ist hier entscheidend. Angepasst an die Körpergröße sollten entsprechende Balltypen verwendet werden. Harte Tennisbälle springen für Anfänger viel zu schnell und vor allem zu hoch. Druckreduzierte Bälle vereinfachen das Treffen des Balles und später das Erlernen einer korrekten Technik. Darüber hinaus sind große Schaumstoffbälle wesentlich einfacher zu treffen als kleine Tennisbälle.
- Übungen zu verschiedenen Balltypen »